Nach Moody’s Herabstufung
US-Futures unter Druck: Dämpfer für die Märkte nach Rating
Für die Anleger ist der Start in die Handelswoche holprig, da US-Werte erneut unter Druck geraten. Diesmal ist es nicht der Zollstreit, sondern die wachsende Angst vor der kletternden US-Staatsverschuldung.
- US-Werte unter Druck wegen Staatsverschuldung und Rating.
- Moody's stuft US-Kreditwürdigkeit von Aaa auf Aa1 herab.
- Edelmetalle steigen, US-Dollar zeigt sich schwächer.
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Die Futures auf US-Aktien und -Anleihen geben im frühen Handel zusammen mit dem US-Dollar nach, nachdem die Ratingagentur Moody’s am Freitagabend bekannt gab, dass sie der amerikanischen Regierung ihre höchste Kreditwürdigkeit entziehen und das Land von Aaa auf Aa1 herabstufen werde.
Dementsprechend zeigen sich am Montagmorgen die US-Werte schwächer: Die Dow-Futures verlieren 0,85 Prozent auf 42.291 Punkte, die S&P-Futures geben um 1,12 Prozent nach auf 5.892 Punkte und die Nasdaq-Futures fallen um 1,34 Prozent auf 21.141 Punkte (9 Uhr 50 MESZ).
Während die Aktienmärkte unter Druck stehen, verzeichnen Edelmetalle Zuwächse: Gold steigt wieder um 0,89 Prozent auf 3.232 US-Dollar, Silber legt um 0,55 Prozent auf 32,45 US-Dollar zu. Der Ölpreis zeigt sich leicht schwächer – Rohöl notiert bei 62,14 US-Dollar, ein Minus von 0,56 Prozent (9 Uhr 50 MESZ).
Die Entscheidung von Moody’s kam für viele Marktteilnehmer nicht überraschend, da das US-Haushaltsdefizit derzeit bei nahezu 2 Billionen US-Dollar jährlich liegt. Ende 2024 betrug es etwa 124 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Zum Vergleich: Die durchschnittliche Schuldenquote der EU-Mitgliedstaaten lag 2024 bei rund 82,7 Prozent des BIP, Deutschland liegt bei einer Quote von 62,5 Prozent. Gemeint ist die Gesamtverschuldung.
So reagieren die US-Anleihen
Am Freitag stiegen die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen in geringem Umfang auf bis zu 4,49 Prozent.
30-jährige US-Anleihen klettern derzeit über die 5 Prozent-Marke – den höchsten Stand seit November 2023.
Zwar stützen steigende Renditen üblicherweise eine Währung, doch könnten die Schuldenbedenken die Skepsis gegenüber dem US-Dollar verstärken. Ein Bloomberg-Index für den Greenback liegt bereits nahe seinen April-Tiefs, und die Stimmung unter Optionshändlern ist so negativ wie seit fünf Jahren nicht mehr.
Im frühen Devisenhandel am Montag zeigte sich der US-Dollar gegenüber seinen zehn wichtigsten Handelspartnern uneinheitlich. Gegenüber Euro und Yen notierte er nach der Moody’s-Herabstufung leicht schwächer.
Ungefähr zur gleichen Zeit, als Moody’s seine Entscheidung bekannt gab, meldete das US-Finanzministerium, dass China im März seine Bestände an US-Staatsanleihen reduziert habe.
Das dürfte die Spekulationen befeuern, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ihre Abhängigkeit vom US-Dollar und US-Staatsanleihen verringert. Doch Brad Setser, ein früherer Beamter des US-Finanzministeriums, erklärte auf X, dass die Daten eher auf eine Verkürzung der Laufzeiten hindeuteten als auf einen grundsätzlichen Ausstieg aus dem US-Dollar.
Steigende Renditen für US-Staatsanleihen erschweren auch die Haushaltskonsolidierung, da sie die Zinsausgaben des Staates erhöhen und gleichzeitig die Wirtschaft durch steigende Kreditkosten – etwa für Hypotheken und Kreditkarten – belasten könnten.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

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