Maßgeschneiderte CPUs
Qualcomm: Kampfansage an Nvidia und Intel – nur die Aktie weiß von nichts!
Qualcomm wagt ein Comeback im heiß umkämpften Markt für Rechenzentrumsprozessoren und nutzt dabei eine Schlüsseltechnologie des Marktführers Nvidia.
- Qualcomm entwickelt maßgeschneiderte CPUs für Rechenzentren.
- Kooperation mit Nvidia zur Energieeffizienz im Fokus.
- Analysten sehen Potenzial, Aktie jedoch im Minus.
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Am Montag kündigte der Halbleiterkonzern an, künftig maßgeschneiderte CPUs für Rechenzentren zu entwickeln, die sich direkt mit den Grafikprozessoren von Nvidia verbinden lassen. "Mit der Möglichkeit, unsere benutzerdefinierten Prozessoren mit der Rack-Scale-Architektur von Nvidia zu verbinden, bringen wir eine gemeinsame Vision von energieeffizientem Hochleistungs-Computing im Rechenzentrum voran", erklärte Qualcomm-Chef Cristiano Amon.
Die Chips von Nvidia dominieren derzeit die künstliche Intelligenz. Doch für den Betrieb sind sie auf leistungsfähige CPUs angewiesen. Dieser Markt wird von Intel und AMD beherrscht. Inzwischen entwickelt Nvidia mit seiner Arm-basierten "Grace"-CPU eigene Prozessoren für diesen Bereich.
Auch Qualcomm setzt auf die Architektur von Arm Holdings und will nach mehrjähriger Pause wieder mitmischen. An der Börse verpufft das CPU-Comeback. Die Aktie liegt vorbörslich im Minus. Bereits in den 2010er Jahren hatte das Unternehmen gemeinsam mit Meta Platforms an einer Rechenzentrums-CPU gearbeitet. Die Pläne wurden später aus Kostengründen und wegen rechtlicher Unsicherheiten gestoppt.
Seit 2021 fährt Qualcomm jedoch wieder eine ehrgeizige Chipstrategie. Die Übernahme eines Teams ehemaliger Apple-Entwickler entfachte eine neue Aufbruchsstimmung. Jüngst bestätigte das Unternehmen eine Absichtserklärung mit der saudi-arabischen KI-Firma Humain zur Entwicklung einer maßgeschneiderten Rechenzentrums-CPU.
Der neue Vorstoß zeigt, wie sich die Karten im KI-Zeitalter neu mischen. Qualcomm will dabei nicht nur eigene Akzente setzen, sondern durch tiefere technische Integration von der Marktmacht Nvidias profitieren.
Fundamental betrachtet weist Qualcomm solide Kennzahlen auf. Das Unternehmen erzielt hohe Gewinnmargen und verfügt über eine starke finanzielle Position, die erhebliche Investitionen ermöglicht. Allerdings wurde das durchschnittliche Kursziel der Analysten in den letzten vier Monaten deutlich nach unten korrigiert.
Die potenzielle Abhängigkeit von Großkunden wie Apple und Samsung sowie die Konkurrenz durch andere Halbleiterhersteller könnten das Wachstum beeinträchtigen. Einige Analysten äußern Bedenken hinsichtlich der Geschwindigkeit und des Erfolgs der Diversifizierungsstrategie von Qualcomm.
Die Aktie von Qualcomm wird dennoch von Analysten überwiegend positiv bewertet. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten beträgt 173,79 US-Dollar, was einem Aufwärtspotenzial von etwa 13,96 Prozent entspricht:









Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion

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