Chance auf weitere Kursgewinne
RWE-Aktie: Jetzt nur nicht entmutigen lassen!
Die Anteile von Energieversorger RWE handelten zuletzt mit Verlusten. Von diesen sollten sich Anlegerinnen und Anleger jedoch nicht entmutigen lassen!

Willkommen zum Smartbroker+ Chart der Woche – RWE
Hinter den Anteilen von RWE, einem der größten Energieversorger Europas, liegt eine in den vergangenen Jahren wechselvolle Geschichte. Sorgte die Energiekrise unmittelbar nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine für eine Sonderkonjunktur und den höchsten Stand der Aktie seit mehr als zehn Jahren, büßt sie diese Dynamik seit bereits drei Jahren anhaltend ein. Der Grund hierfür ist die schwache Industriekonjunktur und das zum Stillstand gekommenen Wachstum in Deutschland, dem wichtigsten Markt von RWE.
In den vergangenen Monaten jedoch konnte die Aktie bei Anlegerinnen und Anlegern wieder punkten. Einerseits waren Versorgeraktien in einem von Unsicherheit geprägten Umfeld als defensive Werte gefragt. Andererseits erhoffen sich Investoren von der neuen Bundesregierung und dem bereits beschlossenen Infrastrukturpaket Wachstumsimpulse.
Hoffen auf Impulse aus der Politik
Dazu dürften auch Bürokratieabbau und beschleunigte Genehmigungsverfahren gehören: Trotz hoher Nachfrage auch nach Elektrizität aus erneuerbaren Energien, dauert die Genehmigung eines Windparks laut Aussage des Bundesverband WindEnergie vier bis fünf Jahre. RWE könnte künftig also auch von Deregulierungsmaßnahmen profitieren. Zudem plant die Schwarz-Rote-Koalition neue Gaskraftwerke als Reserve für Dunkelflauten – die sind eine der Kernkompetenzen des Unternehmens.
Neben dem Umfeld hat sich trotz des übergeordneten Abwärtstrends auch die Ausgangslage der Aktie selbst verbessert. Diese könnte mittelfristig vor weiteren Kursgewinnen und einer nachhaltigen Trendwende stehen, wie der Blick in den Chart zeigt.
RWE Chartsignale
- Bullishe Divergenzen: Entgegen dem übergeordneten Abwärtstrend der Aktie ist es in den technischen Indikatoren zu einer Erholung gekommen.
- Golden Cross: Im April war es in den gleitenden Durchschnitten zu einem Golden Cross und damit einem technischen Kaufsignal gekommen.
- Überhitzung konsolidiert: Zuletzt war das Papier im Tageschart überkauft. Die Überhitzung der vergangenen Wochen wird aktuell abgebaut.
- Aussichtsreiches Verlaufsmuster: Die RWE-Aktie befindet sich in einem fallenden, sich ausweitenden Keil. Dieses Muster wird häufig nach oben aufgelöst.
Dieser Abwärtstrend könnte eine Chance sein!
Wenngleich mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre bei der RWE-Aktie ein Seitwärtstrend vorherrscht, war die Kursentwicklung der vergangenen drei Jahre von einem übergeordneten Abwärtstrend bestimmt. Das ist für Anlegerinnen und Anleger zunächst eine schlechte Nachricht, denn noch ist dieser zu keinem erkennbaren Ende gekommen.
Nichtsdestotrotz geben die jüngsten Erfolge der Aktie Anlass zur Hoffnung. Selbst die Verlaufsstruktur des Abwärtstrends kann als positives Zeichen bewertet werden: Der nämlich verläuft als fallender, sich ausweitender Keil (Broadening Descending Wedge). Diese Formation gilt in der technischen Analyse als bullish, weil sie mit einer hohen Trefferquote nach oben aufgelöst wird. Hierfür wäre aktuell ein Überwinden des Widerstandsbereiches zwischen 38,50 und 40,00 Euro nötig.
Gleich zwei Kaufsignale nach erfolgreicher Bodenbildung
Bis dorthin ist der Weg jedoch noch ein weiter. Daher gilt die Aufmerksamkeit zunächst kurz- und mittelfristigen Entwicklungen. Hier ist zunächst der Mehrfachboden im Bereich von 28,00 Euro hervorzuheben, der zum Jahresauftakt für ein Ende der im vergangenen Jahr vorherrschenden Abwärtsdynamik sorgte und eine Trendwende einleitete.
Mithilfe des darauffolgenden Kursanstieges konnten neben einer Abwärtstrendlinie auch die beiden gleitenden Durchschnittslinien zurückerobert werden. Schon das bedeutete ein prozyklisches Kaufsignal, das durch das im April gelungene Golden Cross ergänzt wurde: Wenn die 50-Tage-Linie den Durchschnitt der vergangenen 200 Tage von unten her kommend kreuzt, gilt das in der technischen Analyse als Kaufsignal.
Trotz kurzfristiger Korrektur: Das macht jetzt Mut
Durchsetzen konnte sich dieses zunächst nicht. Die Käuferinnen und Käufer verpassten einen Angriffsversuch auf den Widerstand bei 35 Euro. Nach dem Einbruch im April, der den Ausbruch aus dem Abwärtstrend des vergangenen Jahres sowie die Unterstützung bei 30,00 Euro bestätigte, und der anschließenden Erholung erreichte die RWE-Aktie den Bereich um 35,00 bereits überkauft, sodass der Rückenwind für einen Sprung darüber fehlte.
Diese Überhitzung wird aktuell konsolidiert, was für einen Bruch der 50-Tage-Linie sorgte. Solange aber die 200-Tage-Linie respektiert wird, dürfte die im Februar gestartete Erholung der Aktie anhalten, denn sowohl im Relative-Stärke-Index (RSI) als auch im Trendstärkeindikator MACD liegen bullishe Divergenzen vor.
Sorgen bullishe Divergenzen jetzt für eine Trendwende?
Schon seit einiger Zeit legen die technischen Indikatoren gegen den übergeordnet abwärtsgerichteten Trend der Aktie zu. Solche Diskrepanzen gelten in der Chartanalyse als Vorläufer von Trendwendebewegungen. Angesichts der zeitlichen Ausdehnung der Divergenzen im RWE-Chart ist damit die Möglichkeit eines Ausbruchs aus dem fallenden Keil gegeben. Hierfür sollten bei einer Fortsetzung der jüngsten Korrektur aber die Aufwärtstrends in RSI und MACD erhalten bleiben und der MACD möglichst nicht unter die Nulllinie fallen, die den Wechsel in einen Abwärtstrend anzeigen würde.
Mit Blick auf Kursniveaus gilt es neben der 200-Tage-Linie die bereits erfolgreich getestete Unterstützung bei 30,00 Euro zu beachten. Sollte sich das Gesamtmarktumfeld stark eintrüben und RWE als defensiver Wert nicht mehr gefragt sein, sollte zumindest der bei 28 Euro etablierte Boden nicht nachhaltig aufgegeben werden. Zur Oberseite gilt es den Widerstand bei 35,00 Euro zu knacken, der dann den Weg in Richtung des Widerstandsclusters zwischen 38,50 und 40,00 Euro freimachen würde. Ein Überwinden der Oberkante des Abwärtstrends wäre ein starkes prozyklisches Kaufsignal.
Analysten zuversichtlich, Bewertung mit Luft nach oben
Während der Fünfjahreschart Anlass zur mittel- und langfristigen Zuversicht gibt, fehlt es der RWE-Aktie gleichzeitig nicht an Befürworten. Bei derzeit 18 Empfehlungen zum Papier sprechen sich zehn Expertinnen und Experten zum Kauf der Aktie aus, weitere sechs empfehlen das Übergewichten, während nur RWE nur zweimal mit „Halten“ bewertet wird. Verkaufsempfehlungen liegen hingegen keine vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt nach einige Abwärtsrevisionen bei 42,29 Euro, was gegenüber dem Kursniveau vom Montag einen Anstiegspotenzial von 31,8 Prozent entspricht.
Dieses Potenzial ist mit Blick auf die Bewertung nicht aus der Luft gegriffen. Für 2025 ist RWE mit dem 14,7-fachen der erwarteten Gewinne bewertet. Für 2026 liegt das geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 13,2. Das liegt um 27,3 Prozent unter dem mehrjährigen Bewertungsmittel von 16,8. Die Dividendenschätzung für das Geschäftsjahr 2025 liegt laut der Daten von MarketScreener bei 1,185 Euro je Anteil, was eine Dividendenrendite von 3,7 Prozent bedeutet. Das liegt in der Versorgerbranche über dem Mittel von 3,5 Prozent, während das durchschnittliche KGV der Branche bei 18,2 liegt. Damit liegt die RWE-Aktie sowohl unter ihren eigenen Mittelwerten als auch denen der Peergroup, was weitere Kursaufschläge rechtfertigen würde.
Antizyklisch agierende Anlegerinnen und Anleger könnten sich mit einem Stopp-Buy im Bereich der 200-Tage-Linie (31,20 Euro) auf die Lauer legen, prozyklisch handelnde Investoren beobachten hingegen Ausbrüche über 35,00 sowie 40,00 Euro.
RWE auf einen Blick
- ISIN: DE0007037129
- Börsenwert: 23,6 Milliarden Euro
- Dividendenrendite: 3,7 Prozent
- KGVe 2025: 14,7
- Durchschnittliche Analystenempfehlung: Kaufen
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Disclaimer: Ausdrücklich weist die Smartbroker AG darauf hin, dass ein Investment in Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente im Sinne des WpHG grundsätzlich mit erheblichen Chancen und Risiken (Preis-, Markt-, Währungs-, Volatilitäts-, Bonitäts- und sonstigen Risiken) verbunden ist und ein Totalverlust des investierten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann. Die Smartbroker AG empfiehlt deshalb jedem Leser sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit den Chancen und allen Risiken auseinander zu setzen und sich umfassend zu informieren. Sämtliche verwendeten Wertentwicklungsangaben, sei es für die Vergangenheit oder im Sinne einer Prognose bzw. Einschätzung sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse bzw. Wertentwicklungen. Die hier angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Alle Informationen sind sorgfältig zusammengetragen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind unverbindlich sowie ohne Gewähr. Des Weiteren dient die Bereitstellung der Information nicht als Rechtsberatung, Steuerberatung oder wertpapierbezogene Beratung und ersetzt diese nicht. Eine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichtete Anlageempfehlung, insbesondere in der Form einer individuellen Anlageberatung, der individuellen steuerlichen Situation und unter Einbeziehung allgemeiner sowie objektspezifischer Grundlagen, Chancen und Risiken, erfolgt ausdrücklich nicht.
Bei den vorliegend dargestellten Informationen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht den gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit einer Finanzanalyse genügt bzw. nicht in Einklang mit Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt wurde und auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen unterliegt.
Sämtliche verwendeten Wertentwicklungsangaben, sei es für die Vergangenheit oder im Sinne einer Simulation oder Prognose bzw. Einschätzung sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse bzw. Wertentwicklungen.
Die angebotenen Beiträge stellen weder ein Angebot noch eine Beratung, Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder Halten irgendeiner Finanzanlage dar, weil sie die persönlichen Verhältnisse des Kunden nicht berücksichtigen. Sie dienen lediglich Ihrer Information und der Unterstützung Ihrer selbständigen Anlageentscheidung.
Alle Informationen sind sorgfältig zusammengetragen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind unverbindlich sowie ohne Gewähr. Des Weiteren dient die Bereitstellung der Information nicht als Rechtsberatung, Steuerberatung oder wertpapierbezogene Beratung und ersetzt diese nicht. Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des Anlegers ab und kann künftig Änderungen unterworfen sein.
Ein Investment in Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente im Sinne des WpHG ist grundsätzlich mit erheblichen Chancen und Risiken (Preis-, Markt-, Währungs-, Volatilitäts-, Bonitäts- und sonstigen Risiken) verbunden und ein Totalverlust des investierten Kapitals kann nicht ausgeschlossen werden. Die Smartbroker AG empfiehlt deshalb jedem Anleger sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit den Chancen und allen Risiken auseinander zu setzen und sich umfassend zu informieren.

Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte