Nach dem Moody's-Rating

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    Geld: Ist das Fiat-System am Ende? Und was Trump damit zu tun hat

    Dieser Gedanke drängt sich nach dem Moody's-Rating auf: Ist das Fiat-Geldsystem am Ende?

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    Nach dem Moody's-Rating - Geld: Ist das Fiat-System am Ende? Und was Trump damit zu tun hat

    Wenn Geld Vertrauen ist, was bleibt, wenn das Vertrauen schwindet? Während Notenbanken Billionen drucken, Schulden explodieren und der Wert des Geldes zunehmend erodiert, stellt sich eine unbequeme Frage: Ist das Ende unseres Fiat-Geldsystems – jener Papierwährung ohne Deckung – längst eingeläutet, nur will es keiner aussprechen?


    An dieser Stelle schreibt Nachrichten-Redakteur Krischan Orth in seiner Meinungskolumne VorOrth über das Fiat-Geldsystem.


    Einer, der dieses System seit langer Zeit kritisiert, ist der US-Investor und Gold-Bulle Peter Schiff.

    Seiner Ansicht nach leben die USA seit dem Ende des Goldstandards im Jahr 1971 in einem instabilen Fiat-Währungssystem, das auf exponentiell wachsenden Schulden basiert. Schiff beschuldigt das US-Finanzsystem als ein gigantisches Ponzi-System, in dem neue Schulden notwendig sind, um alte zu bedienen. Also eine Art Schneeball-System. Das trifft auf das globe Geldsystem zu und ist nicht nur auf die USA begrenzt. 

    Er glaubt, dass der Zusammenbruch immer wieder auf die Zukunft verschoben werde – in der Hoffnung, dass andere die Verantwortung übernehmen.

    Ausgaben oder Schulden werden nicht reduziert: Es wird mehr Geld gedruckt. Folge: Die stete Abwertung des Geldes.

    Nun hat der US-Dollar einen großen Vorteil. Er ist zwar nicht mehr an Gold gebunden; aber inoffiziell an den Rohlölpreis. Sollte Öl in einer anderen Währung gehandelt werden, wäre dies ein tatsächlicher Wechsel und würde das System ernsthaft auf dem Gleichgewicht bringen.

    Die Idee hinter dem sogennanten Petro-Dollar: Konstante weltweite Nachfrage nach US-Dollar, eine starke Position der US-Staatsanleihen, da überschüssige Dollar oft in diese "sicheren Häfen" investiert werden und die finanzielle Hegemonie der USA, die sich hohe Defizite leisten können, weil der Rest der Welt den Dollar braucht.

    Die Brics-Staaten bedrohen diese Dollar-Hegemonie, wenn sie Rohöl in einer anderen Währung handeln würden.

    Und hier scheinen Trumps wahre Ansätze hervorzuschimmern: Er wertet mit seiner Politik gezielt den US-Dollar ab. Ergebnis: Wenn ausländische Waren durch einen schwachen Dollar teurer werden, wird es attraktiver, in den USA zu produzieren. Das passt perfekt zur "Make America Great Again"-Agenda. Und: Viele Länder (zum Beispiel China und Japan) halten ihre Währungen künstlich schwach, um sich Vorteile im Export zu sichern. Trump sprach oft von "Währungsmanipulation" anderer Staaten – ein schwacher Dollar wäre seine Antwort.

    Zudem zielt der US-Präsident auch auf die hohe Schuldenlast der USA: Ein schwacher US-Dollar entwertet alte Schulden real, da sie in heutiger Kaufkraft weniger wert sind. 

    Ein schwacher Dollar erhöht zudem die US-Unternehmensgewinne im Ausland, weil Gewinne aus Europa und Asien höher umgerechnet werden. Das wiederum unterstützt  theoretisch die Aktienmärkte.

    Aber wir haben gesehen: Trump setzt alles auf eine Karte und geht All-In. Er scheint nicht langfristig mit einem großen Vertrauensverlust an den US-Dollar zu rechnen, denn das wäre ein mögliches Ergebnis seiner Politik. 

    Aber er setzt nicht nur den US-Dollar ein, sondern das globale Finanzsystem. Sägt er an dem Ast, auf dem nicht nur Amerika, sondern die ganze Weltwirtschaft sitzt? Wenn der US-Dollar fällt, fällt das System. Aber was, wenn die Politik Trumps ein Rettungsversuch ist, und nicht ein Angriff? 

    Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

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    Verfasst vonRedakteurKrischan Orth

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