Stahlriese
Nippon Steel: Milliardenoffensive soll Trump von U.S. Steel-Übernahme überzeugen
Nippon Steel will bis zu 14 Milliarden US-Dollar in die US-Stahlindustrie investieren. Damit will man Trump von der Übernahme von U.S. Steel überzeugen. Die Aktie von U.S. Steel legt nachbörslich zu. Die Details.
- Nippon Steel investiert 14 Mrd. USD in US-Stahlindustrie.
- Trump muss Übernahme von U.S. Steel genehmigen.
- U.S. Steel-Aktie steigt nachbörslich um über 4%.
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Der japanische Stahlriese erhöht im Bieterrennen um U.S. Steel den Einsatz deutlich. Laut Reuters-Insiderberichten und einem internen Dokument plant der Konzern Investitionen von insgesamt 14 Milliarden US-Dollar in die US-Stahlsparte, darunter bis zu vier Milliarden US-Dollar für ein neues Stahlwerk. Die Bedingung: Die Regierung Trump muss der Übernahme von U.S. Steel zustimmen.
Kern des neuen Plans ist ein umfassendes Ausbauprogramm für die Infrastruktur von U.S. Steel. Bis 2028 sollen rund elf Milliarden US-Dollar fließen, darunter auch eine Milliarde für den bislang nicht öffentlich genannten Neubau eines Stahlwerks. Der Standort soll im Laufe der Zeit ein Investitionsvolumen von insgesamt vier Milliarden US-Dollar erreichen.
Mit dieser massiven Aufstockung der Zusagen – ursprünglich hatte Nippon Steel nur 1,4 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt – hofft der Konzern doch noch auf grünes Licht für die 14,9 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme. Die Fusion wurde im Januar unter Präsident Biden mit Verweis auf nationale Sicherheitsinteressen blockiert. Seither läuft eine neue Sicherheitsprüfung unter der Trump-Regierung, deren Frist am 21. Mai endet. Trifft Trump danach keine Entscheidung, könnte sich das Verfahren weiter verzögern.
Ob die Milliardenoffensive ausreicht, bleibt offen. Laut Insidern forderte die Trump-Administration selbst eine deutlich höhere Investitionszusage. Beobachter wie der Anwalt Nick Klein werten den neuen Plan als "entscheidenden Schritt", um die Fusion durchzusetzen – immerhin geht es auch um die Stahlproduktion als strategische Schlüsselindustrie.
Die Initiative zeigt jedenfalls, wie weit Nippon Steel bereit ist zu gehen. Dem Unternehmen droht neben einer möglichen Absage auch eine Strafzahlung von 565 Millionen US-Dollar. Zudem will man den US-Markt langfristig bedienen, obwohl 25 Prozent Strafzölle erhoben werden.
Das Geschäft bleibt politisch umstritten: Sowohl Trump als auch Biden hatten im Wahlkampf betont, dass U.S. Steel in amerikanischer Hand bleiben solle – nicht zuletzt wegen der Wähler im Stahlstaat Pennsylvania. Doch erste Stimmen aus Trumps Partei loben bereits seinen Einfluss auf die Verhandlungen. Ob das ausreicht, um den Deal zu retten, entscheidet sich in den kommenden Tagen.
Nach Bekanntwerden der Pläne verzeichnete die Aktie von U.S. Steel an der Nasdaq im nachbörslichen Handel ein Plus von knapp ein Prozent.
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion

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