Auch Hensoldt haussiert
Allzeithoch bei Rheinmetall & Renk: Anleger pfeifen auf Trump-Putin-Telefonat
Trotz des Telefonats zwischen US-Präsident Trump und Kremlchef Putin kaufen Anleger weiter Rüstungsaktien. Die Rekorde reißen nicht ab.
- Anleger kaufen Rüstungsaktien trotz Trump-Putin-Gespräch.
- Ukraine fordert Waffenstillstand, Putin bleibt skeptisch.
- Analysten optimistisch: Verteidigungsausgaben steigen weiter.
- Report: Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung

Trotz des zweistündigen Telefonats zwischen US-Präsident Donald Trump und Wladimir Putin blieb ein Durchbruch im Ukrainekrieg aus. Zwar einigten sich beide Seiten laut eigener Darstellung darauf, Friedensgespräche zu führen – doch Kreml-Insider widersprachen Berichten über einen konkreten Zeitplan.
Putin betonte, dass es eine Waffenruhe erst nach einem Abkommen geben könne. Damit bleibt die Forderung der Ukraine nach einem sofortigen Waffenstillstand unerfüllt.
Anleger reagierten am Montag mit einer Rückkehr in deutsche Rüstungswerte. Rheinmetall kletterte um 1,7 Prozent auf ein neues Allzeithoch von 1.752,5 Euro, Renk legte um 4,1 Prozent zu und überschritt erstmals die Marke von 62 Euro. Auch Hensoldt stieg um 2,6 Prozent auf 75 Euro und näherte sich seinem Mai-Hoch. Die anhaltenden Kämpfe im Osten der Ukraine und neue Sanktionsdrohungen gegen Russland halten das Thema Verteidigung hoch im Kurs.
Laut LBBW bleibt unklar, "ob die US-Regierung bereit ist, Russlands Aggression gegebenenfalls auch mit schärferen Sanktionen zu begegnen". Estlands Verteidigungsminister warnte unterdessen, ein Kriegsende könne die Gefahr für sein Land erhöhen: Russland könne dann Kräfte verlagern und andere Nachbarn bedrohen.
Jefferies-Analystin Chloe Lemarie sieht in den laufenden Friedensgesprächen zwar Risiken für den Rüstungssektor, betont aber zugleich: "In jeder Schwäche bei Rüstungswerten stecken Kaufgelegenheiten." Die Diskussion über einen möglichen US-Truppenabzug erhöhe zudem den Druck auf europäische Staaten, ihre Verteidigungsausgaben zu steigern.
Die Investmentbank Berenberg bleibt optimistisch. Analyst George McWhirter hob die Kursziele für Renk auf 72 Euro und für Rheinmetall auf 2.040 Euro an. Trotz Friedensbemühungen wachse das strukturelle Budget für Verteidigung in Europa weiter. McWhirter rechnet damit, dass Deutschland seine Verteidigungsausgaben bis 2032 auf 3,5 Prozent des BIP steigert.
Auch die 17. und 18. Sanktionsrunden der EU gegen Russland – darunter mögliche Maßnahmen gegen Nord Stream 2 – sorgen für zusätzlichen Druck auf Moskau. Beobachter sehen in der Kombination aus militärischer Unsicherheit, politischen Risiken und hohen Investitionsprogrammen weiter starken Rückenwind für die Branche. Am Dienstag setzt sich die Rallye bei den deutschen Rüstungsaktien fort.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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