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    Gold seitwärts

    Tagesbericht vom 20.05.25

    Marketingmitteilung


    Der Goldpreis gibt im gestrigen New Yorker Handel von 3.243 auf 3.228 $/oz nach. Heute Morgen verliert der Goldpreis im Handel in Shanghai und Hongkong und notiert aktuell mit 3.216 $/oz um 3 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien entwickeln sich stabil.


    Von der Weltfinanzkrise zum Crack-up-Boom (Katastrophenhausse)

    EZB warnt vor der Gefährdung der Finanzstabilität durch den Aufbau von Gold-Terminmarktpositionen. Der Bruttowert der Goldderivate beläuft sich auf 1.000 Mrd Euro. Das entspricht bei einem Goldpreis von 3.200 $/oz einem Umfang von 312.500 oz oder 9.720 t. Zum Vergleich: Die Jahresproduktion liegt bei etwa 3.300 t.

    Das Risiko für die Finanzmärkte besteht darin, dass sich die Marktteilnehmer das Gold physisch ausliefern lassen könnten. Wenn Gold im Umfang der dreifachen Jahresproduktion an den Märkten eingedeckt werden müsste, wäre ein erheblicher und unkontrollierbarer Preisanstieg zu erwarten. Dieser würde wiederum zu Lieferausfällen und Nachschussforderungen führen. Wenn diese wegen des Kollapses von Kontrahenten nicht erfüllt werden können (vgl. Lehman-Pleite), droht die Gefährdung der Finanzmarktstabilität, vor der die EZB jetzt warnt.

    Spätestens mit der jetzigen Warnung der EZB sollten alle Anleger ihre Goldderivate in physisches Gold umtauschen. Wie bei der Lehman-Pleite drohen sonst durch den Ausfall von Kontrahenten Kursverluste bis zu 100 %. Bei allen Papieren mit der Möglichkeit der Auslieferung (z.B. Xetra-Gold) müssen die Verkaufsprospekte bis zum letzten Nebensatz daraufhin überprüft werden, was in einem solchen Fall passieren könnte.

    Offene Fragen:

    Warum hat die Finanzmarktaufsicht zugelassen, dass ungedeckte Goldderivate im Volumen der dreifachen Jahresproduktion verkauft werden konnten? Warum warnt die EZB erst jetzt und nicht schon als das Volumen die einfache oder zweifache Jahresproduktion erreicht hat? Haften die Zentralbanken für die Verkaufspositionen der Geschäftsbanken? Ist das Gold der Zentralbanken über die Verleihgeschäfte eventuell bereits gar nicht mehr vorhanden, weil es längst verliehen und verkauft wurde? Gibt es einen Zusammenhang mit dem Wunsch von Präsident Donald Trump, die US-Goldreserven besichtigen zu wollen? Welche Rolle spielen die Zentralbanken der BRICS-Staaten beim Kauf von physischem Gold über die Derivatemärkte? Entdecken die Investmentbanken den Markt der Goldminenaktien, bevor der physische Markt in ein Ungleichgewicht fällt?

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    Martin Siegel
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    Martin Siegel ist Gründer der Goldhandelsfirma Westgold und Geschäftsführer der Stabilitas Fonds GmbH. Der Rohstoffexperte ist Autor verschiedener Bücher zu den Themen Goldmarkt und Goldminenaktien.
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    Verfasst von Martin Siegel
    Gold seitwärts

    Tagesbericht vom 20.05.25

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    Der Goldpreis gibt im gestrigen New Yorker Handel von 3.243 auf 3.228 $/oz nach. Heute Morgen verliert der Goldpreis im Handel in Shanghai und Hongkong und notiert aktuell mit 3.216 $/oz um 3 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien entwickeln sich stabil.