Flash Crash möglich
Analyst warnt: Markt vor neuem Crash?
Jeff Bierman, Chefanalyst bei Theo Trade, denkt, dass der US-Markt überkauft ist. Für Anleger hat er einige Tipps im Gepäck. Außerdem warnt er vor einem weiteren Crash, da der US-Präsident äußerst "launisch sei".
- US-Markt überkauft, Crash-Gefahr durch Trump.
- Buffett-Rückzug markiert Ende einer Ära, mehr Volatilität.
- Anleger sollten Positionen halbieren, Edelmetalle prüfen.
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Warren Buffett, der als Stimme der Vernunft an den Börsen gilt, hat kürzlich angekündigt, dass er sich zum Jahresende als CEO von Berkshire Hathaway zurückziehen wird. "Er war wie der Fels von Gibraltar", sagt Jeff Bierman, Chefmarkttechniker bei TheoTrade und Finanzdozent an der Loyola University in Chicago. "Das markiert das Ende einer Ära, in der klassische Fundamentaldaten die Märkte bestimmten. Gleichzeitig öffnet es die Büchse der Pandora für deutlich mehr Volatilität."
Was sich laut Bierman in dieser "Büchse" befindet: Ein "launischer Präsident". "An jedem beliebigen Tag kann ein Tweet, ein Social-Media-Post oder ein Fernsehauftritt von ihm den Orderfluss am Markt beeinflussen. Jeden Morgen wache ich auf und frage mich, was er heute tun wird – mein Portfolio zerstören oder es nach oben katapultieren."
Bierman zeigt sich besorgt über die Unberechenbarkeit von US-Präsident Donald Trump: "Für mich ist das der perfekte Sturm, der die Märkte mindestens für den Rest des Jahres volatil halten wird. Trump ist wie die Sonne – alles dreht sich um ihn. Deshalb sind sowohl professionelle als auch private Anleger ständig angespannt."
Bierman gibt in einem Interview mit Marketwatch Tipps für Anleger in stürmischer Zeit. Er empfiehlt derzeit kleine Positionen zu handeln. "Wenn man bisher 10 Prozent in einer Position hatte, sollte man das halbieren. Auch internationale Märkte in Betracht ziehen oder Geld in Edelmetalle wie Gold und Silber umschichten. Rohstoffe wie Öl, die stark gefallen sind, könnten ebenfalls attraktiv sein, sobald sie einen Boden finden und Dividenden abwerfen."
Zum US-Markt meint er: "Kurzfristig ist der Markt überkauft. Um neue Allzeithochs zu erreichen, braucht es Rückenwind: Zinssenkungen der Fed – möglicherweise im Frühsommer –, sinkende Inflation und mehr Klarheit über die Auswirkungen der Zölle." Er sieht die Marke des S&P 500 von 5900 Punkten als kritische Marke, an die der Index wieder auf 5200 Punkte abprallen könnte.









Als moderat bewertet und wegen Dividende und Cashflow überzeugend sind für ihn JPMorgan Chase, Goldman Sachs, Visa, Mastercard und PayPal. Attracktives Potenzial sieht er bei On Semiconductor, Western Digital, Seagate und Dell.
Er meint, dass der breite Markt von einem Flash Crash heimgesucht werden könnte.
Bei einem Flash Crash sackt der breite Markt innerhalb von wenigen Minuten ein und erholt sich dann wieder sehr schnell.
"Viele haben ihr Kapital in alternative Anlagen umgeschichtet – in Gold, Silber, Bitcoin oder ins Ausland. Deshalb herrscht in den USA relative Kapitalverknappung. Angesichts dieser Lage halte ich einen Flash Crash wie 2009 nicht für ausgeschlossen."
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

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