KI frisst Strom
Nvidia und Infineon bauen neues Kraftwerk fürs digitale Gehirn!
Infineon und Nvidia gehen eine Partnerschaft für die Stromversorgung von KI-Rechenzentren ein und wollen diese mit neuer Hochvolt-Technologie revolutionieren.
- Infineon und Nvidia entwickeln neue Stromversorgungssysteme.
- 800-Volt-Hochspannungsgleichstrom für Rechenzentren.
- Geopolitische Hürden bremsen technologischen Fortschritt.
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Der deutsche Halbleiterkonzern Infineon Technologies und der US-Gigant Nvidia haben eine strategische Zusammenarbeit bekanntgegeben, um eine neue Generation von Stromversorgungssystemen für KI-Rechenzentren zu entwickeln. Die Partnerschaft soll die steigenden Energieanforderungen von Hochleistungsservern mit einer innovativen Hochspannungsarchitektur auf ein neues Effizienzniveau heben. Im Zentrum steht dabei eine revolutionäre Architektur auf Basis von 800-Volt-Hochspannungsgleichstrom (HVDC).
Schluss mit Stromverlusten
Derzeit basiert die Energieversorgung von Rechenzentren meist auf dezentralem Wechselstrom, der über lokale Netzteile auf Gleichstrom konvertiert wird. Dieses Verfahren führt zu erheblichen Verlusten bei Umwandlung und Übertragung. Infineon und Nvidia wollen diese Ineffizienzen mit einer zentralisierten HVDC-Infrastruktur eliminieren.
Die neue Architektur sieht vor, dass die zentrale Stromerzeugung in Hochspannungsgleichstrom erfolgt, der dann verlustärmer über das gesamte Rechenzentrum verteilt wird.
"Mit dieser Technologie ermöglichen wir eine schnellere, effizientere und skalierbarere KI-Rechenleistung", so Adam White, Leiter der Power & Sensor Systems Division bei Infineon.
Der Schritt kommt angesichts des explodierenden Energiebedarfs von KI-Infrastruktur zur rechten Zeit. Laut Prognosen wird ein einzelnes Server-Rack bis Ende des Jahrzehnts bis zu einem Megawatt (MW) Strom benötigen – ein Vielfaches des heutigen Durchschnitts.
"Durch diesen neuen Ansatz kann Nvidia den Energieverbrauch seiner KI-Infrastruktur deutlich optimieren", betont Gabriele Gorla, Director of Power Management bei Nvidia.
Politische Hürden bremsen technologischen Fortschritt
Die Entwicklung leistungsfähigerer und zugleich energieeffizienter KI-Infrastrukturen steht jedoch nicht nur vor technischen, sondern auch vor geopolitischen Herausforderungen. Nvidia-CEO Jensen Huang äußerte sich zur aktuellen US-Exportpolitik gegenüber China. Die Exportkontrollen für KI-Chips bezeichnete er als "Fehlschlag". Die zugrunde liegenden Annahmen der sogenannten AI-Diffusion-Policy seien "grundlegend fehlerhaft" gewesen, so Huang.
Statt Chinas technologischen Fortschritt zu bremsen, hätten die Restriktionen Unternehmen wie Huawei dazu motiviert, eigene Chipdesigns voranzutreiben und unabhängige Lieferketten aufzubauen – mit einem Bumerang-Effekt für die US-Industrie. Gerade in einem so innovationsgetriebenen Bereich wie KI-Hardware könnten politische Eingriffe laut Huang die globale Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Unternehmen gefährden.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion

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