US-Experte verrät
Jim Cramer: Anleiherenditen nehmen Aktienmarkt in die Zange
CNBC-Moderator Jim Cramer analysiert die Entwicklungen an den US-Börsen und erklärt, dass die steigenden Anleiherenditen hinter zahlreichen Kursbewegungen stecken.
- Anleiherenditen steigen, belasten Aktienmärkte stark.
- Home Depot leidet unter Immobilienmarktsorgen.
- GE Vernova profitiert von Energienachfrage und Projekten.
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"Die schlechte Nachricht ist: Die Zinsen drohen nach oben auszubrechen", sagte Cramer am Dienstag auf CNBC. "Und wenn sie nicht zur Ruhe kommen, wenn sie auf ein neues, höheres Niveau springen, während der Kongress über das Haushaltsgesetz verhandelt, dann stehen uns womöglich noch mehr Tage wie heute bevor – Tage, an denen eine Aktie eine ganze Batterie an positiven Faktoren braucht, um dem Schwerkraftfeld dieser verdammten, miserablen Staatsanleihen zu entkommen."
Laut Cramer reagiert der Aktienmarkt häufig auf die Zuckungen seines viel größeren Bruders – des Anleihemarkts. Einige Aktien seien dabei stärker vom Rentenmarkt abhängig als andere. So reagierten etwa Konsumtitel mit schwankender Nachfrage sowie Bankaktien besonders empfindlich auf steigende Zinsen, da höhere Renditen in der Regel mit einem Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität einhergehen.
Das sind Jim Cramers aktuelle Tipps
Cramer nannte Home Depot als Beispiel: Die Aktie des Baumarktriesen legte zunächst nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen am Dienstagmorgen zu, rutschte im Tagesverlauf jedoch ins Minus und schloss mit einem Abschlag von 0,61 Prozent.









Das Geschäft von Home Depot profitiere stark von einem regen Immobilienmarkt, so Cramer. Höhere Anleiherenditen könnten jedoch die Immobiliennachfrage bremsen – und genau diese Sorge habe am Dienstag überwogen. Der Rückgang zog laut Cramer auch andere Einzelhandelswerte mit nach unten.
Als Lichtblick hob Cramer den Energietechnikkonzern GE Vernova hervor, der sich seiner Meinung nach weitgehend unabhängig vom Anleihemarkt behaupten könne. Das Unternehmen profitiere von der stetig steigenden Energienachfrage durch das Wachstum von Rechenzentren.






Zudem habe GE Vernova zwei neue Großprojekte an Land gezogen: Zum einen plane die Tennessee Valley Authority den Bau eines von GE entwickelten Atomreaktors, zum anderen sei das Unternehmen mit der Lieferung des elektrischen Systems für ein Offshore-Windkraftprojekt vor New York beauftragt worden, das jüngst von der Trump-Administration genehmigt wurde. Cramer fügte hinzu, dass Länder mit Handelsüberschüssen künftig vermehrt Turbinen bei GE Vernova ordern könnten.
"Es braucht einiges, um sich gegen den Druck des Anleihemarkts zu stemmen. Aber GE Vernova hat nicht einen, nicht zwei, nicht drei – sondern gleich vier säkulare Wachstumstrends auf seiner Seite", betonte Cramer. "Genau das ist es, was man in diesem Umfeld braucht."
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

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