Aktie im Aufwind
China gibt grünes Licht für Bayers Augenmedikament Eylea!
Die neue Zulassung von Bayers Eylea in China, einem der wichtigsten Pharmamärkte, sorgt für einen Kurssprung der Aktie.
- Bayers Eylea erhält Zulassung in China, Aktienkurs steigt.
- Neue Dosierung verlängert Behandlungsintervall deutlich.
- Rechtsrisiken durch Glyphosat belasten Bayer weiterhin stark.
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Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer hat einen wichtigen regulatorischen Erfolg in China erzielt. Die chinesische Arzneimittelbehörde NMPA hat dem DAX-Konzern die Zulassung für die hochdosierte Version seines Augenmedikaments Eylea (8 mg) zur Behandlung der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (AMD) erteilt. Die Entscheidung öffnet dem Konzern den Zugang zu einem der weltweit größten Pharmamärkte – mit erheblichem Umsatzpotenzial.
Mit der neuen Dosierung verlängert sich das Behandlungsintervall auf drei bis vier Monate gegenüber bisher zwei Monaten bei der 2-mg-Version. Das bedeutet weniger Arztbesuche und potenziell mehr Lebensqualität für die Patientinnen und Patienten – ein entscheidender Vorteil auch aus gesundheitspolitischer Sicht.
Globaler Blockbuster mit neuem Schub
Eylea 8 mg ist inzwischen in über 50 Ländern zugelassen. Außerhalb der USA wird das Präparat von Bayer vertrieben, während die Entwicklung gemeinsam mit dem US-Biotechunternehmen Regeneron erfolgte. Die beiden Unternehmen teilen sich auch die Gewinne. In den USA hält Regeneron die exklusiven Vermarktungsrechte.
Bayer-Aktie reagiert positiv
An der Börse kam die Nachricht hervorragend an: Die Bayer-Aktie legte am Donnerstagvormittag um 3,35 Prozent zu und notierte zuletzt bei 24,37 Euro (Stand: 11:00 Uhr MESZ). Seit Jahresbeginn konnte das Papier damit bereits einen Kursgewinn von 23,5 Prozent verbuchen – ein bemerkenswerter Turnaround nach einem schwierigen Vorjahr.
Auch die Analysten zeigen sich zunehmend optimistisch: AlphaValue/Baader Europe bestätigte seine Kaufempfehlung und sieht den fairen Wert der Aktie bei 30,30 Euro, leicht unter dem vorherigen Ziel von 30,70 Euro. Goldman Sachs hob das Kursziel von 27,20 auf 29,10 Euro an, beließ das Rating jedoch auf "Neutral".
Auch JPMorgan bleibt mit einem Kursziel von 25 Euro bei "Neutral". Analyst Richard Vosser betonte, dass der Fokus kurzfristig weiter auf den juristischen Altlasten rund um Glyphosat und PCB liege.
Langfristige Perspektiven trotz Rechtsrisiken
Die rechtlichen Auseinandersetzungen in den USA rund um glyphosathaltige Unkrautvernichter wie Roundup sowie Altlasten aus PCB-belasteten Produkten bleiben ein schwer kalkulierbares Risiko für Bayer.
Die Übernahme von Monsanto im Jahr 2018 hat sich längst als historischer Fehlgriff erwiesen. Zehntausende Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken durch den Wirkstoff Glyphosat sind weiterhin anhängig. Auch wenn US- und internationale Behörden Glyphosat nicht als krebserregend einstufen und Bayer die Vorwürfe bestreitet, summierten sich die Zahlungen an Kläger bislang auf etwa 10 Milliarden US-Dollar – mit über 67.000 offenen Fällen ist ein Ende nicht in Sicht.
Bayer strebt weitere Vergleiche an, doch sollte dieser scheitern zieht das Unternehmen laut einem Bericht des Wall Street Journals auch in Betracht, die US-Tochter Monsanto in die Insolvenz zu schicken, um sich auf diesem Weg vor weiteren milliardenschweren Schadensersatzansprüchen zu schützen.
Sollte Bayer diesen Schritt tatsächlich gehen und erfolgreich umsetzen, könnte das verlustreiche Monsanto-Kapitel endgültig geschlossen werden – zumindest in finanzieller Hinsicht. Die wirtschaftlichen Schäden bleiben jedoch enorm: Der Börsenwert von Bayer ist seit der Übernahme von über 100 Milliarden Euro auf derzeit rund 23,8 Milliarden Euro eingebrochen.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion

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