Entwicklerkonferenz
Apples WWDC 2025: Der große KI-Druchbruch bleibt aus!
Auf seiner Entwicklerkonferenz hat Apple neue Software und Funktionen für seine Geräte vorgestellt. Ein großer Durchbruch in Sachen KI bleibt aber aus. Die Wall Street zeigt sich enttäuscht und die Apple-Aktie gibt nach.
- Apple präsentiert schrittweise Software-Updates.
- Enttäuschung über KI-Fortschritte, Aktie fällt um 1,2%.
- Neues Design "Liquid Glass" für iOS ab Sommer 2026.
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Die diesjährige Entwicklerkonferenz von Apple, die Worldwide Developers Conference (WWDC), hielt nicht die spektakulären Ankündigungen bereit, die die Fans gewohnt sind. Während Enthüllungen wie die des Vision Pro oder von Apple Intelligence im letzten Jahr für großes Aufsehen sorgten, konzentrierte sich die Veranstaltung diesmal stärker auf schrittweise Software-Updates. Zwar sorgte die Vorstellung eines neuen Designkonzepts für Aufmerksamkeit, doch die nur geringe Weiterentwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz enttäuschte die Erwartungen der Wall Street. Dies führte am Montag zu einem Rückgang des Apple-Aktienkurses um 1,2 Prozent.
Im Mittelpunkt der WWDC 2025 stand die Vorstellung von "Liquid Glass", einer neuen Designsprache, die das Aussehen und das Nutzererlebnis von Apple-Geräten verändern wird. Dies ist das erste große Redesign des iPhone-Betriebssystems seit iOS 7 im Jahr 2013. Mit Features wie transparenten Schaltflächen und fließenden Animationen werden iPhones, Macs und Vision-Pro-Headsets so aussehen, als wären sie aus Glas gefertigt. Der neu gestaltete Sperrbildschirm wird beispielsweise einen Glas-Effekt bieten, während interaktive Elemente eine organischere, fließendere Optik erhalten. Das Update wird voraussichtlich im Sommer für Beta-Tests verfügbar sein.
Das neue Design orientiert sich an VisionOS, der Software für Apples Vision Pro VR-Headset. Apple erklärt, dass die neuen Apple-Silicon-Chips nun leistungsstark genug sind, um solch aufwendige Software zu unterstützen. Diese Entwicklung ermöglicht einen Designstandard, der zuvor undenkbar war. Die Reaktionen auf das Update fielen jedoch gemischt aus. Einige lobten die ästhetischen Verbesserungen, während andere das neue Design mit dem umstrittenen Windows Vista aus dem Jahr 2007 verglichen.
Trotz des neuen Designs und kleiner Verbesserungen bei Siri bleibt Apples Fortschritt im Bereich der künstlichen Intelligenz hinter den Erwartungen zurück. Analysten wie David Vogt von UBS stellten fest, dass viele der vorgestellten KI-Funktionen nur inkrementelle Weiterentwicklungen waren, die bereits durch Wettbewerber wie Google und OpenAI verfügbar sind. Im letzten Jahr hatte Apple mit Apple Intelligence eine eigene KI-Initiative vorgestellt, die jedoch inzwischen auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Craig Federighi, Apples Software-Chef, erklärte, dass das Unternehmen mehr Zeit benötige, um die "hohen Qualitätsstandards" zu erfüllen.
Im Bereich der KI gab es jedoch auch einige Neuerungen. So integrierte Apple ChatGPT in seine iOS-Apps. Nutzer können Screenshots an ChatGPT senden, das dann den Text zusammenfasst oder die Inhalte identifiziert. Eine weitere nennenswerte Neuerung ist die Echtzeit-Übersetzung während Telefonaten. Apples neues System kann gesprochene Sätze in Echtzeit in eine andere Sprache übersetzen. Dabei spricht eine KI-generierte Stimme die Antwort. Hervorzuheben ist, dass diese Übersetzungen direkt auf dem Gerät verarbeitet werden und keine Verbindung zu einem Server erforderlich ist.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch eine wichtige Namensänderung bekannt gegeben. Künftig wird Apple seine Software-Updates nach dem Jahr benennen, in dem sie für die meisten Verbraucher:innen verfügbar sind. So werden das kommende iOS 26, iPadOS 26, watchOS 26, tvOS 26 und VisionOS 26 im September 2026 erscheinen. Dies vereinfacht die Versionierung, erhöht aber auch den Druck auf Apple, jährlich neue Updates zu liefern.
Obwohl Künstliche Intelligenz bei dieser WWDC nicht im Vordergrund stand, zeigen die umfassenden Softwareänderungen, dass Apple weiterhin bestrebt ist, Innovationen voranzutreiben – auch wenn dies dieses Mal nicht ausreichte, um die Anleger zu begeistern.
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
