Für Elon Musk wird’s eng

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    BYD verschenkt Technik, für die Tesla 9.000 US-Dollar verlangt

    Tesla gerät in China immer stärker unter Druck – nicht nur beim Preis, sondern auch bei der Technologie. BYD hat dem US-Konkurrenten mit einem radikalen Schritt den Kampf angesagt.

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    Für Elon Musk wird’s eng - BYD verschenkt Technik, für die Tesla 9.000 US-Dollar verlangt

    Seit Jahresbeginn bietet BYD sein Fahrerassistenzsystem "God’s Eye" kostenlos an. Das System kombiniert Kameras, Radar, Ultraschall und Lidar. Sensoren, auf die Tesla aus Kostengründen verzichtet. In China verlangt Tesla für sein kamerabasiertes System "Full Self-Driving" rund 9.000 US-Dollar.

    "Mit God’s Eye beginnt Teslas Strategie zu scheitern", sagte der US-amerikanische BYD-Investor Taylor Ogan von Snow Bull Capital, der früher mehrere Teslas besaß. Die Assistenzleistung von God’s Eye sei höher, so Ogan, der das System in der Millionenmetropole Shenzhen testete – ohne das Lenkrad ein einziges Mal anfassen zu müssen.

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    Doch BYD ist nicht allein. Chinesische Konkurrenten wie Leapmotor und Xpeng bieten inzwischen Modelle mit autonomen Fahrfunktionen für knapp 20.000 US-Dollar an. Auch Huawei mischt mit: Der Smartphone-Riese liefert seine Technologie an Schwergewichte wie Chery, SAIC und Changan und unterstützt über ein Dutzend weitere Hersteller.

    Die Angreifer punkten nicht nur mit niedrigen Preisen, sondern auch mit Sensoren, die Teslas puristische Kamera-only-Strategie alt aussehen lassen. Eine Analyse des französischen Unternehmens A2MAC1 zeigt: Die Hardware-Kosten für BYDs "God’s Eye" liegen mit etwa 2.100 US-Dollar sogar unter denen von Teslas FSD, das mit 2.360 US-Dollar zu Buche schlägt.

    Diese Entwicklung trifft Tesla in einem kritischen Moment. Die weltweiten Verkaufszahlen sinken, das 25.000-Dollar-Modell wurde gestrichen, und CEO Elon Musk setzt nun alles auf Robotaxis. Noch in diesem Monat sollen in Austin, Texas, erste fahrerlose Teslas getestet werden.

    Doch während Musk in den USA um die Zukunft des autonomen Fahrens kämpft, läuft ihm China den Rang ab. Laut Evercore-Analyst Chris McNally verschafft sich BYD mit jedem weiteren Fahrzeug einen massiven Datenvorteil. Mehr Fahrzeuge bedeuten mehr Straßenkilometer und damit wertvolle Trainingsdaten für die KI-Systeme. "BYD hat einen klaren und anhaltenden Vorteil bei der Datensammlung", so McNally. Dieser Vorsprung dürfte sich noch ausbauen, wenn mehr Käufer wegen des kostenlosen God’s Eye zum chinesischen Hersteller wechseln.

    Die Strategie geht zu Lasten der Marge: BYDs Bruttomarge liegt bei 22 Prozent und dürfte durch die Gratis-Technik sinken. Aber das Unternehmen kalkuliert mit Skaleneffekten. Im vergangenen Jahr verkaufte BYD mehr als 4,2 Millionen Fahrzeuge – mehr als doppelt so viele wie Tesla. Im November forderte das Unternehmen seine Zulieferer auf, zum Jahresbeginn die Preise pauschal um zehn Prozent zu senken. "Das neue Jahr wird zur K.o.-Runde", hieß es in einem internen Schreiben.

    Während Tesla weiter mit den chinesischen Behörden über den Zugang zu Fahrdaten verhandelt, schafft die Konkurrenz Fakten. BYD, Huawei, Zeekr und andere Hersteller treiben die Entwicklung von Level-3-Systemen voran, bei denen Fahrer ihre Aufmerksamkeit vom Verkehr abwenden dürfen. Tesla hat bislang kein solches System in Serie gebracht. Das FSD erfordert weiterhin die volle Aufmerksamkeit des Fahrers. Die Tesla-Dominanz auf dem wichtigsten Automarkt der Welt gerät somit weiter ins Wanken.

    Die Tesla-Aktie steht aktuell bei rund 308 US-Dollar. Das durchschnittliche Kursziel von Analysten liegt laut SeekingAlpha bei etwa 300 US-Dollar. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 170 ist Tesla selbst für einen Wachstumswert teuer bewertet. Auch das Forward-KGV von knapp 130 liegt weit über dem Branchendurchschnitt. Die hohen Multiples reflektieren den Glauben der Anleger an Teslas Autonomie-Offensive, obwohl das operative Ergebnis zuletzt unter Druck geraten ist.

    Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion



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    Verfasst vonRedakteurNicolas Ebert
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