Hebel-Idee | Long-Chance

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    Nach Crash bei Renk und Rheinmetall: Jetzt in diesen Rüstungswert umschichten?!

    Nach dem Crash deutscher Rüstungsaktien sollten Anlegerinnen und Anleger ihre Positionen überdenken, denn es gibt deutlich günstiger bewertete Titel.

    Hebel-Idee | Long-Chance - Nach Crash bei Renk und Rheinmetall: Jetzt in diesen Rüstungswert umschichten?!

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    Northrop Grumman

    Für deutsche und europäische Verteidigungswerte gab es in diesem Börsenjahr nur eine Richtung – steil nach oben! Die Aussichten auf eine europäische Wiederbewaffnung und eine Anhebung des NATO-Ausgabenziels ließen die Aktien von Rüstungskonzernen auf immer neue Höhen klettern. Am Dienstag schließlich fiel die Rallye jedoch jäh zusammen: Nachdem es schon in der vergangenen Woche vor allem in den Papieren von Hensoldt und Renk zu einem Blow-Off-Top gekommen war, brachen die Titel schließlich ein. Vor allem die Aktie von Panzergetriebehersteller Renk crashte und verlor in der Nachbörse fast 20 Prozent an Wert, nachdem es zuvor ein Doppel-Downgrade gab.

    Nicht nur aus technischer, auch aus fundamentaler Perspektive war dieser Einbruch längst überfällig. Denn Kurs-Gewinn-Vielfache von 50 und mehr waren auch finanziell schlicht nicht länger zu vertreten: Gewinnrenditen von 2,0 Prozent bedeuten, dass selbst Festgeld eine attraktivere Geldanlage ist.

    Hohe Bewertungen? Das muss nicht sein!

    Doch hohe Unternehmensbewertungen sind kein branchenspezifisches, sondern ein regionales Problem. Während neben deutschen auch viele andere europäische Verteidigungswerte mit unverhältnismäßig hohen Bewertungskennziffern notieren, bietet der US-Markt noch moderat bewertete Verteidigungstitel.

    Dazu gehört zum Beispiel der Luft- und Raumfahrtkonzern Northrop Grumman, dessen bekannteste Produkte der Langstreckenbomber B-2 sowie das Kampflugzeug F-14 sind. Daneben stellt das Unternehmen im Verteidigungsbereich vor allem Drohnen und elektronische Komponenten für eine Vielzahl von Anwendungen her – und das Ganze gibt es aktuell zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von unter 20! Denn im Unterschied zu Europa herrschte in den USA zuletzt große Unsicherheit über die Entwicklung des Verteidigungsbudgets. Doch inzwischen zeichnet sich ab, dass anstatt der befürchteten Kürzungen auch hier weiter kräftig investiert wird. Damit bietet die Aktie eine Alternative zu Rheinmetall und Co. Auch der Chart entwickelte sich zuletzt vielversprechend.

    Northrop Grumman Chartsignale

    • Entscheidende Widerstände voraus: Die Aktie steht unmittelbar vor ihren gleitenden Durchschnittslinien. Ein Sprung darüber wäre als Kaufsignal zu bewerten.
    • Kaufsignal im MACD: Zu einem solchen ist es im Trendstärkeindikator MACD bereits gekommen. Der signalisiert inzwischen wieder einen Aufwärtstrend.
    • Mittelfristiger Aufwärtstrend: Gegenüber dem Stand vor einem Jahr liegt zwar ein Seitwärtstrend vor, doch darin ist es zu einer Aufwärtsbewegung gekommen.
    • Begrenztes Abwärtspotenzial: Nach unten ist Northrop Grumman gut abgesichert – nicht nur durch die moderate Bewertung, sondern auch den Chart.

     

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    Value? Gibt's auch im Rüstungsbereich!

    Langfristig befindet sich die Aktie von Northrop Grumman in einem übergeordneten Aufwärtstrend. In den vergangenen 12 beziehungsweise 24 Monaten entwickelte sich das Papier aber vorwiegend seitwärts. Das gab der zwischenzeitlich über dem Branchendurchschnitt liegenden Bewertung Zeit aufzuholen und lässt die Aktie jetzt günstig erscheinen.

    Als für die Bullen nicht zu überwindende Hürde entpuppte sich zuletzt der Bereich um 540,00 US-Dollar, wo es nach einer dramatischen Kurslücke im April zu einem Doppel-Top gekommen ist. Ursache für den Kursabriss waren unter den Erwartungen liegende Quartalszahlen. Dass es in der Folge nicht zu noch größeren Verlusten gekommen ist, überrascht. Denn üblicherweise sind per Gap unterschrittene Durchschnittslinien sehr bearish zu interpretieren.

    Die Aktie ist aber bereits im Bereich von 460,00 US-Dollar auf neues Kaufinteresse gestoßen. Grund hierfür waren die Pläne von US-Präsident Donald Trump, einen neuen Verteidigungsschirm gegen ballistische Raketen und Hyperschall-Marschflugkörper zu errichten. Das erteilte Sorgen um eine Verringerung des US-Verteidigungsbudgets eine Absage. Gleichzeitig verfügt Northrop Grumman hier über große Kompetenzen.

    Erholung angelaufen, technische Indikatoren unterstützen

    Inzwischen hat sich das Kursgeschehen nicht nur stabilisiert, es ist sogar zu einer Erholung gekommen. Noch ist den Käuferinnen und Käufern trotz des kurzfristigen Aufwärtstrends aber kein Sprung über die gleitenden Durchschnitte und die Rückeroberung der Marke von 500,00 US-Dollar gelungen. Ein solcher Fortschritt würde nicht nur einen Ausbruch aus dem Trendkanal, sondern auch ein prozyklisches Kaufsignal bedeuten – mit der Chance, die noch offene Kurslücke zu schließen.

    Die Chancen hierfür sind jedoch als gut zu bewerten, denn die jüngste Kurserholung sorgte auch für Verbesserungen in der technischen Indikation. Der Relative-Stärke-Index (RSI), der noch Anfang Mai überverkauft war und Schwäche signalisierte, liefert mit einem Wert von über 50 inzwischen wieder Rückenwind. Auch der Trendstärkeindikator MACD hat einen entscheidenden Fortschritt erzielt.

    Er notiert wieder (knapp) oberhalb der Nulllinie und bestätigt damit den kurzfristigen Aufwärtstrend der Aktie. Gegenüber dem Kurstief im Februar haben sich beide Indikatoren gemeinsam mit der Aktie erholt. Das gilt in der Chartanalyse als trendbestätigend. Neben einem kurzfristigen darf daher inzwischen sogar auch von einem mittelfristigen Aufwärtstrend ausgegangen werden.

    Wird der Widerstand geknackt, könnte es schnell gehen

    Dessen Chancen, den aktuellen Widerstandsbereich zu knacken, stehen gut. Denn sowohl RSI als auch MACD liefern Rückenwind, ohne bereits überkauft zu sein. Dieser Umstand führte im April noch zu einem gescheiterten Ausbruchsversuch. Jetzt sind die Karten nach einer Konsolidierung der zwischenzeitlichen technischen Überhitzung aber neu gemischt.

    An Platz zur Oberseite fehlt es nicht. Sollte ein Ausbruch über die gleitenden Durchschnitte gelingen, wäre neben 500,00 US-Dollar die Gap-Unterkante bei etwa 530,00 US-Dollar das nächste logische Ziel. Von hieraus wären neue 52-Wochen- und damit Mehrjahreshochs nur noch ein Katzensprung entfernt. Solche Hochs gelten in der technischen Analyse ebenfalls als starke Kaufsignale.

    Zur Unterseite ist die Aktie aktuell gut durch die Unterstützungen bei 440,00 und 460,00 US-Dollar abgesichert. Sollte Northrop Grumman zwischenzeitlich aus dem kurzfristigen Aufwärtstrendkanal herausfallen, wäre das aus charttechnischer Perspektive kein Beinbruch.

    Hier bekommen Investoren noch etwas für ihr Geld!

    Mit Blick auf die Bewertung hat Northrop Grumman aktuell einiges zu bieten. Mit einem für 2025 geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19,4 ist aktuell nur Lockheed Martin günstiger (17,4) – insbesondere nachdem die Aktie am Mittwoch von heftigen Kursverlusten betroffen ist, da das Pentagon eine geringere Zahl an F-35-Kampfflugzeugen geordert hat als ursprünglich gedacht.

    Für 2026 wird für Northrop Grumman sogar nur ein KGV von 17 fällig. Das bedeutet eine erwartete Gewinnrendite von knapp 5,9 Prozent auf die on top eine Dividendenrendite von 1,9 Prozent kommt. Damit bietet die Aktie eine erwartete Gesamtrendite von 7,8 Prozent. Das hat im insgesamt teuer bewerteten US-Markt Seltenheitswert! Beim Anlegerliebling Nvidia beispielsweise geben sich Investoren aktuell mit einer mageren Gesamtrendite von 4,0 Prozent zufrieden – selbst Anleihen bieten eine höhere Rendite bei gleichzeitig geringerem Risiko.

    Angesichts der übersichtlichen Bewertung ist es nicht überraschend, dass Analystinnen und Analysten mehrheitlich positiv gegenüber den Aussichten der Northrop-Grumman-Aktie gestimmt sind. Bei insgesamt 25 Empfehlungen ist das Papier zehnmal zum Kauf sowie 4 Mal zum Übergewichten empfohlen. Dem stehen 11 Bewertungen mit "Halten" gegenüber, was in Summe ein "Übergewichten" ergibt. Der faire Wert wird im Mittel auf 545,27 US-Dollar geschätzt, was eine Upside von rund 13,7 Prozent bedeutet.

    Northrop Grumman auf einen Blick

    • ISIN: US6668071029
    • Marktkapitalisierung: 70,35 Milliarden US-Dollar
    • Dividendenrendite: 1,89 Prozent
    • KGVe 2025: 19,4
    • Durchschnittliche Analystenempfehlung: Übergewichten
    • Fairer Wert (laut Konsens): 545,27 US-Dollar
    • Aufwärtspotenzial: +13,7 Prozent

     

    Die TrendFinder-Hebel-Idee

    Anlegerinnen und Anleger, die weiter auf steigende Verteidigungsausgaben und gute Geschäfte von Rüstungskonzernen setzen möchten, ohne Mondbewertungen für die Aktien bezahlen zu wollen, sollten daher auf günstiger bewertete Titel wie Northrop Grumman setzen. Wer die Chance hat, Renk, Hensoldt, Rheinmetall und Co. mit Gewinn zu verkaufen oder Teilgewinne zu realisieren sollte das tun, um Bewertungsrisiken zu vermeiden.

    Angesichts ihrer attraktiven Bewertung und dem konstruktiven Chart bietet die Aktie von Northrop Grumman außerdem ein geeignetes Umfeld für eine Hebel-Spekulation. Risikoaffine Anlegerinnen und Anleger können auf den Call-Optionsschein JK6ZJP setzen und sich dank eines effektiven Hebels (Omega) von 4,8 die Chance auf eine Rendite von 47,2 Prozent sichern, wenn die Aktie zu alter Stärke und einem Kurs von 540,00 US-Dollar zurückfinden sollte. Aus dem Basispreis von 450,00 US-Dollar und dem Laufzeitende am 19. Januar 2026 ergibt sich folgendes Auszahlungsprofil:

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    Doch Vorsicht: Sollte Northrop Grumman zum Laufzeitende unter dem Basispreis von 450,00 US-Dollar notieren, verfällt JK6ZJP wertlos. Es besteht also Totalverlustgefahr! Um diese zu reduzieren, sollte die Position vorzeitig verkauft werden, wenn die Aktie nachhaltig (also mindestens auf Wochenschlusskursbasis) unter ihre Unterstützungen bei 460,00 und 440,00 US-Dollar gefallen ist.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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    Verfasst vonRedakteurMax Gross
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