Aktien-Downgrade
Deutsche Börse: Keine Wachstumsimpulse mehr – Analyst zieht Reißleine!
Die Analysten der UBS Bank haben ihre Einschätzung für die Deutsche Börse herabgestuft und empfehlen die Aktie nun mit einem "Neutral"-Rating. Das Kursziel wurde von 320 Euro auf 309 Euro gesenkt.
- UBS stuft Deutsche Börse auf "Neutral" herab.
- Kursziel sinkt von 320 auf 309 Euro.
- Wachstumsrisiken durch Marktvolatilität erhöht.
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Die Bewertung der Aktie wird als neutral eingeschätzt, da das Risiko-Ertrags-Verhältnis nach der jüngsten Kursrallye nun ausgeglichener erscheine. Die Aktie der Deutschen Börse hat seit dem 24. August um beeindruckende 55 Prozent zugelegt. Doch die UBS-Analysten sind der Meinung, dass das Potenzial für weiteres Wachstum begrenzt ist, da der Konsens nun weitgehend mit den eigenen Schätzungen übereinstimmt und die Aktie mit einem 27-fachen Kurs-Gewinn-Verhältnis gehandelt wird, was einen Höchststand seit Mitte 2020 darstellt.
Obwohl die UBS-Analysten ein starkes EBITDA-Wachstum von 13 Prozent jährlich im Zeitraum von 2024 bis 2027 erwarten, glauben sie, dass dieses Wachstum bereits weitgehend eingepreist ist. Die Umsatzprognose für die kommenden Jahre liegt bei einer jährlichen Wachstumsrate von 9 Prozent, jedoch fehle es an weiteren klaren Aufwärtsimpulsen für die Aktie.
Ein möglicher Faktor, der das Aufwärtspotenzial dämpft, sei die "Handelsmüdigkeit". Diese dürfte in diesem Zyklus jedoch durch eine Aktienrotation von rund 1,2 Milliarden Euro von den USA nach Europa gemildert werden.
Das größte Risiko für die Herabstufung der Aktie besteht laut der UBS in einer möglichen Erhöhung der Marktvolatilität und damit einer steigenden Marktaktivität. Die Erträge der Deutschen Börse sind stark mit der Volatilität ihrer Finanz- und Rohstoffderivateplattformen (Eurex und EEX) korreliert. Sollte die Marktvolatilität erneut ansteigen, könnte die Aktie der Deutschen Börse besser performen, wie dies in der Vergangenheit während Phasen höherer Volatilität und Handelsvolumina der Fall war.
Abschließend bekräftigen die Analysten der UBS ihre Kaufempfehlung für Euronext und Londoner Stock Exchange Group. Im Vergleich zur Deutschen Börse zeige Euronext eine günstigere Bewertung und habe noch Potenzial für weiteres Wachstum. Auch die Londoner Stock Exchange wird als attraktiv bewertet, da es aktuell mit einem Abschlag zur Deutschen Börse gehandelt wird.
Dennoch bleibt die Deutsche Börse aufgrund ihrer stabilen Ertragslage und Dividendenpolitik für viele Anleger attraktiv. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für 2025 liegt bei etwa 25,2, was im Vergleich zu anderen Unternehmen im Sektor als hoch gilt. Die Dividendenrendite wird voraussichtlich bei 2,1 Prozent liegen.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
