Finanzstabilitätsrat warnt
Finanzcrash durch Stablecoins: Was steckt dahinter?
FSB-Chef Klaas Knot warnt: Die Krypto-Welt könnte bald ein systemisches Risiko für das Finanzsystem darstellen – vor allem wegen der Stablecoins und ihrer engen Verbindung zu US-Staatsanleihen. Die Hintergründe.
- Krypto könnte systemisches Risiko für Finanzsystem sein.
- Stablecoins und US-Staatsanleihen im Fokus der Risiken.
- Zugang für Kleinanleger erleichtert Verflechtung mit Finanzsystem.
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Die Risiken aus dem Krypto-Sektor könnten bald eine neue Dimension erreichen. Das sagte der scheidende Vorsitzende des Finanzstabilitätsrats (FSB), Klaas Knot, in einer Rede in Madrid, so Bloomberg. "Lange haben wir argumentiert, dass Kryptowährungen keine systemische Gefahr darstellen. Aktuelle Entwicklungen deuten jedoch darauf hin, dass wir einem Wendepunkt näherkommen", so Knot.
Besonders im Fokus stehen dabei sogenannte Stablecoins, also digitale Währungen, die meist an den US-Dollar gekoppelt sind. Deren Emittenten halten inzwischen beachtliche Mengen an US-Staatsanleihen. Für Knot ist das ein Warnsignal: "Das ist ein Bereich, den wir sehr genau beobachten müssen."
Stablecoins sind nicht nur in den USA Gegenstand intensiver Gesetzgebungsbemühungen. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihrer aktuellen Finanzstabilitätsübersicht auf steigende Risiken aus dem Kryptosektor hingewiesen, die insbesondere aus der wachsenden Verflechtung mit dem traditionellen Finanzsystem resultieren.
Ein zentraler Treiber dieser Entwicklung ist der leichtere Zugang für Kleinanleger. Seit der Einführung von Krypto-ETFs seien die Hürden für Privatinvestoren erheblich gesunken, so Knot, der auch Präsident der niederländischen Zentralbank ist. Damit wachsen die Schnittstellen zwischen digitalem und klassischem Finanzsystem weiter.
"Das Krypto-Ökosystem entwickelt sich weiter – und das muss auch für unsere Regulierungsrahmen gelten", forderte der Notenbanker.
Knot scheidet Ende Juni sowohl aus dem FSB als auch aus der niederländischen Zentralbank aus. Seine Nachfolge beim FSB tritt der britische Zentralbankchef Andrew Bailey an. Wer in Den Haag das Ruder übernimmt, ist noch offen.
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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
