Nach 30-Prozent-Anstieg

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    Schock für Atom-Aktie Oklo – auch NuScale betroffen!

    Am Mittwoch verteuerte sich die Aktie des Entwicklers von kleinen Kernkraftwerken Oklo um fast 30 Prozent. Jetzt nimmt das Unternehmen eine Kapitalerhöhung vor – und schickt das Papier in den Keller.

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    Nach 30-Prozent-Anstieg - Schock für Atom-Aktie Oklo – auch NuScale betroffen!

    Die aufsehenerregenden Vertragsabschlüsse von Microsoft und Meta Platforms mit dem Energieversorger Constellation Energy, der in den USA einer der größten Betreiber von Atomkraftwerken ist, haben in den vergangenen Monaten einen Run auf Atom-Aktien ausgelöst.

    Unterstützt wird das Vorhaben, den rasant wachsenden Energiebedarf von Rechenzentren für KI mit Atomstrom zu decken, dabei auch von US-Präsident Donald Trump, der langfristig eine Vervierfachung der Erzeugungskapazitäten von gegenwärtig etwa 100 Gigawatt auf künftig 400 Gigawatt angekündigt hat.

    Investoren stürzen sich auf SMR-Anbieter Oklo und NuScale

    Eine gewichtige Rolle beim Comeback der Atomindustrie spielen in den Überlegungen der Investoren auch sogenannte Small-Module-Reactors (SMRs), das sind kleine, modulare Reaktoren, die sowohl im Einzelbetrieb als auch in zusammengeschlossenen, größeren Einheiten betrieben werden sollen. Börsennotierte Pure Plays sind gegenwärtig vor allem Oklo und NuScale.

    Für die Aktien beider Unternehmen ging es in den vergangenen Monaten bereits hoch hinaus. Obwohl hochspekulativ, haben sich Anlegerinnen und Anleger ähnlich begeistert wie auf Quantencomputer-Aktien auf die Papiere gestürzt und so für Vervielfachungen gesorgt.

    Plus 30 Prozent nach Berichten über Vertragsabschluss mit US-Militär

    Am Mittwoch krönte Oklo seine ohnehin schon steile Rallye mit einem Plus von weiteren 29,5 Prozent. Dadurch liegt die Aktie seit dem Jahreswechsel bereits 220,4 Prozent im Plus, während gegenüber dem Stand vor einem Jahr sogar ein Anstieg von fast 620 Prozent bewältigt wurde.

    Auslöser für die starken Kursgewinne war ein Bericht darüber, dass das US-Verteidigungsministerium Oklo mit dem Bau eines SMR mit einer Leistung von 75 Megawatt in Alaska beauftragen könnte.

    Zum Einsatz kommen soll dieser auf der Luftwaffenbasis Eielson in der Nähe der Stadt Fairbanks. Neben Elektrizität soll der Reaktor auch Wärme liefern. Dabei soll das Pentagon offen für einen langfristigen Liefervertrag sein.

    Ursprünglich war es bereits 2023 zu einer entsprechenden Vereinbarung gekommen, die eine Fertigstellung für 2027 vorgesehen hatte, doch das US-Militär zog sich zunächst aus der 100 Millionen US-Dollar schweren Vereinbarung zurück. Jetzt soll sie offenbar wiederbelebt werden.

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    Prompt folgt eine Kapitalerhöhung – Aktie vor Kehrtwende

    Anlegerinnen und Anleger reagierten begeistert auf die Nachrichten und die Aktie explodierte auf ein neues Allzeithoch von 68,91 US-Dollar. Doch die Freude darüber könnte kurzlebig sein, denn noch in der Nachbörse kündigte Oklo an, sich den Kurssprung zu vergolden – mit einer Kapitalerhöhung.

    Das Unternehmen gab die Platzierung von Anteilen mit einem Wert von 400 Millionen US-Dollar bekannt. Dabei behält sich Oklo offen, Aktien für weitere 60 Millionen US-Dollar herauszugeben, sollte die Nachfrage entsprechend hoch sein. Verwendet werden sollen die Mittel für allgemeine Geschäftszwecke. Die Verwässerung von Anteilen wird von Investoren nie gerne gesehen. Dementsprechend fiel die Aktie in der Vorbörse am Donnerstag um mehr als 6 Prozent.

    Von Verlusten betroffen ist auch Mitbewerber NuScale. Konnte die Aktie mit einem Plus von 20,4 Prozent den Höhenflug von Oklo folgen, verliert sie am Donnerstagmittag rund 4 Prozent an Wert. Angesichts der vermeintlich großen Zukunftshoffnungen werfen hier vor allem die anhaltenden Insiderverkäufe Fragen auf.

    Fazit: Wer jetzt einsteigt, kommt zu spät

    Ohnehin sollten Anlegerinnen und Anleger nach der Kursexplosion in beiden Aktien allergrößte Vorsicht walten lassen. In dieser Woche haben beispielsweise deutsche Rüstungswerte, allen voran Panzergetriebehersteller Renk gezeigt, wie schnell ein Hype vorbei sein beziehungsweise wie hoch die Kursverluste bei spekulativen Werten sein können.

    Außerdem müssen Investoren, wie Oklo am Mittwochabend bewiesen hat, jederzeit damit rechnen, einerseits durch Kapitalerhöhungen verwässert und andererseits von Insidern, die ihre Positionen auf den Markt werfen, über den Tisch gezogen zu werden. Diese Warnung gilt explizit auch gegenüber Quantencomputeraktien wie IonQ, Rigetti und D-Wave Quantum, wo in den vergangen Monaten ein ähnliches Zusammenspiel aus Kapitalerhöhungen und Insiderverkäufen zu verzeichnen war.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion


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    Verfasst vonRedakteurMax Gross
    Nach 30-Prozent-Anstieg Schock für Atom-Aktie Oklo – auch NuScale betroffen! Am Mittwoch verteuerte sich die Aktie des Entwicklers von kleinen Kernkraftwerken Oklo um fast 30 Prozent. Jetzt nimmt das Unternehmen eine Kapitalerhöhung vor – und schickt das Papier in den Keller.