Dolphin Surf in GB gelauncht
BYDs Billig-Offensive schockt Europas Autobauer – Preiscrash droht!
BYD bringt den Dolphin Surf nach Europa – und setzt Europas Autobauer mit Kampfpreisen unter Druck. Ein Zollhammer könnte die Expansion aber stoppen. Droht dem Preiskampf jetzt das Aus?
- BYD bringt Dolphin Surf nach Europa, Kampfpreise drohen.
- Chinesische E-Autos gewinnen Marktanteile in Europa.
- EU plant Zölle, könnte BYD-Expansion gefährden.
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BYD drückt beim Preiskampf aufs Gas – mit dem Dolphin Surf attackiert der chinesische E-Auto-Gigant jetzt auch den europäischen Kleinwagenmarkt. Mit einem Einstiegspreis von 18.650 Pfund (etwa 21.900 Euro) bringt BYD sein günstigstes Elektroauto nach Großbritannien – als Pendant zum Seagull, der in China für unter 6.000 Pfund verkauft wird. Damit rückt das Kompaktsegment ins Zentrum des Elektromobilitäts-Wettbewerbs.
"Kompaktwagen sind die nächste Herausforderung für die Elektrifizierung in Europa", erklärte BYD-Vizechefin Stella Li bei einer Präsentation in Rom. Tatsächlich hinkt dieses Segment bei der Umstellung auf Elektroantriebe hinterher – auch wegen der engen Margen und hoher Batteriekosten. Von den 360 verfügbaren E-Modellen in Europa 2023 waren laut IEA (International Energy Agency) nur 33 Kleinwagen – 2024 sollen 23 weitere folgen.
Der Dolphin Surf ist in Europa nicht allein: Dacia Spring, Citroën ë-C3 oder der neue Renault 5 positionieren sich in ähnlichen Preisregionen. Dennoch setzt BYD mit seiner aggressiven Strategie die Wettbewerber unter Druck. Gleichzeitig wächst der Marktanteil chinesischer Marken: Laut Schmidt Automotive Research stieg dieser in Westeuropa von 2,9 auf 4,8 Prozent – Großbritannien macht davon fast ein Drittel aus, da es bislang keine Zölle auf chinesische Fahrzeuge erhebt.
"Der zunehmende Wettbewerb und einige neue herausragende Akteure […] werden wahrscheinlich einen breiteren Preisdruck erzeugen", sagte Ian Plummer von Auto Trader. Zwischen Januar und April hat sich das Angebot chinesischer E-Autos dort verzehnfacht.
Allerdings steigen auch die geopolitischen Risiken. Während die EU Strafzölle vorbereitet, bietet China ein System freiwilliger Mindestpreise an. Angeblich schlug Peking 35.000 Euro als Untergrenze vor – was günstige Modelle wie Dolphin oder Leapmotor T03 faktisch ausschließen würde. Cao Li vom chinesischen E-Autohersteller Leapmotor sieht darin einen grundlegenden Wandel. "Die Annäherung der Preise für Elektroautos und Benziner ist ein allgemeiner Trend auf dem europäischen Markt."
Analysten erwarten, dass auch westliche Hersteller kontern werden – etwa durch billigere LFP-Batterien und chinesisches Engineering. "Sobald sie auf den Markt kommen, werden wir einen Preisverfall erleben", so Autoanalyst Matthias Schmidt. BYD plant derweil, binnen zwölf Monaten seine Schnellladetechnologie in Europa einzuführen – ein weiterer Baustein in seinem Expansionskurs.
Trotz Spannungen bleibt BYD auf Kurs – und zwingt Europas Autoindustrie zum Umdenken.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
