Gold statt US-Dollar!
"Keine US-Aktien mehr besitzen" – Bond King warnt vor US-Schulden-Kollaps!
Sind Anleihen keine sicheren Häfen mehr? Bond-König Gundlach warnt vor "untragbaren" US-Schulden, der US-Dollar bröckelt – und Gold wird zur ultimativen Flucht. "Eine Abrechnung steht bevor."
- Anleihen gelten nicht mehr als sichere Häfen.
- Gundlach warnt vor untragbaren US-Schulden.
- Gold wird zur bevorzugten Fluchtanlage.
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Jeffrey Gundlach, CEO von DoubleLine Capital, sieht die Finanzmärkte an einem gefährlichen Wendepunkt. Auf dem Bloomberg Global Credit Forum sprach der Anleihemanager von einer "Abrechnung", ausgelöst durch strukturelle Marktveränderungen, eine untragbare US-Verschuldung und das schwindende Vertrauen in den US-Dollar.
"Ich denke, wir haben erkannt, dass die Zinsausgaben für die Vereinigten Staaten untragbar sind, wenn wir weiterhin ein Haushaltsdefizit von 2,1 Billionen US-Dollar haben und die Zinsen auf einem hohen Niveau bleiben", warnte Gundlach. Er verwies darauf, dass sich der durchschnittliche Kupon für US-Staatsanleihen durch das Auslaufen alter Papiere von unter 2 Prozent auf über 4 Prozent fast verdoppelt habe.
Hinzu komme ein beunruhigender Bruch historischer Marktlogiken. "In den letzten 15 Jahren gab es eine Reihe von Korrekturen beim S&P 500, und bei jeder einzelnen davon stieg der Dollarindex [...]. Diesmal ist der US-Dollar gefallen, als der S&P 500 um fast 20 Prozent gefallen ist – das ist seltsam. Die Dinge verhalten sich anders." Auch die üblichen Reaktionen der Zinskurve seien ausgeblieben. "Es gibt mittlerweile ein Bewusstsein dafür, dass langfristige Staatsanleihen keine legitimen Fluchtwerte sind."
Gundlach vergleicht die Lage mit 1999 vor dem Dotcom-Crash und 2006/2007 vor der Finanzkrise. Besonders kritisch sieht er den Boom im Private-Credit-Sektor, der ihn an die Blasenbildung bei Collateralized Debt Obligations (CDOs) erinnert: "Es gibt einfach enorme Emissionen und eine enorme Akzeptanz."
CDOs sind strukturierte Finanzprodukte, die aus gebündelten Schuldtiteln bestehen, zum Beispiel aus Unternehmensanleihen, Krediten oder Hypotheken. Gundlach erwartet mögliche Zwangsverkäufe großer US-Institutionen wie der Harvard University, die Private-Equity-Beteiligungen veräußern könnte, weil Trump staatliche Zuschüsse kürzt.
Statt auf US-Werte zu setzen, empfiehlt Gundlach Anlegern eine globale Neuausrichtung. "Ich denke, man sollte keine US-Aktien mehr besitzen, sondern Aktien aus dem Rest der Welt. Das funktioniert auf jeden Fall." Besonders langfristig favorisiere er Indien als Investitionsziel. "Es könnte 30 Jahre dauern, aber man sollte in Indien investieren, weil es heute ein ähnliches Profil hat wie China vor 35 Jahren."
Auch Gold erlebt laut Gundlach eine Renaissance. "Wir erleben einen enormen Paradigmenwechsel, bei dem kein Geld in die Vereinigten Staaten fließt und Gold plötzlich zu einer Flucht in hochwertige Vermögenswerte wird." Für den Goldpreis sieht er weiteres Potenzial: "[Er] könnte von derzeit etwa 3.350 US-Dollar auf 4.000 US-Dollar pro Unze steigen."
Sollten die Renditen langfristiger Staatsanleihen auf 6 Prozent steigen, erwartet Gundlach eine neue Runde quantitativer Lockerung durch die Fed. Bis dahin bevorzugt DoubleLine kürzer laufende US-Staatsanleihen mit geringerem Zinsrisiko.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
