Riesiges Marktpotenzial
Hesai: Chinas Champion der LiDAR-Technologie - ASML des Autonomen Fahrens!
Lediglich Elon Musk ist der Auffassung, dass Autonomes Fahren ohne LiDAR-Technologie geht. Der Rest der Experten sagt: Es geht nicht ohne! Wer sich dieser Meinung anschließt, kommt an Hesai im Depot nicht vorbei!
- Elon Musk alleinige Stimme gegen LiDAR-Technologie.
- Hesai dominiert LiDAR-Markt mit 37% Anteil.
- Umsatz wächst, Verluste sinken – Profitabilität naht.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Wie Hesai mit Hochtechnologie den globalen Mobilitätsmarkt erobern will
Von einem Start-up aus Shanghai zum weltweit führenden Anbieter von LiDAR-Sensoren – die Entwicklung der Hesai Group könnte kaum dynamischer verlaufen. Das 2014 gegründete Unternehmen hat sich innerhalb eines Jahrzehnts zur zentralen Adresse für Lasersensoren für autonomes Fahren und Robotik-Anwendungen entwickelt. Mit Kunden wie Mercedes-Benz, BYD oder Amazon-Tochter Zoox steht Hesai im Zentrum einer Zukunftsbranche, die von rasantem Wachstum geprägt ist.
Technologieführer mit Serienreife
Hesai entwickelt sowohl mechanische als auch Solid-State-LiDAR-Systeme – letztere gelten als besonders kompakt, kostengünstig und robust. Die AT-Serie ist auf dem Weg, sich als Industriestandard in der Automobilindustrie zu etablieren. Der jüngste Durchbruch: das ultraflache Modell ET25, das sich erstmals hinter der Windschutzscheibe verbauen lässt – eine Weltneuheit.
Für Serienanwendungen, insbesondere bei Fahrerassistenzsystemen (Advanced Driver Assistance Systems), wird ab 2025 die neue Produktlinie ATX in Großserie produziert. Der Stückpreis liegt unter 200 US-Dollar. Bereits elf Automobilhersteller haben laut Hesai entsprechende Verträge abgeschlossen.
Marktanteil und Partnerschaften
Mit einem geschätzten Weltmarktanteil von rund 37 Prozent im automobilen LiDAR-Markt – und sogar 74 Prozent im Robotaxi-Segment – ist Hesai laut Branchenanalysen unangefochtener Marktführer. Mit dem neuen "Maxwell"-Produktionszentrum in Hangzhou hat Hesai im Jahr 2024 einen hochautomatisierten Fertigungsstandort in Betrieb genommen.
Die Kapazität liegt bei 1,5 Millionen Sensoren jährlich. In diesem Jahr soll die globale Kapazität auf über zwei Millionen steigen. Für 2026 ist zudem die Eröffnung eines Auslandswerks geplant – voraussichtlich in Europa oder den USA. Damit will das Unternehmen seine geopolitische Abhängigkeit von China reduzieren.
Ritterschlag von Mercedes
Wie Reuters Mitte März berichtete, soll der deutsche Automobilhersteller den Einsatz chinesischer LiDAR-Sensoren für die nächste Generation intelligent fahrender Fahrzeuge planen – und das nicht nur für den heimischen Markt, sondern auch für internationale Modelle. Damit setzt erstmals ein großer westlicher Hersteller auf eine in China entwickelte Schlüsseltechnologie für Fahrzeuge, die weltweit verkauft werden sollen.
Nach Informationen aus Industriekreisen, die mit der Entscheidung vertraut sind, aber anonym bleiben wollen, fiel die Wahl auf den chinesischen Marktführer Hesai. Ausschlaggebend seien vor allem die vergleichsweise niedrigen Kosten und die Fähigkeit Hesais, die Sensoren in großem Maßstab und in gleichbleibend hoher Qualität zu liefern.
Umsatz steigt deutlich – Verluste sinken spürbar!
Der chinesische LiDAR-Spezialist hat Ende Mai seine Geschäftszahlen für das erste Quartal 2025 vorgelegt – mit einem deutlichen Wachstum und einer spürbaren Verbesserung der Ergebnislage. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 46 Prozent auf 525,3 Millionen Renminbi (rund 72,5 Millionen Euro), nach 359,1 Millionen Renminbi im ersten Quartal 2024.
Zugleich konnte das Unternehmen seinen Nettoverlust deutlich reduzieren: Statt 106,9 Millionen Renminbi im Vorjahr betrug das Minus im Auftaktquartal nur noch 17,6 Millionen Renminbi. Die Zahlen unterstreichen die Fortschritte auf dem Weg zur nachhaltigen Profitabilität, nachdem Hesai bereits im Vorjahr erstmals einen positiven operativen Cashflow erzielt hatte.
Für das laufende zweite Quartal zeigt sich das Unternehmen ebenfalls zuversichtlich. Der Hersteller erwartet einen Umsatz zwischen 680 und 720 Millionen Renminbi, was einem Zuwachs von 48 bis 57 Prozent im Jahresvergleich entspricht.
Mein Tipp: Die Hesai Group gilt als Weltmarktführer bei Lasersensoren für autonomes Fahren und Robotik. Analysten sehen das Unternehmen als klaren Profiteur des global anziehenden LiDAR-Marktes, insbesondere im Bereich Robotaxis und Fahrerassistenzsysteme. Es wird vom ASML des Autonomen Fahrens gesprochen.
Ein entscheidender Faktor für Hesais raschen Aufstieg ist der AT128-Lidar-Sensor. Das kompakte Hochleistungsgerät erfasst pro Sekunde über zehn Millionen Datenpunkte und erreicht dabei Reichweiten von bis zu 300 Metern – bei einem Stromverbrauch von nur zwölf Watt. "Mit dem AT128 haben wir den optimalen Kompromiss zwischen Leistung und Kosten gefunden", erklärt CEO David Li, ein ehemaliger Bosch-Entwickler, der das Unternehmen mitgegründet hat.
Nach Mercedes könnten noch weitere Autobauer bei den Chinesen anbeißen. Damit würde Hesai sein großartige Marktstellung weiter verbessern. Mit der Meinung, dass Autonomes Fahren auch ohne LiDAR funktioniert, steht Elon Musk so gut wie alleine da. Alle anderen vertreten die Meinung, dass es ohne LiDAR nicht geht.
So oder so, der Markt den Hesai anspricht, ist riesig und hat noch ein enormes Wachstumspotenzial. Die Chinesen werden wohl in diesem Jahr noch profitabel und die Experten rechnen mit einem KGV von 72 in diesem Jahr, der 2026 auf rund 31 fallen soll.
Der Kurs von Hesai hat in diesem Jahr zwar schon etwas mehr als 50 Prozent zugelegt, trotzdem ist der chinesische LiDAR-Konzern nicht vielen Anlegern bekannt. Das ändert sich jetzt langsam und deswegen hat das Papier noch einiges an Potenzial. Jefferies hat die Aktie erst Anfang der Woche mit einem "Kauf-Rating" ausgestattet und das Kursziel bei 29,30 US-Dollar festgelegt. Was ein Potenzial von rund 40 Prozent bedeutet.
Markus Weingran, Chefredakteur wallstreetONLINE Börsenlounge
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