US-Softwareunternehmen
Adobe übertrifft Prognosen – Anleger bleiben dennoch skeptisch
Adobe hat die Erwartungen bei Umsatz und Gewinn übertroffen, doch die Anleger bleiben skeptisch. Trotz des Erfolgs von Adobes KI-Lösung Firefly wird das Unternehmen als KI-Nachzügler wahrgenommen.
- Adobe übertrifft Umsatz- und Gewinnprognosen leicht.
- Anleger skeptisch, trotz erfolgreicher KI-Lösung Firefly.
- Aktienkurs unter Druck, Image als KI-Nachzügler bleibt.
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Adobe hat mit seinen Zahlen zum zweiten Quartal erneut bewiesen, dass der Software-Gigant operativ stark bleibt, doch die Börse zeigt sich bislang unbeeindruckt. Der Umsatz stieg um 11 Prozent auf 5,87 Milliarden US-Dollar und lag damit leicht über den Erwartungen der Analysten, die im Durchschnitt mit 5,8 Milliarden US-Dollar gerechnet hatten. Auch der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf mit 5,06 US-Dollar die Prognosen von 4,98 US-Dollar.
Für das laufende Quartal peilt Adobe einen Umsatz zwischen 5,88 und 5,93 Milliarden US-Dollar an. Analysten erwarteten im Mittel 5,88 Milliarden US-Dollar. Beim Gewinn je Aktie stellt das Unternehmen 5,15 bis 5,20 US-Dollar in Aussicht, was ebenfalls leicht über den Konsensschätzungen liegt.
Trotz dieser soliden Zahlen bleibt der Aktienkurs unter Druck. Das Papier hat seit Jahresbeginn rund 7 Prozent verloren. Hintergrund ist die anhaltende Debatte, ob Adobe im KI-Zeitalter gegen neue Wettbewerber wie Canva oder Midjourney bestehen kann. Während diese mit rein KI-basierten Designlösungen punkten, integriert Adobe generative KI, etwa über die Firefly-Modelle, in bestehende Produkte wie Photoshop und Premiere.
Laut Finanzchef Dan Durand wurde Firefly inzwischen über 24 Milliarden Mal genutzt, was einem Anstieg von 4 Milliarden seit März entspricht. Adobe erwartet aus dem KI-Geschäft jährlich wiederkehrende Erlöse von rund 250 Millionen US-Dollar.
Im Fokus steht weiterhin das Digital-Media-Segment mit den Kreativ- und Dokumentenlösungen. Hier legte der Umsatz um 11 Prozent auf 4,35 Milliarden US-Dollar zu, das wiederkehrende Jahresvolumen liegt mit 18,1 Milliarden im Rahmen der Erwartungen. Die Marketing- und Analyse-Software steuerte 1,46 Milliarden US-Dollar bei, was einem Plus von 10 Prozent entspricht.
Trotz dieser Fortschritte haftet Adobe an den Börsen das Image des "KI-Nachzüglers" an – aus Sicht mancher Analysten zu Unrecht. Gil Luria, Experte bei DA Davidson, hält die Skepsis für unbegründet: Adobe werde als "KI-Verlierer" wahrgenommen, obwohl die technologische Basis etwas anderes zeige, zitiert Bloomberg den Experten.
Im nachbörslichen Handel an der Nasdaq verliert die Adobe-Aktie rund 1,29 Prozent.
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
