Größter IPO des Jahres
Rekordumsatz und große Pläne: Medizin-Tech-Perle Brainlab ab Juli an der Börse
Trotz unsicherer Kapitalmarktlage soll die Aktie des Unternehmens bereits Anfang Juli erstmals am Prime Standard der Frankfurter Börse gehandelt werden. Die angestrebte Bewertung liegt bei rund zwei Milliarden Euro.
- Brainlab plant Börsengang im Juli, Bewertung 2 Mrd. €
- Kapitalerhöhung von bis zu 200 Mio. € zur Expansion
- Rekordumsatz 2023: über 450 Mio. €, 11% Wachstum
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Das Medizintechnikunternehmen Brainlab wagt den Sprung aufs Parkett und will mit einer Kapitalerhöhung bis zu 200 Millionen Euro einnehmen. Das frische Kapital soll verwendet werden, um das Unternehmen weiter auszubauen und insbesondere die Softwarelösungen auf zusätzliche klinische Anwendungen und angrenzende Marktsegmente auszudehnen.
Brainlab beschäftigt rund 2.000 Mitarbeiter und ist bekannt für Softwarelösungen, die Chirurgen bei Eingriffen wie Gehirn- und Hüftoperationen unterstützen. Besonders bekannt ist die Software "digitaler Zwilling" für die Chirurgie. Sie verbindet Patientendaten mit einem 3D-Anatomie-Modell. So kann der Eingriff optimiert werden. Etwa 4000 Kliniken auf der ganzen Welt nutzen diese Technologie.
Gründer Stefan Vilsmeier, der kürzlich seinen Rückzug aus dem operativen Geschäft bekannt gab, soll als langfristiger Investor an Bord bleiben. Auch die aktuellen Eigentümer beabsichtigen, zusätzliche Aktien zu platzieren, um einen ausreichenden Free Float sicherzustellen. Brainlab will durch den Börsengang schneller wachsen. Bis 2030 rechnen die Münchener mit einem Marktwachstum von jährlich elf Prozent.
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Im vergangenen Geschäftsjahr konnte Brainlab einen Rekordumsatz von mehr als 450 Millionen Euro erzielen. Das Unternehmen profitiert von einer zweistelligen Wachstumsrate und einer starken operativen Marge von 22,4 Prozent im ersten Halbjahr 2024. "Die Zahlen für das erste Halbjahr belegen unsere Stärke und machen deutlich, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Börsengang ist", betonte Vilsmeier.
Der Börsengang von Brainlab ist der dritte große Börsengang in Deutschland in diesem Jahr, nach dme Elektrotechnikkonzern Pfisterer und dem Softwareunternehmen Innoscripta. Obwohl der deutsche Aktienmarkt ein bislang starkes Jahr hingelegt hat, ist der Markt für Neuemissionen angespannt.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
