Nahost-Konflikt schockt Börsen
Israel greift an – Mullahs schlagen zurück! Dow-Futures stürzen 600 Punkte ab
Ein israelischer Angriff auf iranische Atomanlagen löst Vergeltung aus. Mehr als 100 Drohnen fliegen auf Israel zu. Der Iran macht die USA mitverantwortlich.Die Märkte reagieren besorgt: Dow-Futures verlieren 600 Punkte.
- Israel greift Iran an, über 100 Drohnen auf Israel.
- Märkte reagieren negativ, Dow-Futures fallen um 600 Punkte.
- Iran macht USA mitverantwortlich, Eskalation droht.
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Ein israelischer Luftangriff auf den Iran und ein Gegenangriff des Mullah-Regimes am Freitagmorgen haben zu Verwerfungen am US-Aktienmarkt geführt. Dow-Jones-Futures fielen um 593 Punkte beziehungsweise 1,38 Prozent. Futures auf den S&P 500 verloren 1,55 Prozent und Nasdaq-Futures sogar 1,73 Prozent. Zugleich explodierten die Ölpreise: Brent und WTI verteuerten sich jeweils um rund 7 Prozent.
Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte, galt der Angriff Israels unter anderem der Uran-Anreicherungsanlage in Natans. Die israelische Armee sprach von einer "präzisen kombinierten Offensive" gegen das iranische Atomprogramm. Aus Teheran wurden schwere Explosionen gemeldet. Auf Videos war Rauch über der Hauptstadt zu sehen. Rettungskräfte suchten unter Trümmern nach Opfern.
Laut iranischen und israelischen Quellen kamen bei dem Angriff hochrangige Militärs ums Leben, darunter der Chef der Revolutionsgarden, Hossein Salami, und der Armeechef, Mohammed Bagheri. Israels Premier Benjamin Netanjahu erklärte in einer Videoansprache, man werde "so lange handeln, wie es nötig ist, um die Bedrohung zu beseitigen." In Israel gilt der Ausnahmezustand.
Doch der Iran reagiert bereits: Aus dem Land wurden mehr als 100 Drohnen auf Israel, vor allem Richtung Jerusalem, abgefeuert. Nach Angaben israelischer Sicherheitsbehörden könnten auch Hunderte Raketen folgen. Irans Oberster Führer Chamenei kündigte Vergeltung an. Israel müsse "bestraft" werden. Die israelische Bevölkerung wurde aufgefordert, sich auf längere Aufenthalte in Schutzräumen vorzubereiten.
Die geopolitische Eskalation überschattet eine bis dahin freundliche Börsenwoche. Noch am Donnerstag hatten sinkende US-Erzeugerpreise und die Hoffnung auf Zinssenkungen die Märkte gestützt. Auch die Signale der Regierung Trump zu Zöllen wurden beobachtet – der US-Präsident drohte jedoch erneut mit einseitigen Maßnahmen. Trump betonte in einem Interview mit Fox News, dass der Iran keine Atombombe haben dürfe. Er gab an, über den israelischen Angriff im Voraus informiert gewesen zu sein.
Der Iran macht unterdessen die USA für den Angriff mitverantwortlich, sodass eine neue Eskalationsstufe möglich scheint.
Noch am Donnerstag hatten die US-Börsen zugelegt. Der Dow Jones und der Nasdaq stiegen um 0,2 Prozent, der S&P 500 gewann 0,4 Prozent. Letzterer nähert sich damit weiter seinem Rekordhoch vom Februar – es fehlen weniger als zwei Prozent.
Ein Grund für den Optimismus war der unerwartet geringe Anstieg der US-Erzeugerpreise im Mai. Sie stiegen nur um 0,1 Prozent, während Analysten mit 0,2 Prozent gerechnet hatten. Auch die Verbraucherpreise lagen zuvor unter den Erwartungen. Die sinkenden Inflationsdaten führten zu niedrigeren Anleiherenditen, was ein positives Signal für Aktienanleger ist.
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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
