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    Verunsichert geht die US-Notenbank in die zinssenkungslose Sommerpause

    Für Sie zusammengefasst
    • Fed pausiert Zinssenkungen wegen hoher Inflation.
    • Geopolitische Spannungen treiben Ölpreise und Unsicherheit.
    • Handelskonflikte belasten Märkte, Investitionen stagnieren.

    Verunsichert geht die US-Notenbank in die zinssenkungslose Sommerpause

    Hartnäckig hohe Preissteigerungen sowie aktuell noch solide Arbeitsmarktdaten kühlen die Zinslockerungslaune der Fed über den Sommer ab. Insbesondere zeigt sie sich von Unsicherheiten in der Handelspolitik irritiert. Hinzu kommen jetzt auch noch geopolitische Verschärfungen im Nahen Osten mit reflexhaft steigenden Ölpreisen. Erst im September, wenn vermutete Konjunkturbremsspuren auftreten, erwarten die Finanzmärkte daher die Wiederaufnahme des Zinssenkungszyklus.

    Der Inflationsschock durch Trumps Zölle bleibt bislang zwar aus, aber...

    Mit zuletzt 2,4 nach 2,3 Prozent finden Trumps Zölle vorerst keinen dramatischen Niederschlag in Preissteigerungen. Entweder nehmen Unternehmen die Mehrkosten zulasten ihrer Marge in Kauf oder sie zehren von aufgestockten Lagerbeständen vor Inkrafttreten der Zölle. Beides können Unternehmen jedoch nicht ewig durchhalten, denn der Druck im amerikanischen Inflations-Kessel steigt. Die Beschaffungspreise für Unternehmen nehmen weiter zu und dürften in allgemeinem Preisdruck ab Sommer streuen.

    Zudem treibt die jüngste militärische Verschärfung im Konflikt zwischen Israel und dem Iran den Ölpreis sprunghaft in die Höhe. Aussagen des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu, wonach die Angriffe auf iranische Atomanlagen noch „viele Tage weiter gehen“ werden, befeuern die Unsicherheit zusätzlich. Als Antwort ist der Iran allein schon zur Gesichtswahrung zu einem Vergeltungsschlag gezwungen. Es ist zu hoffen, dass ein Flächenbrand im Nahen Osten ausbleibt, der bereits in den Köpfen der Anleger durchgespielt wird. Eine exporthemmende Blockade der Straße von Hormuz, durch die rund ein Fünftel der weltweiten Öl-Transporte geht, würde die Ölpreise weiter unterfüttern. Selbst eine zu erwartende Produktionsausweitung der Opec zur Schließung der Angebotslücke könnte dann nur eine begrenzt dämpfende Wirkung auf den Ölpreis haben, da der Weg auf den Weltmarkt blockiert wäre. Immerhin haben die Anrainerstaaten tatsächlich kein Interesse an einer Eskalation. Saudi-Arabiens Bemühungen, mit amerikanischer Unterstützung wirtschaftlich und geopolitisch aufzusteigen, verträgt keine Rückkehr zu früheren Krisenszenarien. Auch haben sich die USA von den israelischen Angriffen distanziert, die aus der Rolle des Welt-Polizisten herauskommen wollen. Und mit Blick auf seine angeschlagene wirtschaftliche Verfassung kommt dieser Konflikt auch China ungelegen.

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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