Ivecos Rüstungssparte
Milliardendeal in Gefahr: Wurden Rheinmetall & Leonardo überboten?
Beim Kampf um die Rüstungssparte von Iveco droht Rheinmetall mit Partner Leonardo laut Bloomberg aus dem Rennen zu fliegen. Dennoch sendet der DAX-Konzern starke Signale an die Börse.
- Rheinmetall und Leonardo im Bieterrennen hinten dran.
- Verkaufspreis der Rüstungssparte: 1,5 bis 2 Mrd. Euro.
- Vorstände investieren in eigene Aktien als Vertrauenssignal.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer
Das Bieterrennen um die Rüstungssparte von Iveco spitzt sich zu – und ausgerechnet das Konsortium aus dem italienischen Konzern Leonardo und dem deutschen Rüstungsspezialisten Rheinmetall scheint ins Hintertreffen zu geraten. Laut Informationen von Bloomberg, die sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berufen, soll die deutsch-italienische Allianz in der ersten Runde das niedrigste Gebot abgegeben haben. Die Konkurrenz: Die Czechoslovak Group sowie das deutsch-französische Joint Venture KNDS. Ein endgültiger Zuschlag steht noch aus.
Angesichts der hohen Nachfrage nach militärischer Ausrüstung wird der Verkaufspreis inzwischen auf 1,5 bis 2 Milliarden Euro geschätzt. Leonardo, Rheinmetall und die Czechoslovak Group äußerten sich auf Anfrage von Bloomberg nicht.
Iveco hatte bereits im Februar angekündigt, sich möglicherweise vom Rüstungsgeschäft zu trennen. Dass Rheinmetall und Leonardo Interesse an einer Übernahme zeigen, war seit März erwartet worden. Die beiden Unternehmen betreiben bereits ein 50:50-Joint-Venture mit Sitz in Rom, das sich auf die Herstellung von Schützen- und Kampfpanzern sowie Spezialfahrzeugen zum Brückenlegen konzentriert.
Trotz der Unsicherheit im Bieterprozess gibt es von Rheinmetall selbst ein starkes Vertrauenssignal: Gleich drei Vorstände investierten jüngst in eigene Aktien. CEO Armin Papperger erwarb laut einer EQS-Meldung am 11. Juni Rheinmetall-Aktien im Wert von 512.830 Euro. Auch René Gansauge (184.800 Euro) und Personalchefin Ursula Biernert-Kloß (205.800 Euro) kauften zu. Papperger zahlte mit 1.654,29 Euro den günstigsten Preis pro Aktie. Die Transaktionen erfolgten unmittelbar nach einer Kurskorrektur – ein Schritt, den Marktbeobachter als klares Vertrauenssignal werten.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
