Nvidia frisst Staub
Mit 1.000 Euro Einsatz in 14 Jahren auf 1,5 Millionen Euro – mit dieser Aktie
Mit einem gewaltigen Aufstieg von fast 150.000 Pozent hat ein kleiner australischer Gesundheitstechniker Anleger in kurzer Zeit zu Millionären werden lassen – und die Gründer zu Milliardären.
- Pro Medicus: 150.000% Kurssteigerung in 14 Jahren.
- Marktkapitalisierung von 28,3 Milliarden AUD erreicht.
- Cloud-Software revolutioniert Gesundheitsdiagnostik global.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Pro Medicus, ein ursprünglich unbekanntes australisches Gesundheits-Tech-Unternehmen, hat sich in den letzten Jahren zu einem der größten Unternehmen Australiens entwickelt. Der Aktienkurs der Firma hat innerhalb von 14 Jahren eine beeindruckende Rallye von fast 150.000 Prozent hingelegt! Was steckt hinter diesem spektakulären Anstieg und den Erfolgen des Unternehmens?
Diese bemerkenswerte Kursentwicklung hat das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von mittlerweile 28,3 Milliarden australischen Dollar (15,9 Milliarden Euro) katapultiert und es zur weltweit größten Erfolgsgeschichte im Bereich Gesundheitstechnologie gemacht. Selbst Nvidia kann da nicht mithalten: Die Aktie des Chip-Giganten hat in dem Zeitraum aber auch erstaunliche 31.000 Prozent gewonnen.
Der Beginn dieses Aufstiegs lässt sich auf eine strategische Übernahme im Jahr 2009 zurückführen, inmitten der Finanzkrise, als Pro Medicus für 3,5 Millionen US-Dollar das angeschlagene Imaging-Unternehmen Visage Imaging von Mercury Computer Systems übernahm.
Die Erfolge stellten sich mit etwas Verzögerung ein. Der Aktienkurs sackte immer weiter ab und erreichte im Juni 2011 bei 0,18 australischen Dollar (AUD) einen Tiefststand. Von da an ging es dann aber kontinuierlich aufwärts bis auf beeindruckende 270,50 AUD am Freitag. Wer damals im Juni 2011 mit einem Einsatz von 1.000 Euro in die Aktie einstieg, kann sich heute über angesammelte 1,5 Millionen Euro freuen.






Sam Hupert, CEO von Pro Medicus, erinnerte sich an die damalige Zeit als "eine glückliche Fügung", da die Firma nur sechs Wochen Zeit hatte, um die Due-Diligence-Prüfung abzuschließen und die Übernahme abzuwickeln. Die Entscheidung erwies sich als bahnbrechend für das Unternehmen, das seine Software nun global zur Verbesserung der Diagnostik im Bereich der bildgebenden Verfahren vertreibt.
Ein weiterer Meilenstein für Pro Medicus war der Abschluss eines Vertrags mit Sutter Health im Jahr 2014. Dieser Auftrag ermöglichte es Pro Medicus, wichtige Kunden wie Mercy Health, Mayo Clinic und Universitäten wie Yale, Duke und Northwestern University zu gewinnen. Der Vertrag stärkte das Vertrauen der Investoren in das Geschäftsmodell und markierte den Beginn einer mehr als zehnjährigen Rallye, die den Kurs von weniger als 1 AUD im Jahr 2014 auf aktuell 270,50 AUD steigen ließ – eine beeindruckende Steigerung von knapp 32.000 Prozent.
Der Erfolg von Pro Medicus basiert nicht nur auf strategischen Akquisitionen, sondern auch auf der kontinuierlichen Verbesserung und Erweiterung des eigenen Angebots. Die cloud-basierte Software des Unternehmens hat sich als äußerst attraktiv für Radiologen und Krankenhäuser weltweit erwiesen. Das Unternehmen hat mittlerweile 9 Prozent des Marktes für bildgebende Verfahren in den USA erobert, wobei die Expansion in weitere Gesundheitsbereiche wie die Kardiologie sowie in Europa noch im Gange ist.
Die Gründer von Pro Medicus, Sam Hupert und Anthony Hall, haben mittlerweile einen Teil ihrer Unternehmensanteile verkauft, besitzen aber weiterhin fast 50 Prozent des Unternehmens. Laut dem Bloomberg Billionaires Index wird das Vermögen von Hupert und Hall inzwischen auf jeweils etwa 4,7 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Der Erfolg von Pro Medicus ist nicht nur auf geschickte Geschäftsstrategien und Übernahmen zurückzuführen, sondern auch auf die Entwicklung eines langfristigen und nachhaltigen Geschäftsmodells, das den zunehmenden Bedarf an cloud-basierter Technologie im Gesundheitswesen adressiert. Trotz eines wachsenden Wettbewerbsumfeldes bleibt das Unternehmen optimistisch und setzt seine Pläne fort, die nächste "Grenze" im Gesundheitswesen zu erreichen, einschließlich der Integration von künstlicher Intelligenz.
Der Erfolg dieser Strategie spiegelt sich allerdings auch in seiner astronomisch hohen Bewertung wider. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 288 ist an der Börse ein gewaltiges Zukunftspotenzial bereits eingepreist.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
