Passives Einkommen

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    Enbridge: Kanadischer Dividendenaristokrat mit gesichertem Cashflow

    30 Jahre Dividendenwachstum, inflationsgeschützter Cashflow und hohe Rendite: Warum Enbridge eine Dividendenaktie mit Substanz ist.

    Für Sie zusammengefasst
    • Enbridge: 30 Jahre Dividendenwachstum, stabiler Cashflow.
    • Hohe Rendite von knapp 6% bei solider Ausschüttungsquote.
    • Inflationsgeschützte Einnahmen durch langfristige Verträge.
    • Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer
    Passives Einkommen - Enbridge: Kanadischer Dividendenaristokrat mit gesichertem Cashflow

    Nach dem defensiven europäischen Dividendenkandidaten Enel richten wir den Fokus im Dividenden-Radar dieser Woche auf einen Hochdividendenwert aus Kanada: Enbridge. Das Unternehmen kombiniert eine beeindruckende Dividendenhistorie mit einem hochregulierten, inflationsgeschützten Infrastrukturmodell.

    Mit seiner aktuellen Rendite ist Enbridge nicht nur ein Einkommenslieferant, sondern auch ein Stabilitätsanker für jedes Dividendenportfolio. Gegründet wurde das Unternehmen bereits im Jahr 1949, ursprünglich unter dem Namen Interprovincial Pipe Line Company, und baute seine erste Pipeline zur Verbindung von Erdölfeldern in Alberta mit Raffinerien in Ontario.

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    Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich Enbridge zu einem der größten Energieinfrastrukturunternehmen Nordamerikas – mit einem breiten Portfolio aus Öl- und Gaspipelines, Gasspeichern, erneuerbaren Energien und Versorgungsnetzen.

    Dividende – Überblick

    Seit 1953 schüttet der Konzern aus Calgary ununterbrochen Dividenden aus und hat die Auszahlungen seit nunmehr 30 Jahren kontinuierlich erhöht. Er gehört damit zu den Dividendenaristokraten. Für das laufende Jahr 2025 wurde die Dividende um 3,0 Prozent auf 0,9425 kanadische Dollar (CAD) je Quartal angehoben.

    Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich eine Ausschüttung von 3,77 CAD je Aktie. Beim aktuellen Aktienkurs von 63,37 kanadischen Dollar (Börse Toronto) entspricht das einer Dividendenrendite von knapp 6 Prozent. Die Zahlungen erfolgen wie gewohnt quartalsweise, wobei die nächste am 1. September fällig wird für Aktionäre, die die Titel am 15. August halten.

    Ausschüttungsquote: Nachhaltig trotz hoher Rendite

    Zwar weisen viele Finanzportale für Enbridge eine Payout-Ratio von über 100 Prozent aus, doch diese beruht auf dem bilanziellen Gewinn, der bei Infrastrukturunternehmen wenig aussagekräftig ist. Enbridge selbst rechnet auf Basis des Distributable Cash Flow (DCF) je Aktie. Für 2025 liegt die offizielle Prognose bei 5,50 bis 5,90 kanadischen Dollar DCF pro Aktie. Bei einer Jahresdividende von 3,77 CAD ergibt sich daraus eine Ausschüttungsquote von etwa 66 Prozent – ein solider Wert.

    Geschäftsmodell: Cashflow-Maschine mit Inflationsschutz

    Enbridge ist ein Gigant der Energieinfrastruktur – vor allem bekannt für sein gewaltiges Pipeline-Netzwerk für Rohöl und Erdgas. Dieses Netz ist nicht nur das größte und komplexeste der Welt, sondern auch von zentraler Bedeutung für die nordamerikanische Energieversorgung: Enbridge transportiert ein Drittel des in Nordamerika geförderten Rohöls und deckt rund ein Fünftel des Erdgasbedarfs der gesamten USA ab. Diese enorme Reichweite macht das Unternehmen zu einem der defensivsten Werte an den Kapitalmärkten. Das gewährleistet stabile Einnahmen, und die wiederum bieten sichere Ausschüttungen und stellen einen entscheidenden Vorteil für langfristig orientierte Investoren dar.

    Doch Enbridge ist mehr als ein reiner Pipelinebetreiber. Das Unternehmen hat über die vergangenen 20 Jahre rund 12 Milliarden US-Dollar in den Bereich erneuerbare Energien investiert. Heute umfasst das grüne Portfolio 37 Anlagen in Nordamerika und Europa – darunter Solar-, Wind-, Wasser- und Geothermiekraftwerke. Diese Anlagen sichern den Kanadiern stabile Einnahmen durch langfristige, regulierte Verträge – ähnlich wie im klassischen Versorgergeschäft. Darüber hinaus betreibt Enbridge die größte Erdgasversorgungsstruktur Nordamerikas auf Basis von Vertragsregulierung – ein weiterer Garant für planbare Umsätze und verlässliche Dividenden.

    Der Clou: Rund 95 Prozent der Umsätze stammen aus langfristigen Verträgen mit festgelegten, oft inflationsindexierten Preisen. Die hohe Planbarkeit macht Enbridge zu einem verlässlichen Cashflow-Lieferanten, selbst in konjunkturell schwierigen Zeiten.

    Aktuelle Entwicklung und Bewertung

    Die Aktie von Enbridge hat in den vergangenen 12 Monaten 31,3 Prozent gewonnen und pendelt aktuell um ihr Allzeithoch. Mit einem KGV (forward) von etwa 17 (basierend auf Schätzungen von FactSet und Bloomberg) und einem DCF-Multiple von etwa 11 ist die Bewertung moderat.

    Enbridge

    +0,32 %
    +0,34 %
    -5,43 %
    +2,72 %
    +15,68 %
    -7,97 %
    +44,69 %
    -9,00 %
    +18,89 %
    ISIN:CA29250N1050WKN:885427

    Die jüngste Experteneinschätzung zu Enbridge kommt von RBC Capital Markets, die kürzlich mit Führungskräften von Enbridge, darunter CFO Pat Murray, zusammentrafen und die Aktie daraufhin mit Outperform bewerteten und das Kursziel auf 67 CAD festsetzten. Dabei wies die Bank darauf hin, dass Enbridge eine risikoarme Geschäftsstruktur vorweise, da mehr als 98 Prozent des EBITDA reguliert oder durch Take-or-pay-Verträge gesichert seien und rund 80 Prozent des EBITDA durch Umsatzinflationsanpassungen oder regulatorische Mechanismen inflationsgeschützt seien.

    Die 24 von MarketScreener erfassten Analysten, die Enbridge beobachten, raten im Schnitt zum Aufstocken der Aktie. Ihr mittleres Kursziel von 66,36 CAD entspricht einem Aufwärtspotenzial von 4,7 Prozent.

    Vergleich mit anderen Dividendenwerten

    Im direkten Vergleich kommen auch andere Energieunternehmen auf eine ähnlich hohe Dividendenrendite: Enel und TotalEnergies, die wir auch schon im Radar untersucht haben, kommen auf vergleichbare 5,8 bis 6 Prozent, ExxonMobil (hier im Radar) auf etwa 3,5 Prozent. Keines dieser Unternehmen bietet allerdings die Kombination aus Konstanz, Inflationsschutz und derart hoher Ausschüttung wie Enbridge.

    Fazit: Hochdividendenwert für defensive Strategen

    Enbridge liefert nicht nur beeindruckende Ausschüttungen, sondern auch ein stabiles Fundament. Die Kombination aus regulierten Cashflows, planbaren Investitionen und 30 Jahren Dividendenwachstum ist selten – insbesondere bei einer Rendite von rund sechs Prozent. Wer auf verlässliche Einkommensquellen setzt, findet hier einen echten Pfeiler im Dividendenportfolio.

    Passives Einkommen: 12.000 Euro Dividende mit Enbridge

    Wer mit Enbridge ein Brutto-Dividendeneinkommen von 12.000 Euro erzielen möchte, benötigt dazu etwa 5.000 Aktien. Bei einem Kurs von 63,37 kanadischen Dollar ergibt das ein Investment von rund 317.000 kanadischen Dollar, also etwa 202.000 Euro (Wechselkurs: 1 EUR = 1,57 CAD). Im Vergleich zu Dividendenwerten wie E.ON oder RWE ist der notwendige Einsatz damit deutlich geringer – bei gleichzeitig höherer jährlicher Ausschüttung. Bei der italienischen Enel waren es in der vergangenen Woche 205.000 Euro – jeweils ohne Berücksichtigung von Steuern oder Gebühren.

    Besteuerung für deutsche Anleger

    Enbridge ist ein kanadisches Unternehmen. Auf Dividenden wird in Kanada eine Quellensteuer von 25 Prozent erhoben. Dank Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland reduziert sich diese auf 15 Prozent, wenn die Depotbank dies korrekt abwickelt. Diese 15 Prozent können auf die deutsche Abgeltungsteuer angerechnet werden. In Summe ergibt sich für deutsche Privatanleger eine ähnliche Steuerbelastung wie bei US-Aktien, allerdings ohne das W-8BEN-Formular.


    Übersicht zur Dividende von Enbridge*

    Marktkapitalisierung: 138,2 Milliarden CAD (88,1 Milliarden Euro)

    Dividende erhöht: 30 Jahre in Folge

    Dividende kontinuierlich ausgeschüttet: 72 Jahre in Folge

    Durchschnittliche Erhöhung der Dividende in 10 Jahren: +12,9% p.a.

    Zeitplan

    03.12.2024: Dividendenankündigung

    15.08.2025: Ex-Tag/Record Date

    01.09.2025: Dividendenzahlung

    * Quellen: Enbridge, wallstreetONLINE.

    Kalenderjahr 

     Dividendenrendite in %**

     Dividende in CAD

    2028               6,44e          4,08e
    2027               6,31e          4,00e
    2026               6,14e          3,89e
    2025               5,95          3,77
    2024               6,00          3,66
    2023               7,44          3,55
    2022               6,50          3,44
    2021               6,76          3,34
    2020               7,96          3,24
    2019               5,71          2,95
    2018               6,32          2,68
    2017               4,90          2,41

    * Quellen: Enbridge, wallstreetONLINE, FactSet.

    ** Zur Errechnung der zurückliegenden Dividendenrendite wurde der Schlusskurs des jeweiligen Kalenderjahres genommen, beziehungsweise für 2025 und die Prognosen der aktuelle Kurs.


    Die optimale Dividendenstrategie

    Eine optimale langfristige Dividendenstrategie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem individuellen Risikoprofil, den Anlagezielen und der finanziellen Situation. Hier sind jedoch einige allgemeine Prinzipien, die empfohlen werden können:

    Diversifikation: Investieren Sie in eine breite Palette von Unternehmen und Sektoren, um das Risiko zu streuen. Diversifikation kann helfen, das Portfoliorisiko zu mindern, da nicht alle Sektoren gleichzeitig von Marktschwankungen betroffen sind.

    Qualitätsaktien wählen: Achten Sie auf Unternehmen mit einer starken Bilanz, stabilen Cashflows und einer Geschichte von zuverlässigen und wachsenden Ausschüttungen. Solche Unternehmen sind oft besser positioniert, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Dividenden zu zahlen.

    Reinvestition von Dividenden: Das Reinvestieren von Dividenden kann das Wachstum des Portfolios beschleunigen. Durch den Zinseszinseffekt können reinvestierte Dividenden über die Zeit einen signifikanten Beitrag zum Gesamtertrag des Portfolios leisten.

    Langfristige Perspektive: Dividendenstrategien sind oft langfristig ausgerichtet. Marktschwankungen sollten daher nicht zu überstürzten Entscheidungen führen. Geduld und Beständigkeit sind Schlüssel zum Erfolg.

    Steuereffizienz berücksichtigen: Die steuerliche Behandlung von Dividenden kann je nach Land und individueller Situation variieren. Es ist wichtig, Steuereffekte in die Strategie einzubeziehen.

    Überwachung und Anpassung des Portfolios: Portfolios sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, um sicherzustellen, dass es weiterhin den eigenen Anlagezielen entspricht und gut diversifiziert bleibt.

    Bewertung: Achten Sie auf die Bewertung der Aktien. Hohe Dividendenrenditen sind nicht immer ein gutes Zeichen; sie können auch ein Hinweis auf Probleme im Unternehmen sein.

    Verwendung von Dividendenfonds, -ETFs: Für Anleger, die nicht direkt einzelne Aktien auswählen möchten, können Dividendenfonds eine praktikable Alternative sein, da sie eine gute Möglichkeit zur Diversifikation bieten.

    Fazit:

    Dividendeninvestitionen können eine großartige Möglichkeit sein, ein passives Einkommen aufzubauen. Indem Sie sich auf Unternehmen mit stabiler Dividendenhistorie konzentrieren, können Sie Ihr Portfolio schrittweise ausbauen. Dabei ist natürlich immer zu beachten, dass Investitionen in Dividendenaktien – wie alle Investitionen – mit Risiken verbunden sind.

    Weitere interessante Dividenden-Aktien befinden sich übrigens auch in der Dividenden-Watchlist unseres Börsenexperten Markus Weingran, dessen Börsenlounge sich täglich mit aktuellen Marktentwicklungen, Investitionstipps und Finanzthemen befasst.

    Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion

    Disclaimer: Ausdrücklich weist die Smartbroker AG darauf hin, dass ein Investment in Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente im Sinne des WpHG grundsätzlich mit erheblichen Chancen und Risiken (Preis-, Markt-, Währungs-, Volatilitäts-, Bonitäts- und sonstigen Risiken) verbunden ist und ein Totalverlust des investierten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann. Die Smartbroker AG empfiehlt deshalb jedem Leser sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit den Chancen und allen Risiken auseinander zu setzen und sich umfassend zu informieren. Sämtliche verwendeten Wertentwicklungsangaben, sei es für die Vergangenheit oder im Sinne einer Prognose bzw. Einschätzung sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse bzw. Wertentwicklungen. Die hier angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Alle Informationen sind sorgfältig zusammengetragen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind unverbindlich sowie ohne Gewähr. Des Weiteren dient die Bereitstellung der Information nicht als Rechtsberatung, Steuerberatung oder wertpapierbezogene Beratung und ersetzt diese nicht. Eine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichtete Anlageempfehlung, insbesondere in der Form einer individuellen Anlageberatung, der individuellen steuerlichen Situation und unter Einbeziehung allgemeiner sowie objektspezifischer Grundlagen, Chancen und Risiken, erfolgt ausdrücklich nicht.


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    Verfasst vonRedakteurIngo Kolf
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