Scharfer Kurs gegen China
Taiwan setzt Huawei und SMIC auf die Handels-Blacklist!
Taiwan folgt Washingtons Linie und verschärft den globalen Chipkonflikt, indem das Land Chinas Tech-Giganten Huawei und SMIC verbannt.
- Taiwan setzt Huawei und SMIC auf Handels-Blacklist.
- Exportverbot für taiwanesische Hochtechnologie verhängt.
- Politisches Signal an China: Spannungen nehmen zu.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Taiwan verschärft seine wirtschaftspolitischen Maßnahmen gegenüber China: Die Regierung hat die chinesischen Technologiekonzerne Huawei und Semiconductor Manufacturing International (SMIC) offiziell auf eine Handels-Blacklist gesetzt. Dieser Schritt folgt einer wachsenden Annäherung an die Handels- und Technologiestrategien der Vereinigten Staaten und spiegelt die zunehmenden geopolitischen Spannungen mit China wider.
Die Maßnahme wurde von der Internationalen Handelsverwaltung Taiwans bekannt gegeben. Huawei und Chinas führender Auftragsfertiger für Halbleiter, Semiconductor Manufacturing International Corp (SMIC), sowie mehrere Tochterunternehmen wurden auf die "Strategic High-Tech Commodities Entity List" gesetzt. Diese Listung macht jede Lieferung taiwanischer Hochtechnologie an die betroffenen Firmen genehmigungspflichtig – faktisch ein Exportverbot.
Hintergrund: TSMC im Visier der US-Behörden
Der Schritt kommt nicht aus dem Nichts. Bereits im Oktober vergangenen Jahres war TSMC in die Kritik geraten, nachdem das Analyseunternehmen TechInsights einen von TSMC gefertigten Chip in einer Huawei-Karte für KI-Training entdeckt hatte. Die US-Handelsbehörde intervenierte daraufhin direkt – und untersagte TSMC jeglichen Zugang chinesischer Kunden zu Hochleistungschips für KI-Anwendungen.
Berichten zufolge könnte TSMC im Zuge der laufenden US-Ermittlungen sogar eine Strafe von bis zu 1 Milliarde US-Dollar drohen.
Huawei unter Druck – KI-Ambitionen im Visier
Huawei selbst bemüht sich seit Jahren, eigene Alternativen zu westlicher KI-Hardware – insbesondere zu Nvidia-Grafikprozessoren – zu entwickeln. Doch trotz ambitionierter Projekte wie der Ascend-Chipreihe sehen Analysten den Fortschritt durch internationale Exportkontrollen und strukturelle Defizite in Chinas Halbleiterbranche gebremst.
Paul Triolo, China-Experte und Vizepräsident der DGA-Albright Stonebridge Group, berichtet, dass Huawei zuvor durch juristische Grauzonen mehrere Millionen GPU-Dies von TSMC erhalten konnte – ein Weg, der nun effektiv versperrt sei.
Politisches Signal an Peking
Die Maßnahme Taiwans ist nicht nur wirtschaftlich motiviert, sondern auch politisch aufgeladen. Die Spannungen zwischen der demokratisch regierten Insel und dem kommunistischen Festland verschärfen sich weiter. Peking betrachtet Taiwan als Teil seines Territoriums und schließt eine gewaltsame "Wiedervereinigung" nicht aus.
Parallel dazu bekräftigte Washington erneut seine Unterstützung für den Status quo. Taiwan bleibt für die USA ein strategischer Dreh- und Angelpunkt in der globalen Lieferkette für Halbleiter – und ein geopolitischer Hebel gegenüber China.
Am Wochenende meldete sich auch Chinas oberster politischer Berater Wang Huning zu Wort. In staatsnahen Medien forderte er die "nationale Wiedervereinigung" mit Taiwan und rief zur "entschlossenen Bekämpfung jeder Form von Unabhängigkeitsbestrebungen" auf.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
