Straße von Hormus in Gefahr

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    Ölpreis-Alarm: Nahost-Feuer droht globale Versorgung zu sprengen

    Die Ölpreise haben sich zu Wochenbeginn äußerst volatil gezeigt. Nach einem Anstieg von sieben Prozent am Freitag trieben neue Raketenangriffe zwischen Israel und dem Iran die Notierungen weiter in die Höhe.

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    Straße von Hormus in Gefahr - Ölpreis-Alarm: Nahost-Feuer droht globale Versorgung zu sprengen

    Hintergrund der nervösen Märkte sind Berichte über iranische Raketen, die am Montag Wohngebäude in Tel Aviv und Haifa trafen. Bereits am Sonntag waren bei gegenseitigen Angriffen beider Länder Zivilisten verletzt worden. Beide Militärs riefen die Bevölkerung zur Vorsicht auf. Die Sorge wächst, dass sich der seit Jahren schwelende Konflikt zu einem umfassenden regionalen Krieg ausweiten könnte.

    Besondere Brisanz erhält die Lage durch die potenzielle Bedrohung für die Straße von Hormus, eine der wichtigsten Ölversorgungsrouten der Welt. Etwa ein Fünftel des globalen Ölbedarfs – rund 18 bis 19 Millionen Barrel pro Tag – wird über diese Meerenge transportiert. Analyst Toshitaka Tazawa von Fujitomi Securities sieht darin einen zentralen Risikofaktor:

    "Sollte die Passage blockiert werden, könnte dies die Ölpreise dramatisch nach oben treiben."

    Zwar reagierten die Märkte am Montag zunächst mit Käufen auf die Eskalation, doch erste Gewinnmitnahmen zeigten laut Tazawa auch die Angst vor einer Überreaktion. Gleichzeitig bleibt der Fokus auf potenzielle Produktionsausfälle im Iran gerichtet. Das OPEC-Mitglied fördert laut Informationen von Reuters rund 3,3 Millionen Barrel pro Tag und exportiert davon über zwei Millionen. Zwar könnten andere Staaten wie Russland die Lücke kurzfristig füllen, doch die Folgen für den Ölmarkt wären laut Einschätzung von Experten erheblich.

    "Sollte der Iran seine Exporte einstellen, müssten chinesische Raffinerien alternative Bezugsquellen finden – etwa bei anderen Nahost-Produzenten oder in Russland", erklärte Richard Joswick von S&P Global Commodity Insights. Dies könne zu höheren Transportkosten, steigenden Versicherungsprämien und sinkenden Raffineriemargen insbesondere in Asien führen.

    Donald Trump äußerte am Wochenende die Hoffnung auf eine Waffenruhe, schloss aber auch militärische Eskalationen nicht aus. "Manchmal müssen Länder erst kämpfen, bevor sie Frieden schließen", sagte der US-Präsident. Die USA würden Israel weiter unterstützen. Ob Washington Israel zur Zurückhaltung aufgefordert hat, ließ er offen.

    Auch der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz appellierte an die Diplomatie. Beim G7-Gipfel in Kanada soll eine gemeinsame Linie zur Deeskalation gefunden werden. Der Iran zeigte sich unterdessen nicht gesprächsbereit. Laut einem Informanten gegenüber Reuters lehnt Teheran Waffenstillstandsgespräche während der laufenden israelischen Angriffe kategorisch ab.

    Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion

     



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    Verfasst vonRedakteurNicolas Ebert
    Straße von Hormus in Gefahr Ölpreis-Alarm: Nahost-Feuer droht globale Versorgung zu sprengen Die Ölpreise haben sich zu Wochenbeginn äußerst volatil gezeigt. Nach einem Anstieg von sieben Prozent am Freitag trieben neue Raketenangriffe zwischen Israel und dem Iran die Notierungen weiter in die Höhe.