Kurserholung voraus?
Feuert diese US-Rüstungsaktie bald aus allen Rohren?
Die Aktie des US-Verteidigungsunternehmens Lockheed Martin flog bei Anlegerinnen und Anlegern zuletzt unter dem Radar. Doch das könnte sich jetzt ändern.

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Lockheed Martin
Die anhaltenden geopolitischen Spannungen führen zu einem großen Interesse an Rüstungswerten. Davon haben in diesem Jahr bislang vor allem deutsche und europäische Verteidigungswerte profitiert, denn die Aufmerksamkeit vieler Anlegerinnen und Anleger lag vor allem auf dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Die israelischen Luftangriffe auf den Iran sowie der darauf folgende Schlagabtausch in den vergangenen Tagen haben jedoch verdeutlicht, dass der Ukraine-Konflikt bei Weitem nicht der einzige Krisenherd ist. Bei allen Wünschen und Hoffnungen auf eine friedfertigere Welt dürfte der Verteidigungsbereich daher noch über einen längeren Zeitraum ein von Anlegerinnen und Anlegern gefragter bleiben.
Hohe Bewertungen, Umschichten könnte sich jetzt lohnen
Dabei könnten Investoren gut beraten sein, den Fokus ihrer Aufmerksamkeit zu verschieben. Denn während Unternehmen wie Renk, Rheinmetall und Hensoldt, aber auch Leonardo und BAE Systems inzwischen sehr hoch bewertet sind, gibt es US-Verteidigungswerte noch vergleichsweise günstig zu haben.
Einige Aktien standen in diesem Jahr unter Druck, da US-Präsident Donald Trump zunächst Interesse an einer Reduzierung des US-Verteidigungsbudgets hatte durchblicken lassen. Doch Vorstöße wie der zum Raketenabwehrschirm Iron Dome sowie die mitunter bizarr anmutende Militärparade am vergangenen Wochenende deuten inzwischen auf das Gegenteil hin – auch in den USA dürften die Verteidigungsausgaben auf einem hohen Niveau bleiben beziehungsweise ebenfalls steigen.
Eine sowohl fundamental als auch charttechnisch spannende Aktie im US-Rüstungsbereich ist aktuell Lockheed Martin. Zwar hatte das Unternehmen zuletzt einige Rückschläge zu verkraften, was sich auch im Kursverlauf niedergeschlagen hat. Doch die Zeit scheint reif für eine Erholung der Anteile.
Lockheed Martin Chartsignale
- Rebound nach Doppelboden: Die Aktie korrigierte zeitweise stark, doch der kurzfristige Abwärtstrend konnte mithilfe eines Doppelbodens beendet werden.
- Lokaler Widerstand voraus: Lockheed Martin steht kurzfristig vor einer Hürde, die jedoch rasch überwunden und Aufwärtspotenzial freisetzen könnte.
- Verbesserte Indikatoren: Die technischen Indikatoren haben sich zuletzt deutlich verbessert, sie liefern jetzt nicht mehr Gegen-, sondern Rückenwind.
- Begrenztes Abwärtspotenzial: Die Aktie ist nach unten gut abgesichert. Einerseits durch charttechnische Unterstützungen, andererseits durch die Bewertung.
Viel Verteidigung für wenig Geld
Kernkompetenzen des Verteidigungsunternehmens sind der Flugzeugbau sowie Raketen- und Artilleriesysteme. Große Prominenz erlangte im Rahmen des Ukraine-Krieges beispielsweise das Raketenartilleriesystem HIMARS. Weitere Bekannte Produkte des Unternehmens sind der Abfangjäger F-22 sowie das Mehrzweckkampflugzeug F-35, das auch von der deutschen Luftwaffe geordert wurde. Daneben beteiligt sich Lockheed Martin immer wieder auch bei Raumfahrtprojekten wie dem Weltraumteleskop Hubble sowie dem Raumfahrzeug Orion.
Trotz der anhaltend hohen Nachfrage nach Verteidigungsgütern konnte die Aktie in diesem Jahr noch nicht überzeugen. Die notierte am vergangenen Freitag gegenüber dem Jahreswechsel mit einem hauchdünnen Gewinn von 0,1 Prozent. Immerhin im Vergleich zum Vorjahr gelang jedoch ein Plus von 6,1 Prozent – zeitweise waren die Kursgewinne deutlich höher, doch seit der Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump ging es für die Anteile überwiegend bergab.
Neben den anfänglichen Befürchtungen um ein sinkendes US-Verteidigungsbudget verkleinerte das Pentagon zuletzt tatsächlich einige Bestellungen, darunter die für den F-35. Auch ein Streik in einem seiner Werke belastete das Unternehmen einige Zeit. Hier konnte inzwischen jedoch eine Einigung erzielt werden, außerdem erhielt Lockheed Martin zusätzliche Bestellungen aus anderen NATO-Staaten. So hat Kanada das Volumen seiner 2022 getätigten Bestellung um 50 Prozent auf rund 20 Milliarden US-Dollar aufgestockt.
Der langfristige Aufwärtstrend könnte wieder aufgenommen werden
Übergeordnet befindet sich die Aktie in einem langfristigen Aufwärtstrend. Mittelfristig hingegen wird das Kursgeschehen durch einen Seitwärtstrend dominiert. Der steile Anstieg im Sommer vergangenen Jahres entpuppte sich nicht als nachhaltig und mündete in einen kurzfristigen Abwärtstrend. Der jedoch konnte zugunsten des mittelfristigen Seitwärtstrends inzwischen verlassen werden.
Die Chancen darauf, dass Lockheed Martin in den kommenden Wochen und Monaten seinen übergeordneten Aufwärtstrend wieder aufnehmen könnte, stehen gut. Zwar trifft die Aktie bei rund 490 US-Dollar aktuell auf einen lokalen Widerstand, doch der Doppelboden im Bereich von 425 US-Dollar hat den Käuferinnen und Käufern der Aktie zuletzt viel Vertrauen geschenkt. Das Ergebnis der jüngsten Erholung war die Rückeroberung der 50-Tage-Linie, die bereits einige Male als Unterstützung erfolgreich getestet wurde und deren Überwinden ein erstes prozyklisches Kaufsignal darstellt.
Technische Indikatoren begleiten Kurserholung
Auch die technischen Indikatoren haben sich zuletzt deutlich erholt. Noch im Oktober war die Aktie gemessen am Relative-Stärke-Index (RSI) stark überkauft. Dem folgte ein zwischenzeitlich überverkaufter Zustand, der zum Erfolg der Bodenbildung beigetragen hat. Inzwischen liefert der RSI leichten Rückenwind – auch da er sich bereits seit September 2023 in einem Aufwärtstrend gegen den seitwärts gerichteten Trend der Aktie befindet. Das bedeutet bullishe Divergenzen.
Der MACD hingegen signalisiert nach dem Einbruch seit Oktober noch einen Abwärtstrend, doch das könnte sich bald ändern, denn er nähert sich mit großen Schritten der Nulllinie, die den Wechsel der Aktie in einen Aufwärtstrend markieren würde. Oberhalb seiner Signallinie notiert er bereits, das deutet auf weitere Verbesserungen und eine Erholung der Aktie hin.
Viel Platz nach oben, gut abgesichert nach unten
Hierfür muss zunächst das lokale Top bei 490 US-Dollar aus dem Weg geräumt werden. Der benötigte Rückenwind liegt jedoch vor. Etwas mehr Widerstand der Bären ist dann im Bereich von 500 US-Dollar zu vermuten, wo neben einem Horizontalwiderstand auch die 200-Tage-Linie verläuft. In den kommenden Wochen könnte sich das Kursgeschehen daher vorwiegend zwischen 50- und 200-Tage-Linie abspielen.
Die verbesserten technischen Indikatoren, welche die Kurserholung der Aktie in den vergangenen Wochen begleitet und damit bestätigt haben, deuten jedoch auch einen erfolgreichen Ausbruch und die Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends hin. Nach oben liegen aktuell nur wenige Widerstände vor, während die Aktie nach unten gut abgesichert sein dürfte.
Überschaubare Bewertung, vorsichtig optimistische Experten
Dafür sorgt auch die Bewertung, die mit einem für 2025 geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17,7 als moderat zu bezeichnen ist. Der Branchendurchschnitt liegt bei 19,2 und damit um rund 8 Prozent höher. Einen besonders hohen Abschlag gegenüber dem Rest der Peer-Group gibt es aktuell beim Kurs-Gewinnwachstums-Verhältnis, das mit 1,39 um knapp 22 Prozent unter dem Mittel der Vergleichsgruppe liegt. Auch die Dividendenrendite von 2,7 Prozent kann sich sehen lassen. Der Rest der Branche zahlt nur rund 1,5 Prozent.
Vorbehaltlos bullish sind Analystinnen und Analysten derzeit zwar nicht, in Summe ergibt sich jedoch eine Bewertung zum Übergewichten. Diese ergibt sich bei insgesamt 24 Ratings aus sieben Empfehlungen zum Kaufen sowie vier weiteren zum Übergewichten. Diesen stehen 12 Bewertungen mit „Halten“ sowie eine zum Reduzieren gegenüber. Im Mittel wird ein Kursziel von 525,46 US-Dollar veranschlagt, das entspricht einer Upside von 8,0 Prozent – und damit genau der Differenz zum Branchendurchschnitt beim Kurs-Gewinn-Verhältnis.
Im vergangenen Jahr lag das Kursziel zwischenzeitlich noch deutlich höher. Das lässt darauf schließen, dass Expertinnen und Experten bei Lockheed Martin gewillt sind, ihre Einschätzungen rasch anzupassen, sofern das Kursgeschehen entsprechend ist. Wenngleich es Experten aktuell an Enthusiasmus fehlt, könnte dieser rasch zurückkehren und damit für zusätzlichen Rückenwind sorgen.
Lockheed Martin auf einen Blick
- ISIN: US5398301094
- Börsenwert: 113,97 Milliarden US-Dollar
- Dividendenrendite: 2,71 Prozent
- KGVe 2025: 17,7
- Durchschnittliche Analystenempfehlung: Übergewichten
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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Die Lockheed Martin Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,91 % und einem Kurs von 413,1EUR auf Tradegate (16. Juni 2025, 15:39 Uhr) gehandelt.
