Aktie hat sich vervielfacht
Kursgewinne in Dauerschleife: Ist die Spotify-Aktie heiß gelaufen?
100 Prozent in zwölf Monaten, 700 Prozent in drei Jahren. Die Aktie von Streaming-Gigant Spotify hat eine atemberaubende Rallye hinter sich. Die ersten Analysten raten inzwischen, Gewinne mitzunehmen.
- Spotify-Aktie: 57% Plus 2023, über 631 Euro erreicht.
- Analysten warnen: Aktie überbewertet, Gewinne mitnehmen.
- Politische Unsicherheiten könnten Werbeeinnahmen belasten.
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Trotz der nervösen Marktlage und gemischter Zahlen im ersten Quartal konnte die Aktie von Streaming-Marktführer Spotify seit Jahresbeginn um über 57 Prozent zulegen – deutlich mehr als der S&P 500 mit einem Plus von nur 3 Prozent. Auf 12-Monatssicht hat sich der Wert mehr als verdoppelt.
Die starken Kursgewinne, die die Spotify-Aktie in den letzten Monaten erzielt hat, führten zu einem neuen Allzeithoch von über 631 Euro – eine Rallye, die nicht zuletzt dem Rekordstand von 678 Millionen monatlich aktiven Nutzern und einem soliden Wachstum der Premium-Abonnenten zu verdanken ist. Doch jetzt warnen Analysten der DZ-Bank vor einer Überbewertung und raten Anlegern, Gewinne mitzunehmen.








Die Aktie sei nun sowohl im historischen Vergleich als auch im Branchenumfeld zu hoch bewertet, schreibt Analyst Markus Leistner. Besonders auffällig sei das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und der EV/EBITDA-Multiplikator, die im Vergleich zu den Erwartungen für das Geschäftsjahr 2025 und 2026 deutlich über dem Branchendurchschnitt lägen. Zwar sei Spotify in den vergangenen Jahren in diese hohen Bewertungsniveaus hineingewachsen. Doch gestiegen sei auch die Fallhöhe für eine mögliche Korrektur.
Die Analysten reagieren und stufen die Aktie von Kaufen auf Verkaufen und behalten ihr Kursziel von 650 Euro bei.
Spotify-CEO Daniel Ek räumte zuletzt ein, dass trotz des hohen Nutzerengagements und der starken Nutzerbindung mit Schwankungen zu rechnen sei, insbesondere aufgrund der politischen Unsicherheiten, etwa der unberechenbaren Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump. Die Werbeeinnahmen, die für Spotify eine wichtige Einnahmequelle darstellen, könnten unter diesen Umständen negativ beeinflusst werden.
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Die DZ-Bank weist zudem darauf hin, dass die jüngste Preissteigerung für alle Abo-Modelle in Europa und die plangemäße Auszahlung von 100 Millionen US-Dollar an Podcast-Ersteller in diesem Jahr zwar strategisch sinnvoll sind, aber keine direkten positiven Auswirkungen auf das hohe Bewertungsniveau der Aktie haben dürften. Auch der Schritt, ein neues Vergütungsmodell für Künstler einzuführen und das künstliche Streamen von Inhalten zu unterbinden, könnte das langfristige Wachstumspotential von Spotify unterstützen, dürfte aber vorerst keine großen Auswirkungen auf den Aktienkurs haben.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
Die Spotify Technology Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,05 % und einem Kurs von 615,6EUR auf Tradegate (16. Juni 2025, 12:46 Uhr) gehandelt.
