Hohe Leerverkaufsquote
Short-Wetten: Diese 5 Aktien stehen auf der Abschussliste ganz oben!
Leerverkäufer vergrößern ihre Wetten gegen US-Aktien aus dem Konsumgüterbereich. Auf diese 5 haben sie es gemessen am Short Interest derzeit besonders abgesehen.
- Leerverkäufer setzen verstärkt auf Konsumgüter-Aktien.
- Politische Spannungen und Inflation belasten Verbraucherstimmung.
- Fünf Unternehmen mit hohem Short Interest im Fokus.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Die anhaltenden politischen Spannungen sowie die Furcht vor einem Wiederaufflammen der Inflation infolge der protektionistischen Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump haben in den vergangenen Wochen und Monaten zu einer deutlich verschlechterten Verbraucherstimmung geführt.
In der sich ihrem Ende neigenden Quartalssaison haben nicht wenige Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen sich direkt an Endverbraucherinnen und Verbraucher richten, mit schwachen Zahlen oder einem zurückhaltenden Ausblick enttäuscht. Nicht selten waren hohe Kursverluste die Folge – so zum Beispiel beim Sportartikelhersteller Lululemon, dessen Aktie jedoch vor einem Turnaround stehen könnte.
Auf diese 5 Unternehmen haben es Leerverkäufe jetzt abgesehen
Aus den wachsenden Schwierigkeiten von Konsumgüterunternehmen versuchen Leerverkäuferinnen und -verkäufer Kapital zu schlagen. Diese haben ihre Wetten gegen viele im S&P 500 notierte Verbrauchsgüterkonzerne zuletzt deutlich erhöht. Besonders abgesehen haben sie es auf diese fünf (in umgekehrter Reihenfolge der aktuellen Leerverkaufsquote):









Die Aktie des Gebrauchtwagenhändlers CarMax brachte es im Mai auf ein Short Interest von knapp 8,5 Prozent. Bislang ist das Börsenjahr für Leerverkäuferinnen und -verkäufer hier gewinnbringend verlaufen, die Anteile notieren gegenüber dem Jahreswechsel mit einem Minus von 16,1 Prozent.
Tatsächlich könnten sich die Shorties mit ihren Wetten gegen die Entwicklung auf dem US-Gebrauchtwagenmarkt jedoch geirrt haben, denn noch ist die Nachfrage hoch, wie die am Freitag vom Unternehmen vorgelegten Quartalszahlen gezeigt haben.
Nach einem Wachstum von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal lagen sowohl der Umsatz als auch der Gewinn über den Markterwartungen. Die Aktie legte daraufhin 6,6 Prozent zu. Die Unternehmensbewertung ist mit einem für das kommende Geschäftsjahr geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18,1 moderat – insbesondere im Vergleich zum Mitbewerber Carvana (66,0).









Eine hohe Abhängigkeit von Importen aus China bringt der Outdoor-Heimwerkerkette Tractor Supply, die außerdem ein großer Händler von Teilen für Agrarmaschinen ist, eine Leerverkaufsquote von etwa 9,0 Prozent ein. Gegenüber dem April legte die Quote dadurch um 1,3 Prozentpunkte zu – und dass, obwohl sich die USA und China im Handelsstreit angenähert haben.
Auch die Bewertung der Aktie dürfte für Shortseller ein Grund sein, sich hier zu engagieren. Nachdem sich die Aktie in den vergangenen 5 Jahren mehr als verdoppelt hat, ist sie für 2025 mit einem KGV von 25,2 bewertet. Das liegt um etwa 7 Prozent über ihrem historischen Durchschnitt sowie um mehr als 50 Prozent über dem Branchenmittel.
Dass Tractor Supply zügig in die gegenwärtige Überbewertung hineinwächst, ist nicht zu erwarten. In den vergangenen Quartalen konnte das Unternehmen nur noch ein Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich vorweisen.









Auf Platz 3 der innerhalb des US-Gesamtmarktindex S&P 500 am stärksten geshorteten Aktien liegt mit Pool eine Position von Investorenlegende Warren Buffett und seiner Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway. Offenbar trauen Shorties dem auf Heimschwimmbäder spezialisierten Unternehmen und seinen Geschäften nicht zu, sich in einem für Verbraucherausgaben schwieriger werdenden Umfeld behaupten zu können. Die Leerverkaufsquote liegt hier bei 9,3 Prozent.
Ähnlich wie bei CarMax sind die Wetten gegen die Aktie in diesem Jahr bislang erfolgreich gewesen, die Anteile notieren mit einem Minus von 15,4 Prozent. Mit Blick auf die Bewertung könnte die Talfahrt anhalten, denn ein KGV von 26,1 ist für ein Unternehmen, dessen Erlöse bereits neun Quartale in Folge gesunken sind, stolz – auch wenn die Bewertung damit bereits um 12,0 Prozent unter ihrem Fünfjahresdurchschnitt liegt.









Noch weniger als von den zuvor genannten Unternehmen halten Shortseller aktuell vom Glückspiel- und Hotelresortsunternehmen MGM. Mit 10,3 Prozent ist die Leerverkaufsquote hier nach 9,2 Prozent im April in den zweistelligen Bereich vorgedrungen. Die Geschäfte von Casinos gelten als äußerst zyklisch und konjunkturabhängig. Mit seinem Einstieg in Online-Sportwetten hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren aber ein weiteres Standbein geschaffen, das die Zyklizität der Erträge deutlich verringern könnte – die Tochter MGMBet ist inzwischen einer der größten Anbieter in den USA. Zudem sind Sportwetten in einer wachsenden Zahl an US-Bundesstaaten erlaubt.
Mit einem KGV von 15,8 ist die Aktie attraktiv bewertet und liegt damit um 4,2 Prozent unter dem Branchendurchschnitt. Vor allem beim Kurs-Cashflow-Verhältnis ist MGM Resorts ein Schnäppchen: Hier ist das Unternehmen gerade mal mit einem Faktor von 4,8 bewertet, was um mehr als die Hälfte unter dem Mittel der Peer-Group liegt. Auch hier könnten die Leerverkäuferinnen und -verkäufer auf dem falschen Fuß erwischt werden, sollte sich die Konjunktur besser als erwartet behaupten.









Auf Platz 1 der am stärksten geshorteten Verbrauchsgüterunternehmen liegt mit einer Leerverkaufsquote von 12,8 Prozent Caesars Entertainment und damit ein direkter Konkurrent von MGM. Anders als der Rivale verfügt der Casino- und Hotelbetreiber aber über kein reichweitenstarkes Sportwettenangebot und ist dementsprechend schlechter diversifiziert.
Das könnte sich in einer Zeit, in welcher den USA die ausländischen Touristinnen und Touristen wegbleiben, als strategischer Fehler erweisen, Nach Angaben der Glücksspielaufsicht in Nevada fielen die Spielerlöse im April (gegenüber dem Vorjahresmonat) in der Glücksspielhauptstadt Las Vegas um 2,9 Prozent. Davon dürfte Caesars unmittelbar betroffen sein – hinter dem Konzern liegen bereits sechs Quartale mit rückläufigen Umsätzen. Das schlägt sich auch im Kurs der Aktie nieder, die in den vergangenen 12 Monaten um 27,5 Prozent gefallen ist.
Hier vertrauen Leerverkäufer auf weiter gute Geschäfte
Als resilient hingegen schätzen Shortseller die Geschäfte folgender 5 Unternehmen ein, die gegenwärtig das geringste Leerverkaufsinteresse der im S&P 500 notierten Konsumgüterkonzerne verzeichnen:
Wert | Short Interest | Performance (YTD) | Börsenwert |
McDonald's | 1,28 % | -0,8 % | 289,6 Mrd. $ |
TJX Companies | 1,16 % | +2,2 % | 137,8 Mrd. $ |
Garmin | 1,15 % | -3,0 % | 38,5 Mrd. $ |
Home Depot | 0,83 % | -10,1 % | 347,9 Mrd. $ |
Amazon | 0,65 % | -4,4 % | 2,23 Nio. $ |
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
