Chartanalyse
Rüstungsaktie Deutz: Jetzt fällt die Entscheidung!
Die Aktie des Motorenherstellers und Rüstungsunternehmens Deutz steht vor einer charttechnisch wichtigen Entscheidung. Wohin die Reise jetzt gehen könnte.
- Deutz-Aktie vor charttechnischer Entscheidung.
- Kursgewinne von 74% seit Jahresbeginn, Rallye stockt.
- Abwarten empfohlen: Risiko und Chance gleich hoch.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Um beeindruckende 74 Prozent hat sich die Aktie des Motorenherstellers Deutz in diesem Börsenjahr bereits verteuern können. Während die Anteile im März zeitweise im Mittelpunkt eines von Kleinanlegerinnen und -anlegern verursachten Short Squeeze standen, wetten langfristig orientierte Investoren darauf, dass das Unternehmen vom europäischen Verteidigungsboom profitieren kann.
In den vergangenen Wochen ist die Rallye der Aktie zum Erliegen gekommen. Immerhin fielen die Kursverluste hier bislang nicht so groß aus, wie bei den gefragteren Titeln von Renk und Hensoldt.
Deutz-Aktie steuert jetzt auf Entscheidung zu
Doch ausruhen sollten sich die Käuferinnen und Käufer der Aktie jetzt auf keinen Fall, denn ansonsten droht hier ein ähnliches Debakel: Deutz ist an der 50-Tage-Linie angekommen und steht damit vor einer Vorentscheidung. Wohin die Reise jetzt gehen dürfte, soll ein Blick in den Chart beantworten:
Die Deutz-Aktie: Ein Traum für Traderinnen und Trader
In den vergangenen zehn Jahren war die Aktie von Deutz vor allem für aktive Anlegerinnen und Anleger geeignet. Das Papier handelte in einer äußerst breiten Range zwischen der unteren Begrenzung bei etwa 3,00 Euro und den oberen Begrenzungen bei 8,00 sowie 9,00 Euro. Ein dauerhafter Trend konnte dabei nicht etabliert werden.
Innerhalb dieser Range ist es seit dem Jahreswechsel zu einer starken Rallye gekommen, die Anlegerinnen und Anlegern eine Kursverdoppelung beschert hat. Damit ist Deutz zurück an der oberen Begrenzung angelangt, was in den vergangenen Wochen für ein spürbar gesunkenes Kaufinteresse gesorgt hat.
Mehrere Anstiegsversuche über den Bereich um 7,75 Euro blieben im börslichen Handel ohne Erfolg. Der zwischenzeitliche, im außerbörslichen erreichte Short Squeeze konnte sich im regulären Handel nicht wiederholen. Mit Ausnahme des Crashs auf dem Höhepunkt der Zollpanik konnten jedoch auch die Bären keinen Erfolg für sich verbuchen.
Verkäuferinnen und Verkäufer setzten Unterstützung unter Druck
Das könnte sich jetzt ändern. Denn zum Wochenauftakt handelte die Deutz-Aktie um 7,00 Euro, wo neben einer Horizontalunterstützung auch die 50-Tage-Linie verläuft. Sollte dieser Support aufgegeben werden, drohen Abgaben voraussichtlich bis zur Marke von 6,00 Euro, möglicherweise aber auch bis zur 200-Tage-Linie.
Die zweite kurzfristige Option ist ein erfolgreicher Test dieser Unterstützung gefolgt von einem Rebound zurück in den Bereich von 7,75 Euro. Dieser würde auch die Rückkehr in den mittelfristigen Aufwärtstrendkanal bedeuten, der die Chance auf einen Ausbruch bietet.
Signallage uneindeutig, Chance und Risiko gleichauf
Mit Blick auf die technischen Indikatoren ist beides zu gleichen Teilen möglich. Für einen Bruch der Unterstützung spricht, dass es sowohl im Relative-Stärke-Index (RSI) als auch im Trendstärkeindikator MACD zu bearishen Divergenzen gekommen ist – die beiden Indikatoren sind gegen den Seitwärtstrend der Aktie gefallen. Solche Divergenzen sind oft die Vorboten von Trendwenden. Insbesondere der RSI zeigt aktuell Schwäche an, während der MACD unter die Nulllinie zu fallen droht und damit einen Abwärtstrend anzeigen würde.
Für einen erfolgreichen Rebound spricht hingegen, dass der RSI bereits nahe der als überverkauft geltenden Schwelle notiert, die kurzfristige Abwärtsbewegung also bereits fortgeschritten ist. Zudem ist das Verkaufsinteresse, wie der Volumenchart zeigt, zuletzt sehr gering gewesen. Damit könnten der Aktie die Verkäuferinnen und Verkäufer ausgehen, was mit einem Anstieg einhergehen würde.
Fazit: Tun, was Anlegerinnen und Anleger sonst hassen – einfach abwarten!
Da die Signallage bei Deutz aktuell keine eindeutigen Rückschlüsse über den wahrscheinlich nächsten Impuls zulässt, ist Abwarten das Gebot der Stunde! Anstatt auf ein Signal zu wetten und damit danebenzuliegen, sollten Anlegerinnen und Anleger lieber die nächste nachhaltige Bewegung abwarten und dann reagieren.
Das hieße im Falle eines klar erkennbaren Rebounds, sich auf der Long-Seite zu positionieren. Für ein Unterschreiten des aktuellen Support-Bereichs hingegen böte es sich an, Positionen zu reduzieren oder sogar Short-Wetten aufnehmen. Gegens solche spricht allerdings die moderate Unternehmensbewertung, die das Abwärtspotenzial der Aktie begrenzt.
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Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
