Milliardenmarkt
BioNTech, CureVac & Moderna: Welches Unternehmen gewinnt das mRNA-Rennen?
Während sich BioNTech, CureVac und Moderna zu Beginn ähnlich entwickelten, zeichnet sich aktuell ein Gewinner ab.
- BioNTech und Moderna dominieren mRNA-Markt, CureVac scheitert.
- BioNTech investiert stark in neue Krebsimpfstoffe.
- Moderna kämpft mit Verlusten, könnte aber Turnaround schaffen.
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Die Marktwirtschaft und der mit ihr einhergehende Wettbewerb sorgen ständig für neue Innovationen, die unser Leben einerseits immer angenehmer machen und anderseits neue Anlagetrends eröffnen.
So waren beispielsweise mRNA-Impfstoffe und die entsprechenden Hersteller bis 2020 weitgehend unbekannt. Doch seitdem zahlt sich ihre vorherige, über Jahrzehnte andauernde Forschung auch finanziell aus. BioNTech und Moderna sind von allen forschenden Impfstofffirmen, zu denen auch Großkonzerne zählten, die schnellsten und wirkungsvollsten Vaccine-Entwicklungen gelungen, während CureVac scheiterte.
Nach dem Motto „The winner takes it all. The loser's standing small“ erzielten BioNTech und Moderna in der Folge Milliardengewinne, während CureVac leer ausging.
BioNTech-, CureVac-, Moderna-Entwicklung
Ein Chartvergleich seit August 2020 zeigt, wer derzeit im Rennen um die wirkungsvollsten mRNA-Impfstoffe die Nase vorn hat.
Während sich die Aktien zu Beginn ähnlich entwickelten, trennte sich schnell die Spreu (CureVac) vom Weizen (BioNTech, Moderna). Seit 2024 und nach den US-Wahlen setzt sich BioNTech nun noch einmal deutlich vom Rivalen Moderna ab. So ist beispielsweise die aktuell sehr weit rechtsstehende US-Regierung kein Impfstofffreund, was Moderna zurückwirft. Dem Unternehmen könnte im Patentstreit mit Arbutus Biopharma zudem eine Milliarden-Strafzahlung drohen.
BioNTech (grün), Moderna (gelb) und CureVac (blau) im Chartvergleich (11.08.2020 bis 16.06.2025)
Quelle: wallstreet-online.de
mRNA-Marktaussichten
Auch wenn alle drei Aktien nach dem Corona-Höhepunkt stark gefallen sind, zeigten die folgenden Rechtsstreitigkeiten, dass der Markt weiterhin ein großes Potenzial besitzen muss.
Nach Grand-View- und Precedence-Research steht dem mRNA-Markt in den kommenden Jahren ein weiterer Wachstumsschub bevor.
So haben BioNTech und Moderna ihre Corona-Milliardengewinne in die Erforschung dutzender neuer Mittel investiert. Bei BioNTech belief sich die Summe allein im vergangenen Jahr (2024) auf 2,25 Milliarden Euro.
BioNTech vs. Moderna
Die zukünftigen Wachstumstreiber sind voraussichtlich individualisierte Krebsimpfstoffe, von denen bereits 2026 bis 2027 erste Produkte auf den Markt kommen könnten. Bis 2030 plant BioNTech sogar bis zu zehn neue Onkologie-Zulassungen. Sobald das Unternehmen mehrere Mittel auf dem Markt hat, wird es sehr wahrscheinlich nachhaltigere Erträge erzielen, die die weitere Kursentwicklung verstetigen.
Darüber hinaus hat BioNTech zuletzt für 1,25 Milliarden US-Dollar den Konkurrenten CureVac übernommen und sichert sich so deren bisherige Forschungskompetenz, Produktionskapazitäten sowie ein umfassendes Patentportfolio und stärkt so seine Wettbewerbsposition.
Moderna hingegen musste zuletzt hohe Verluste verkraften, könnte aber mit zehn Mitteln in der klinischen Entwicklungsphase drei und insgesamt 44 Programmen bis 2028 wieder Gewinne erzielen. Somit kann auch dieser Aktie zeitlich nach BioNTech ein Turnaround gelingen.
Im Unterschied zu BioNTech ist Modernas Pipeline über seltene Krankheiten, Infektions- und Krebsmittel ausbalancierter. Doch da die Onkologie-Impfstoffe und -Therapien eine höhere Gewinnmarge versprechen, erzielt BioNTech langfristig wahrscheinlich die höheren Gewinne.
Das deutsche Unternehmen besitzt darüber hinaus die größere Vielfalt an Entwicklungsplattformen und mit Pfizer, Genentech, Bristol Myers und Regeneron die besseren Forschungspartner.
Fazit: mRNA-Aktien
Während CureVac nach der Übernahme durch BioNTech nun dessen Vorhaben stärkt und Moderna mit verschiedenen Problemen kämpft, aber mittelfristig wieder Gewinne erzielen könnte, wird BioNTech voraussichtlich als hochprofitabler Konzern aus dem mRNA-Wettrennen hervorgehen.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE-Redaktion
