Keine Subventionen mehr
USA: Solar-Aktien im freien Fall: Ist das das Ende für Sunrun?
Solar-Aktien kennen keinen Boden mehr: Sie fallen in den Keller und noch weiter. Ein ganzes Geschäftsmodell scheint mit Trumps neuem Gesetzentwurf jetzt ohne Zukunft.
- Solar-Aktien fallen stark durch Trumps Gesetzesänderung.
- Sunrun verliert 27%, Geschäftsmodell stark gefährdet.
- First Solar bleibt relativ stabil dank US-Produktion.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Solar-Aktien brechen im Handel am Dienstag ein. Die Republikaner haben im US-Senat Änderungen an US-Präsident Trumps Steuer- und Ausgabengesetz vorgestellt, die laut Reuters eine vollständige Abschaffung der Steuervergünstigungen für Solar- und Windenergie für Privatkunden bis 2028 vorsehen.
Am härtesten betroffen sind die Papiere von Sunrun, die in der Spitze rund 27 Prozent verloren. Denn für das US-amerikanische Unternehmen steht jetzt das komplette Geschäftsmodell auf dem Kopf. Die Solarfirma verkauft und least Solaranlagen an Privatkunden. Steuerabschreibungen senken die Anschaffungskosten für Solaranlagen. Wenn diese wegfallen, brechen der Kaufanreiz und das Interesse der möglichen Kunden weg. Das Sinken des Kundeninteresses läuft damit parallell zum fallenden Aktienkurs.








Auch Solaredge Technologies bietet Komponenten für den privaten Solarmarkt an. Die Anteilsscheine des Unternehmens gaben in der Spitze um rund 21 Prozent nach. Zudem ist Solaredge überproportional vom US-Markt abhängig.









Mit einem Minus von rund 9 Prozent ist First Solar noch relativ glimpflich davon gekommen. Das Unternehmen fertigt seine Solarmodule vollständig in den USA, im Gegensatz zu seinen Wettbewerbern. In den USA gefertigte Solarmodule sind von Subvetionen nicht ausgeschlossen, sondern durch den Inflation Reduction Act (IRA) von 2022 steuerlich begünstigt. Auch ist First Solar nicht nur auf den Privatkundenmarkt fokussiert.









Das Gesetz ist noch nicht durch alle politische Instanzen. Die Senatsfassung gewährt Projekten im Bereich sauberer Energie mehr Zeit, die Steuergutschriften zu nutzen, als die Fassung des Repräsentantenhauses. Letztere verlangt, dass Bauprojekte innerhalb von 60 Tagen nach Inkrafttreten des Gesetzes beginnen und bis Ende 2028 in Betrieb genommen werden müssen, um sich zu qualifizieren.
"Dieser Vorschlag würde den Stecker für heimische Solarenergie ziehen und die amerikanische Produktionsrenaissance zunichtemachen", sagte Abigail Ross Hopper, Präsidentin und CEO des
Branchenverbands Solar Energy Industries Association gegenüber Reuters.
"Dieses Gesetz erschwert es US-Herstellern und kleinen Unternehmen, in Amerika Geschäfte zu machen – und es wird uns zweifellos in eine energietechnisch angespannte Zukunft mit steigenden
Stromrechnungen in den nächsten fünf Jahren führen."
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion
