Ölpreise auf Achterbahnfahrt
Chevron, Exxon, Occidental: Die Folgen der Iran-Eskalation
Der eskalierende Konflikt zwischen Israel und Iran haben in den ersten Tagen des Konflikts auch die Energieproduktion und -exporte in beiden Ländern erheblich gestört. Das lässt auch die Aktien der Öl-Multis nicht kalt.
- Konflikt zwischen Israel und Iran stört Energieexporte.
- Ölpreise steigen, Anleger nervös wegen Unsicherheit.
- Exxon und Chevron profitieren von Marktvolatilität.
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Die Lage im Nahen Osten bleibt auch nach dem Beginn der militärischen Auseinandersetzung dynamisch und unübersichtlich. Eine Ungewissheit, die auch die Finanz- und Rohstoffmärkte nervös macht. Am vergangenen Freitag stiegen die Ölpreise des Benchmarks Brent Crude um 7 Prozent auf über 74 US-Dollar pro Barrel, nachdem Israel eine Welle von Luftangriffen auf Iran startete, was Teheran dazu veranlasste, hunderte von ballistischen Raketen auf Israel zu feuern.
Am Montag gaben die Preise jedoch wieder etwas nach, da es Anzeichen dafür gab, dass beide Seiten nicht gezielt die empfindlichsten Energieinfrastrukturen und -routen angriffen. Zudem kursieren Berichte, dass Iran auf eine Vermittlung für einen Waffenstillstand hinarbeitete. US-Präsident Donald Trump reise vorzeitig vom G7-Gipfel in Kanada ab, was Spekulationen um eine neue Entwicklung in dem Konflik befeuert.
Der Fokus der Investoren bleibt auf der Straße von Hormus, einem entscheidenden Seeweg zwischen Iran und Oman, durch den täglich zwischen 18 und 19 Millionen Barrel Rohöl und Kraftstoffe transportiert werden – rund ein Fünftel des weltweiten Verbrauchs. Eine Störung der maritimen Aktivitäten dort würde die Öl- und Gasmärkte erheblich belasten und die Preise massiv in die Höhe treiben – womöglich bis in den dreistelligen Bereich.









Während vorerst kein Ende der Kampfhandlungen in Sicht ist, sind mit dem Ölpreis auch die Aktienkurse der großen Öl-Konzerne gestiegen.
Morningstar-Experte David Sekera sieht eine günstige Gelegenheit für Investments in der Branche. "Wir waren bereits der Meinung, dass der Energiesektor unterbewertet ist und dass Energie eine gute, natürliche Absicherung in den Portfolios darstellt, sowohl für erhöhte geopolitische Risiken als auch für den Fall, dass die Inflation wieder anzieht", schreibt Sekera. "Unser Favorit unter den globalen Ölproduzenten ist Exxon. Der Konflikt im Nahen Osten führt auch zu einer Stimmungsverbesserung bei den in den USA und Kanada ansässigen Ölproduzenten wie Devon Energy und Occidental Petroleum."









Auch die Aktie des US-Riesen Chevron konnte seit vergangenem Freitag zulegen. Jefferies-Analysten nennen den Dow-Jones-Titel einen "sicheren Hafen" für Free-Cashflow-Jäger und sehen noch rund 20 Prozent Renditepotenzial bis zu ihrem Kursziel von 176 US-Dollar. Abseits der aktuellen Spannungen im Nahost betonen die Analysten vor allem Projekte auf dem kasachischen Tengiz-Ölfeld, im Permian Basin und im Golf von Mexiko. Eine Entscheidung der Kartellbehörden zur Übernahme von Hess Energy wird für das 3. Quartal erwartet.
US-Marktführer Exxon zeigte sich nach den jüngsten Quartalszahlen ebenfalls sehr robust. In den vergangenen Tagen konnte die Aktie mehr als 7 Prozent zulegen. Die Ergebnisse für das erste Quartal 2025 übertrafen die Analystenschätzungen. Dies unterstreiche die Fähigkeit des Ölriesen, trotz volatiler Marktbedingungen zu wachsen und sich gut zu positionieren, schreiben die Analysten der DZ-Bank.
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Es wird erwartet, dass ExxonMobil seine beeindruckende Erfolgsbilanz von 42 Jahren kontinuierlicher Dividendenerhöhungen fortsetzt. Zudem plant das Unternehmen, Aktienrückkäufe in Höhe von 20 Milliarden US-Dollar pro Jahr sowohl 2025 als auch 2026 fortzusetzen.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
