Kriegsfantasie eingepreist
Palantir: Aktie "perfekt bewertet" – Anleger sollten auf diesem Niveau verkaufen
Die Palantir-Aktie hat ein neues Allzeithoch erreicht. Doch Analysten warnen vor der extrem hohen Bewertung, das Rückschlagpotenzial sei hoch. Jetzt Gewinne sichern – bevor es kracht!
- Palantir erreicht Allzeithoch, Analysten warnen vor Risiken.
- Hohe Bewertung: KGV 574, Kurs-Umsatz-Verhältnis 83.
- Gewinne sichern bei über 142 US-Dollar empfohlen.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Die Aktie von Palantir hat ein neues Allzeithoch erreicht. Auslöser war nicht nur die Eskalation im Nahost-Konflikt, sondern auch eine Kurszielanhebung durch Loop Capital auf 155 US-Dollar. Doch genau hier sieht ein Analyst von Seeking Alpha jetzt ein Risiko. Er stuft die Aktie auf "Halten" herab und empfiehlt Anlegern, bei Kursen über 142 US-Dollar Gewinne mitzunehmen. "Der Krieg hat uns so weit gebracht, aber jetzt ist es Zeit, bei +142 US-Dollar zu reduzieren", heißt es in der Analyse.
Palantir profitiere stark vom geopolitischen Umfeld – und von der engen Verbindung zu US-Regierungsbehörden. Medien berichteten, dass die Trump-Regierung auf Palantirs Datenanalysen zurückgreifen will, um ein neues Verteidigungssystem namens "Golden Dome" aufzubauen. Zudem wachse das Interesse europäischer Partner, wie etwa der NATO, mit der Palantir einen neuen Vertrag geschlossen hat.
Trotzdem sieht der Analyst die Aktie als "perfekt bewertet". Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 574 – zum Vergleich: Nvidia liegt bei 46 – sei das Papier hochriskant. Auch das Kurs-Umsatz-Verhältnis sei mit über 83 weit über Branchendurchschnitt. Besonders auffällig: Der hohe Anteil an Privatanlegern – laut TipRanks fast 49 Prozent – mache die Aktie anfällig für Panikverkäufe. Auch bei institutionellen Investoren sei zuletzt ein Rückgang zu beobachten.
Hinzu kommen operative Schwächen. Im Q1 2025 gingen die internationalen Umsätze im kommerziellen Bereich um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, besonders in Europa. Gleichzeitig gerät Palantir wegen seiner Datenerhebung ins Visier der Kritik. Ein Bericht der New York Times unterstellt dem Unternehmen, eine Masterliste mit persönlichen Daten US-amerikanischer Bürger erstellt zu haben. CEO Alex Karp weist das zurück: "Der kürzlich veröffentlichte Artikel der New York Times ist offensichtlich falsch ... Palantir sammelt niemals Daten, um US-Bürger illegal zu überwachen."
Fazit: Der Analyst sieht Palantir weiter als führend in den Bereichen KI und Verteidigung. Doch gerade wegen des jüngsten Kursanstiegs und der extremen Bewertung rät er zur Vorsicht. Die Fantasie rund um den Krieg sei bereits eingepreist. Wer jetzt nicht reduziert, müsse mit heftiger Korrektur rechnen.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
