Gold bleibt Top-Trade
Größter Pain Trade: Diese Wette könnte im Sommer richtig wehtun
Investoren fliehen aus dem US-Dollar, während Gold auf Rekordinteresse stößt. Warum das eine Warnung für Anleger sein könnte – und was die Bank of America jetzt als "größten Pain Trade des Sommers" bezeichnet.
- Investoren meiden US-Dollar, Gold stark nachgefragt.
- 31% der Fondsmanager halten Dollar für überbewertet.
- "Sell America"-Trend: Fokus auf internationale Titel.
- Report: Zeitenwende! 3 Uranaktien vor der Neubewertung

Der US-Dollar hat bei institutionellen Investoren massiv an Rückhalt verloren. In der aktuellen Umfrage der Bank of America unter 190 globalen Fondsmanagern mit einem verwalteten Vermögen von 523 Milliarden US-Dollar zeigt sich eine historische Wende: So viele Anleger wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr stufen den Greenback als überbewertet ein. Netto 31 Prozent der Befragten gaben an, den US-Dollar unterzugewichten – ein neuer Negativrekord.
Während das Vertrauen in die US-Währung schwindet, boomt Gold. Zum dritten Mal in Folge wurde der "Long Gold"-Trade als überfüllteste Marktposition genannt. Die Nachfrage nach dem Edelmetall als sicherem Hafen überstrahlt derzeit sogar den Tech-Rausch um die "Magnificent Seven".
Doch die Abkehr von Amerika geht weiter: Nur 23 Prozent der Fondsmanager glauben, dass US-Aktien in den kommenden fünf Jahren besser abschneiden als der Rest der Welt. 54 Prozent setzen stattdessen auf internationale Titel – ein deutliches Zeichen für den "Sell America"-Trend, der sich seit Trumps protektionistischen Maßnahmen und seinen billionenschweren Ausgabenplänen verstärkt hat.
Zwar hat sich die makroökonomische Stimmung zuletzt aufgehellt – der Anteil derer, die eine Rezession in den nächsten zwölf Monaten erwarten, sank von 42 auf 36 Prozent –, doch das reicht nicht aus, um das Vertrauen in US-Vermögenswerte zu stützen. Der Dollar-Index ist 2025 bereits um rund 9 Prozent gefallen. Für Michael Hartnett und sein Team von der Bank of America ist klar: "Der größte Pain Trade des Sommers ist eine Long-Position im US-Dollar."
Auch die Kapitalflüsse der Investoren bestätigen den Trend: Fondsmanager schichteten zuletzt vermehrt in Schwellenländer, globale Aktien, Energie- und Banktitel um. Gleichzeitig wurden US-Aktien, der US-Dollar, der Euro sowie Versorger abgebaut. Selbst der Bargeldanteil in den Portfolios sank – von 4,8 auf 4,2 Prozent.
Besonders bemerkenswert: Der US-Dollar schwächelt trotz zunehmender geopolitischer Spannungen. "Die steigenden Ölpreise – die am Freitag angesichts der eskalierenden Spannungen im Nahen Osten um bis zu 12 Prozent gestiegen sind – haben die schwindende Attraktivität des US-Dollars als sicheren Hafen weiter offenbart", sagt Antonio Ruggiero von Convera. "Das Ergebnis? Erneuter Verkaufsdruck, da das Vertrauen in US-Vermögenswerte weiter schwindet."
Und doch sehen manche in dieser Schwäche eine Gelegenheit. Aus konträrer Sicht, so Hartnett, sei es an der Zeit, gerade jetzt über einen Einstieg in den US-Dollar und eine Reduktion von Gold-Positionen nachzudenken. Die Märkte wirken entspannt – vielleicht zu entspannt.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
