Wegen der Zölle
Steve Eisman warnt: Droht ein Handelskrieg, der die Märkte erschüttert?
Er wettete erfolgreich gegen den Immobilienmarkt 2007: Jetzt warnt der US-Investor Steve Eisman vor globaler Rezession durch Trumps Handelspolitik.
- Eisman warnt vor globaler Rezession durch Handelskrieg.
- Trumps Zölle könnten zu wirtschaftlichem Abschwung führen.
- Ohne Handelskrieg sieht Eisman positive US-Wirtschaft.
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Investor Steve Eisman sagte die US-Subprime-Krise korrekt voraus: Die Finanzkrise 2007, ausgelöst durch faule Immobilienkredite. Und er profitierte davon.
Er erklärte nun am Dienstag, dass US-Präsident Donald Trumps Zölle gegen verschiedene Länder zu einem globalen Handelskrieg und einem wirtschaftlichen Abschwung führen könnten – auch wenn sich die Folgen kaum seriös abschätzen ließen.
"Kommt es zu einem Handelskrieg, stehen die Chancen gut, dass wir in eine weltweite Rezession rutschen", sagte Eisman gegenüber CNBC. "Es erinnert mich ein wenig an all die Bücher, die ich über den Ersten Weltkrieg gelesen habe. Niemand wollte diesen Krieg, und doch landeten die Länder durch eine Kette gegenseitiger Bündnisverpflichtungen darin. Ich glaube nicht, dass irgendjemand einen Handelskrieg will – aber er ist durchaus möglich."
Trump stellte in den frühen Tagen seiner zweiten Amtszeit das internationale Handelssystem auf den Kopf und führte die USA in eine Phase des Protektionismus. Derzeit gilt eine 90-tägige Aussetzung sogenannter "reziproker", gegenseitiger Zölle, die Trump erlassen hatte. Japan und die EU versuchen, bis zum Ablauf dieser Frist am 9. Juli ein Abkommen zu erreichen. Andernfalls drohen deutlich höhere Zölle, die aktuell auf 10 Prozent gesenkt wurden, um Verhandlungen zu ermöglichen, wieder eingeführt zu werden – und zwar mit voller Härte.
Kanada wurde bereits mit einem Zoll von 25 Prozent auf Autos sowie 50 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte belegt. Im Fall Chinas erklärte Trump, das Handelsabkommen mit der Volksrepublik sei "unter Dach und Fach" – im Gegenzug habe China zugesagt, den USA umgehend Seltene Erden zu liefern.
Eisman betonte, wie schwer solche komplexen Verhandlungen einzuschätzen seien.
"Die Verhandlungen sind extrem kompliziert – es geht um gewaltige wirtschaftliche Einzelinteressen. Es ist komplex. Es braucht Zeit. Alles ist möglich. Ich weiß schlicht nicht, wie man das zuverlässig einschätzen soll", sagte Eisman.
Der vielbeachtete Investor erklärte zudem, dass er bei Ausbleiben eines Handelskriegs sehr optimistisch gegenüber der US-Wirtschaft und den Finanzmärkten sei.
"Wenn es keinen Handelskrieg gibt, bin ich langfristig sehr positiv für die US-Wirtschaft – und auch sehr optimistisch für die Märkte", so Eisman.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion
