Palästinenser

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    14 Tote bei Gaza-Hilfszentrum

    Für Sie zusammengefasst
    • 14 Menschen im Gazastreifen von Soldaten erschossen.
    • UNRWA-Chef kritisiert Routine der Tötungen hungernder Menschen.
    • Hilfslieferungen erreichen Bedürftige nicht ausreichend.

    GAZA/TEL AVIV (dpa-AFX) - Im Gazastreifen sind nach Angaben aus medizinischen Kreisen mindestens 14 Menschen in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfsgüter von israelischen Soldaten erschossen worden. Dies hätten Überlebende erzählt. Die Schüsse seien in der Nähe einer Verteilstelle der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gefallen. Insgesamt seien seit dem Morgen in verschiedenen Teilen des Küstenstreifens 37 Palästinenser von der Armee getötet worden.

    Die Angaben aus dem abgeriegelten Gazastreifen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen, da die israelische Armee ausländischen Journalisten nur Zutritt im Rahmen von ihr organisierter kurzer Besuche gewährt. Die GHF betonte auf Anfrage, es gebe keine Toten oder Verletzten in der Nähe ihrer Verteilstellen.

    UNWRA-Chef: Tötung Hungernder inzwischen "Routine"

    Der Leiter des UN-Hilfswerks für die Palästinenser UNRWA, Phillipe Lazarrini, übte in einem Post auf der Plattform X scharfe Kritik an den Zuständen. "Das Leben von Palästinensern ist derart entwertet worden. Es ist inzwischen zur Routine geworden, verzweifelte und hungernde Menschen zu erschießen, während sie versuchen, ein wenig Essen von einer Truppe aus Söldnern zu bekommen", schrieb er, ohne Israel ausdrücklich zu erwähnen.

    Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung hatte ihre Arbeit im Mai nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Die Verteilung soll eine Alternative zum Einsatz der UN und internationaler Hilfsorganisationen sein.

    Hilfslieferungen sind nicht ausreichend

    Allerdings gelangen immer noch zu wenige Hilfsgüter zu den Bedürftigen. Nach Angaben der für Palästinenserangelegenheiten zuständigen israelischen Behörde Cogat fuhren am Dienstag 85 Lastwagen mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Insgesamt stünden damit Ladungen von 380 Lkw für die Verteilung durch die UN bereit. UNRWA hat jedoch wiederholt beklagt, die humanitäre Hilfe könne wegen der Kämpfe und wegen Treibstoffmangels nicht schnell genug verteilt werden.

    Auslöser des Gaza-Krieges war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei waren etwa 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt worden.

    Seither kämpft Israels Militär in dem - inzwischen großflächig zerstörten - Küstengebiet gegen die Hamas. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bereits mehr als 55.600 Palästinenser getötet. Die Zahlen der Behörde unterscheiden nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten./edr/DP/jha






    dpa-AFX
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