Gefahr einer neuen Ölkrise?
Shell-CEO warnt vor katastrophalem Energieschock bei Hormus-Blockade
Sollte der Iran die Straße von Hormus blockieren, droht laut Shell ein weltweiter Energieschock. Durch die Meerenge fließt schließlich ein Viertel des globalen Ölhandels. Die Details.
- Iran könnte Straße von Hormus blockieren, Energieschock droht.
- Shell bereitet sich auf mögliche Störungen vor.
- USA könnten Konflikt eskalieren, Risiken steigen.
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Die eskalierende Krise im Nahen Osten könnten massive Folgen für die globalen Energiemärkte haben. Beim Japan Energy Summit in Tokio warnte Shell-Chef Wael Sawan laut Bloomberg eindringlich vor einem "riesigen Einfluss" auf den Welthandel, sollte die strategisch bedeutsame Straße von Hormus blockiert werden.
Shell, einer der größten Öl- und Gashändler weltweit, bereitet sich laut Sawan auf mögliche Störungen vor. "Wir haben Pläne für den Fall, dass sich die Lage verschärft", erklärte der CEO mit Blick auf den schwelenden Konflikt zwischen Israel und dem Iran. Die Gefahr einer Eskalation mit US-Beteiligung rückt näher – zuletzt häuften sich Berichte über amerikanische Vorbereitungen auf einen möglichen Militärschlag gegen Teheran.
Durch die Straße von Hormus verläuft etwa ein Viertel des weltweiten Ölhandels. Der Iran hat in der Vergangenheit immer wieder damit gedroht, die Meerenge zu blockieren oder Schiffe anzugreifen. Zuletzt kam es zu Störungen im Navigationssystem von Tankern, wie Sawan bestätigte. Shell sei im Mittleren Osten "äußerst vorsichtig unterwegs."
Auch andere Marktteilnehmer reagieren bereits: Katar lässt Tanker vorerst außerhalb des Gebiets warten und der japanische Reeder Nippon Yusen rät seinen Schiffen, ausreichend Abstand zur iranischen Küste zu halten.
Analysten von RBC Capital Markets sehen die Lage kritisch. Sollte sich der Iran existenziell bedroht fühlen, steige das Risiko schwerer Lieferunterbrechungen deutlich, warnen sie. Ein direkter Einstieg der USA in den Konflikt könne "ein Auslöser für Angriffe auf Tanker und Energieinfrastruktur" werden.
Noch fließt das Öl, doch die Nervosität an den Märkten nimmt spürbar zu.
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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
