Aktie im Steilflug
Orbit-Offensive: Frankreichs Militär funkt künftig über Eutelsat
Die Aktien von Eutelsat sind nach oben geknallt, haben aber ihren Höhenflug aus dem Orbit wieder in erdnähere Schichten verlegt.
- Eutelsat-Aktien stark gestiegen, dann Verlust von 13%.
- Militärvertrag sichert Investitionen in LEO-Satelliten.
- Eutelsat kämpft gegen Starlink, bleibt hoch verschuldet.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Das französische Militär hat mit dem staatlich gestützten Satellitenanbieter Eutelsat einen wegweisenden 10-Jahres-Vertrag geschlossen – als Teil eines Milliardenprogramms, das die Kommunikationsinfrastruktur der Streitkräfte umfassend modernisieren soll. Die Ankündigung erfolgte am Donnerstag während der Pariser Luftfahrtmesse.
Die Aktie von Eutelsat kletterte um über 30 Prozent am Mittwoch, bevor sie ihren Steilflug im Handel am Donnerstag wieder beendete. Der Kurs ist am 200-Tage-Durchschnitt nach unten abgeprallt und trifft hier auf spürbaren Widerstand. So geht es im Handel am Donnerstag mit einem Verlust von rund 13 Prozent ins Rennen.







Die Verpflichtung des französischen Militärs, künftig auf Eutelsats Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn (LEO) zu setzen, wird de facto die anstehenden, teuren Investitionen des hochverschuldeten Unternehmens absichern. Wie viel der insgesamt 1 Milliarde Euro konkret an Eutelsat gehen soll, wurde aber nicht offengelegt.
Eutelsat bemüht sich derzeit darum, ein europäisches Gegengewicht zu Elon Musks Starlink aufzubauen, und führt parallel Gespräche mit seinen Großinvestoren über frisches Kapital und Beteiligungen. Zu den Anteilseignern gehören die britische Regierung (11 Prozent), Bharti Global aus Indien (24 Prozent), sowie der französische Logistikkonzern CMA CGM.
Eutelsat-CEO Jean-François Fallacher erklärte, der Vertrag unterstreiche "die entscheidende Rolle der LEO-Satellitenkapazität für die Anforderungen der Streitkräfte."
Eutesat betreibt über OneWeb mit etwa 650 Satelliten zwar das zweitgrößte Netzwerk in niedriger Erdumlaufbahn – aber deutlich weniger als Starlink mit über 7.000 Satelliten.
Fazit: Das Unternehmen ist hoch verschuldet. Das Abprallen an der 200-Tage-Linie zeigt deutlich, das der Weg noch weit ist für ein europäisches Starlink. Die Aktie hat daher bis jetzt eher einen Meme-Charakter unter den Anlegern.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion
Die Eutelsat Communications Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -14,39 % und einem Kurs von 2,825EUR auf Tradegate (19. Juni 2025, 12:56 Uhr) gehandelt.
