Quartalszahlen nächste Woche
Nike: Vor den Zahlen – Optionen deuten auf heftige Kursbewegungen hin!
Vor den Quartalszahlen von Nike nächste Woche wetten Optionshändler auf heftige Kursausschläge. Der Markt rechnet mit schlechten Nachrichten – doch auch ein Turnaround ist nicht ausgeschlossen. Die Hintergründe.
- Optionshändler wetten auf hohe Volatilität bei Nike.
- Umsatzrückgang von 13-15% erwartet, Konsum schwach.
- CEO Hill setzt auf Turnaround, Kursziel bis 100 USD.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Rund eine Woche vor der Veröffentlichung der Zahlen zum vierten Quartal (Stichtag: 26. Juni) steht die Nike-Aktie im Fokus von Derivatehändlern. Optionen deuten auf ein ungewöhnlich hohes Maß an Volatilität hin: Ein sogenannter Straddle am Geld – also eine gleichzeitige Wette auf steigende und fallende Kurse – preist eine Schwankung von rund 9,5 Prozent ein. Historisch betrachtet liegt der Kursausschlag in der Berichtswoche jedoch im Durchschnitt nur bei etwa 6 Prozent, so CNBC-Journalist Michael Khouw.
Gründe für Nervosität gibt es genug: Das Unternehmen kämpft mit rückläufigen Umsätzen, einem schwachen Konsumumfeld und wachsender Konkurrenz, beispielsweise durch On Running oder Hoka. In China brachen die Verkäufe zuletzt um 17 Prozent ein, auch Europa zeigte Schwäche. Nordamerika bot nur in Nischenbereichen wie Running und Training Lichtblicke. Besonders kritisch ist, dass der eigene Online-Vertrieb 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr verlor.
Alternative Daten zeigen ein gemischtes Bild: Während Bloomberg berichtet, dass die beobachteten Verkäufe bis Ende Mai um fast 15 Prozent sanken, meldet Placer.ai ein Plus von 4,3 Prozent bei der Kundenfrequenz in US-Stores. Auch die Web-Traffic-Daten von SimilarWeb deuten mit einem Minus von über 20 Prozent auf deutlichen Gegenwind hin.
Für das laufende Quartal erwartet Nike einen Umsatzrückgang im "mittleren Zehnerbereich", was einem Minus von 13–15 Prozent entspräche und somit höher ausfiele als die Konsensprognose von -11,4 Prozent. Analysten rechnen mit Erlösen zwischen 10,6 und 10,8 Milliarden US-Dollar. Belastend wirken sich nicht nur die Konsumflaute und Lagerbereinigungen aus, sondern auch mögliche neue US-Importzölle auf Produkte aus China und Mexiko.
Trotz des Gegenwinds gibt es Hoffnung: CEO Elliott Hill, ein erfahrener Nike-Veteran, ist zurück an der Spitze und setzt auf neue Produkte sowie eine stärkere Ausrichtung auf den Großhandel. Gelingt ihm der Turnaround, halten Experten einen Kursanstieg auf bis zu 100 US-Dollar für möglich. Scheitert der Plan, könnte die Aktie jedoch auf 50 US-Dollar abrutschen.
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion
