Blockbuster-Kandidaten
14 Aktien & 2 ETFs mit Milliardenpotenzial, die wie Bill Gates Alzheimer angehen
Viele forschende Pharmaunternehmen arbeiten intensiv an neuen Alzheimer-Mitteln, die in den kommenden Jahren auf den Markt kommen könnten. Dies sind die aussichtsreichsten Aktien.
- Pharmaunternehmen forschen intensiv an Alzheimer-Mitteln.
- Bill Gates unterstützt Therapieentwicklung durch Stiftung.
- Marktpotenzial wächst, neue Medikamente könnten helfen.
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Bill Gates hat seinen Vater durch Alzheimer verloren und engagiert sich über die Gates Foundation für die Entwicklung wirkungsvoller neuer Therapien. Derzeit leben in den USA mehr als sieben Millionen Menschen, die an der Krankheit leiden. Dies entspricht circa 11,1 Prozent aller Personen im Alter von über 65 Jahren. Aufgrund der alternden Bevölkerung gewinnt der Trend an Dynamik, sodass die Zahl der Betroffenen nach Grand View Research bis 2060 auf etwa 13,8 Millionen steigen könnte.
Aber es gibt auch Hoffnung, denn aufgrund des Milliarden-Potenzials wächst das Forschungsinteresse vieler Biotech- und Pharmakonzerne, die wir in diesem Bericht vorstellen.
Da die Zahl der Studien und ihre Effizienz stetig steigen und gleichzeitig wenige Mittel zugelassen sind, steht der große Marktdurchbruch wahrscheinlich erst in den kommenden Jahren bevor. Erreichte das Segment nach Angaben von Grand View Research 2022 ein Volumen von etwa 4,05 Milliarden US-Dollar, könnte es aufgrund neuer Zulassungen bis 2030 auf 15,19 Milliarden US-Dollar steigen.
Quelle: https://www.grandviewresearch.com/industry-analysis/alzheimers-therapeutics-market
Günstige Bluttests erleichtern die Diagnose & Forschung
Vor kurzem hat die US-Arzneimittelbehörde FDA einen neuen Bluttest der Firma Fujirebio Diagnostics, die zur japanischen H. U. Group Holdings (nur in Japan handelbar) gehört, für Patienten über 54 Jahre zugelassen, der nun eine deutlich günstigere und schnellere Alzheimer-Diagnose ermöglicht.
Bisher war dafür entweder ein teurer PET-Scan oder eine Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit auf Amyloid notwendig. Aus Kostengründen wurden diese aber bisher meist erst dann durchgeführt, wenn die Krankheit schon weit fortgeschritten war. Alzheimer beginnt jedoch schon oft 15 bis 20 Jahre, bevor die Krankheit sichtbar zu Tage tritt.
Die neuen, schnellen und einfachen Tests erleichtern auch die Alzheimer-Forschung, da nun genügend betroffene Patienten für klinische Studien zur Verfügung stehen.
In den USA erlebt die Forschung aufgrund von Budgetstreichungen aktuell einen Rückschlag. Deshalb kommt privaten Unternehmen und Investoren wie Bill Gates jetzt eine noch größere Bedeutung zu.
Großkonzerne mit zugelassenen Alzheimer-Medikamenten
Bisher existieren nur sehr wenige zugelassene Mittel zur Alzheimer-Behandlung, was das zukünftige Marktpotenzial unterstreicht.
Dies sind zum einen seit Juli 2024 Donanemab (Markenname: Kisunla) von Eli Lilly und zum anderen Lecanemab (Markenname: Leqembi) von Eisai (Japan) / Biogen (USA).









Beide Antikörpertherapien gegen Beta-Amyloid-Gehirnablagerungen können nur im Frühstadium ein weiteres Fortschreiten der Alzheimer-Krankheit verlangsamen. Subkutane Darreichungsformen in Form von Injektionen befinden sich bereits in der Entwicklung. Eine Heilung bewirken allerdings beide Medikamente nicht. In Europa wurde bisher sogar nur Lecanemab zugelassen.
Novartis besitzt mit Exelon zudem ein Mittel zur Behandlung einer leichten bis mittleren Alzheimer-Demenz.
Hoffnungsvolle Aktien von Großkonzernen mit fortgeschrittenen Entwicklungen
Eli Lilly testet mit Remternetug einen weiteren Antikörperkandidaten, der sich in der klinischen Entwicklungsphase drei befindet.
Parallel dazu treiben Unternehmen wie Roche mit dem BrainShuttle-System (Trontinemab) und AbbVie mit der übernommenen Aliada Therapeutics neuartige Antikörperstrategien voran, die gezielt die Bluthirnschranke überwinden sollen, was bislang ein schwer zu adressierendes Hindernis in der Alzheimer-Therapie ist. Diese Programme befinden sich mittlerweile ebenfalls in der späten klinischen Entwicklung.









Auch Novo Nordisk testet mit Semaglutid einen GLP-1-Rezeptoragonisten, der auch in Medikamenten gegen Typ-2-Diabetes wie Ozempic enthalten ist, zur Behandlung einer frühen Alzheimer-Erkrankung, wobei zwei Studien bereits die dritte klinische Phase erreicht haben.
Weitere börsennotierte Unternehmen wie AC Immune und Johnson & Johnsons Tochter Janssen in Zusammenarbeit mit Evotec investieren hingegen in Kombinationsansätze, die Anti-Amyloid- und Anti-Tau-Therapien miteinander vereinen, um Synergien zu erzeugen und klinisch relevante Effekte zu verstärken. AC Immune arbeitet zudem an einer vorbeugenden Alzheimer-Impfung.
Kleine Unternehmen mit weit fortgeschrittenen Studien
Sehr weit in der Entwicklung ist das orale Blarcamesin von Anavex Life Sciences, das über Sigma-1-Rezeptoren wirkt und sich derzeit im EU-Zulassungsverfahren befindet.









AB Science forscht mit Masitinib an einem Tyrosinkinase-Inhibitor mit neuroprotektivem Potenzial, der in der Studienphase zwei positive Resultate erzielte und nun in die entscheidende dritte klinische Entwicklungsphase eintritt.
Auch BioVie untersucht mit Bezisterim ein orales Mittel in der dritten Studienphase zur Reduzierung von Gehirnentzündungen, die Alzheimer beschleunigen.
Hoffnungsvoll ist außerdem Annovis Bio mit Buntanetap, einem oralen Mittel zur Reduzierung von neurotoxischen Proteinen und zur Verbesserung des axonalen Transports. Aktuell laufen die Vorbereitungen für die dritte klinische Studienphase.
Nicht börsennotierte Unternehmen und übrige Entwicklungen
Hinzu kommen neue Ansätze wie die Tau-Pathologie. TauRx Pharmaceuticals (nicht börsennotiert) verfolgt mit HMTM (Hydromethylthionin Mesilat) einen alternativen Ansatz, der sich nicht gegen Amyloid-, sondern gegen Tau-Protein-Verklumpungen richtet. Das Medikament befindet sich bereits in der klinischen Entwicklungsphase drei.
AriBio (nicht börsennotiert) hat mit AR1001 zur Verbesserung des Hirnzell-Wachstums und der Durchblutung sowie zur Reduzierung schädlicher Proteine ebenfalls ein orales Mittel in der dritten klinischen Studienphase. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen zusammen mit Fujirebio Diagnostics (H.U. Group Holdings – nur in Japan handelbar) Biomarker zur frühen Alzheimer-Diagnose.
Die ebenfalls nicht börsennotierte AgeneBio befindet sich mit AGB101 zur Behandlung milder bis mittlerer kognitiver Einschränkungen auch in einer Phase-III-Studie.
Alzheimer-ETFs
Zwar existieren keine speziell auf die Krankheit ausgerichteten Indexfonds, aber zahlreiche breit aufgestellte Fonds, die in fast alle Alzheimer erforschenden und börsennotierten Unternehmen investieren.
Ein Beispiel dafür ist der Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF, der physisch investiert und günstig über die Börse handelbar ist. Aktuell befinden sich 130 Gesundheitsaktien im Fonds, wobei fast alle größeren oben genannten Werte enthalten sind.






Ein alternativer Anbieter dazu ist SPDR mit dem SPDR MSCI World Health Care UCITS ETF, der sehr ähnlich investiert.






Fazit: Alzheimer
Alzheimer ist eine Krankheit, die aufgrund der alternden Bevölkerung weltweit immer mehr Menschen betrifft.
Da bisher nur wenige Mittel zur Verfügung stehen, besitzen der Markt und entsprechende Unternehmen größeres Potenzial.
Während Großkonzerne wie Eli Lilly, Novartis, Biogen, Eisai, Roche, Johnson & Johnson, AC Immune, AbbVie und Novo Nordisk mehr Sicherheit bieten, könnten Aktien kleinerer Unternehmen wie Anavex Life Sciences, AB Science, BioVie und Annovis Bio in naher Zukunft mit neuen Mitteln positiv oder negativ überraschen.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE-Redaktion, Ressort Anlageprodukte
