Nach "dunkelstem Kapitel"

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    Angriff auf Alibaba? Das hat Rivale JD.com jetzt vor!

    Als das "dunkelste Kapitel" der Unternehmensgeschichte hat Gründer Richard Liu die letzten Jahre bezeichnet. So will er JD.com jetzt zurück in die Spur bringen.

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    Nach "dunkelstem Kapitel" - Angriff auf Alibaba? Das hat Rivale JD.com jetzt vor!

    Die Jahre 2019 und 2020 haben der Aktie von JD.com, dem hinter Alibaba zweitgrößten E-Commerce-Konzern in China, ein explosives Kurswachstum beschert. Die Anteile kletterten von etwa 20 auf fast 110 US-Dollar. Auch Alibaba verzeichnete in dieser Zeit eine Vervielfachung seiner Aktie.

    Doch der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg chinesischer Technologiekonzerne und die wachsende Beliebtheit ihrer CEOs war der Zentralregierung in Peking ein Dorn im Auge. Vor allem Jack Ma wurde für die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) zu einer immer größeren Reizfigur. Also wurden die Unternehmen kurzerhand an die Leine gelegt und Peking beschloss drakonische Maßnahmen, wie die Absage des Börsengangs von Ant Financial, der Finanztochter von Alibaba, sowie Zwangsabgaben.

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    Erst Peking, dann Corona – Todesstoß für chinesische Aktien

    Plötzlich galten viele chinesische Wertpapiere als uninvestierbar. Die Corona-Pandemie versetzte vielen Werten, darunter auch der Aktie von JD.com, dann den Todesstoß. Verluste von 80 Prozent und mehr waren in den darauffolgenden Jahren die Folge. Auch heute notiert JD.com mit 32,50 US-Dollar noch immer weit unter seinen früheren Hochs.

    Doch neben der Aktienkurs- ist auch die Geschäftsentwicklung ins Stocken geraten. Die nur langsame Erholung der chinesischen Wirtschaft nach dem Ende der Corona-Pandemie sowie die schwache Binnennachfrage sorgten für ein nur noch vernachlässigbares Umsatzwachstum, während die Margen von JD.com eingebrochen sind und zwischenzeitlich im niedrigen einstelligen Prozentbereich lagen.

    Fünf verlorene Jahre für JD.com ...

    Als "dunkelstes Kapitel" der Unternehmensgeschichte hat Gründer Richard Liu daher die zurückliegenden Jahre auf einer Pressekonferenz am Dienstag gegenüber Reportern des Finanznachrichtendienstleisters Bloomberg bezeichnet: "Für JD waren die vergangenen fünf Jahre verloren, um es klar auszudrücken."

    Umso besser sollen daher nun die kommenden Jahre werden. Auf der Pressekonferenz des Unternehmens hatten Gründer Liu und CEO Sandy Xu auch einen Turnaround-Plan im Gepäck.

    ... jetzt soll der Turnaround kommen – mit diesem Plan!

    So soll das "kampferprobte" Logistik-Netzwerk des Unternehmens künftig einen gewichtigen Beitrag zum Wachstum leisten und beispielsweise mit dem Anbieter von Lieferplattformen, darunter auch für Lebensmittel und ausgelieferte Speisen, Meituan konkurrieren. 

    Auch bei Hotel-, Reise- und Flugbuchungen will JD.com künftig eine Rolle spielen und neben Meituan auch Branchenprimus Trip.com angreifen. Hierfür sollen Prämienprogramme Anreize bieten und Kundinnen und Kunden langfristig binden.

    Neue Geschäftsfelder, neue Märkte – Fokus auf Premium

    Mit Blick auf die Gesamtausrichtung soll JD.com ein Gegenpol zu PDD Holdings werden. Während das vor allem über den Preis seiner Produkte und Dienstleistungen konkurriert, wofür die Shopping-App Temu ein Beispiel ist, soll JD.com den Fokus auf hochwertige Waren und Dienstleistungen legen.

    Was Mitbewerber PDD seinem Rivalen JD.com aktuell voraus hat, ist der geographische Fußabdruck. Während etwa Temu weltweit verfügbar ist, operiert JD.com nach wie vor überwiegend in China und Südostasien. Doch das soll sich mit einem Markteintritt in Europa ändern, und zwar schon im kommenden Jahr. Bereits seit drei Jahren arbeite man an der hierfür nötigen Infrastruktur.

    JD.com

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    ISIN:US47215P1066WKN:A112ST

    Marktreaktion von geopolitischen Sorgen überschattet

    "Keine Innovation, kein Wachstum, kein Fortschritt", so resümierte JD.com-Gründer Liu die vergangenen 5 Jahre, welche die "am wenigsten bemerkenswerten und wertvollen meiner Geschichte als Unternehmer waren". Doch das soll sich nach seinem Willen jetzt ändern. Gemeinsam mit CEO Xu stellte er am Dienstag daher einen Turnaround-Plan vor, der den Einstieg in zahlreiche neue Geschäftsfelder und Märkte vorsieht.

    An der Börse in Hongkong waren Anlegerinnen und Anleger bislang nicht überzeugt, die Aktie gab sowohl am Mittwoch als auch am Donnerstag nach, wurde dabei aber wie der gesamte Hang Seng von geopolitischen Sorgen belastet.

    Fazit: Die Bewertung schreit auch ohne Wachstumsplan "Kaufen!"

    Mit Blick auf die Bewertung ist die Aktie auch ohne verheißungsvolle Zukunfts- und Wachstumspläne ein Kauf. Da JD.com auf einem Nettovermögen von 24,6 Milliarden US-Dollar sitzt, gibt es das operative Geschäft, das in den vergangenen 12 Monaten einen Gewinn von 6,2 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet hat, zu weniger als dem halben Preis des Börsenwertes von 46,9 Milliarden US-Dollar.

    Das für 2025 geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7,7 liegt deutlich unter dem von Alibaba (11,5), während JD.com mit knapp 3,1 Prozent die deutlich höhere Dividende (Alibaba: 1,8 Prozent) ausschüttet. Wer jetzt zugreift und Geduld mitbringt, kann hier langfristig kaum etwas falsch machen.

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

    Die JD.com Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,24 % und einem Kurs von 27,95EUR auf Tradegate (19. Juni 2025, 18:12 Uhr) gehandelt.


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    Verfasst vonRedakteurMax Gross
    Nach "dunkelstem Kapitel" Angriff auf Alibaba? Das hat Rivale JD.com jetzt vor! Als das "dunkelste Kapitel" der Unternehmensgeschichte hat Gründer Richard Liu die letzten Jahre bezeichnet. So will er JD.com jetzt zurück in die Spur bringen.