Weniger Sicherheit, mehr Markt

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    Europas Antwort auf BYD? Renault & Stellantis wollen Billigautos wie in Japan

    Renault und Stellantis blasen zum Kleinwagen-Gegenangriff auf BYD & Co. – mit einer radikalen Forderung an die EU: Weniger Sicherheit, mehr Billigautos. Das könnte nach hinten losgehen, warnen Experten.

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    Weniger Sicherheit, mehr Markt - Europas Antwort auf BYD? Renault & Stellantis wollen Billigautos wie in Japan

    Stellantis-Chef John Elkann und Renault-CEO Luca de Meo plädieren öffentlich für eine europäische Variante der japanischen "Kei-Cars" – günstige Stadtflitzer mit reduzierter Ausstattung. "Es gibt keinen Grund, warum Europa keine E-Cars haben sollte, wenn Japan ein Kei-Car hat, das 40 Prozent des Marktes ausmacht", sagte Elkann in Turin. De Meo hatte die Forderung bereits in einem gemeinsamen Leitartikel unterstützt. Auch nach seinem bevorstehenden Abschied von Renault soll der Konzern die Initiative weiter vorantreiben.

    Kritik richtet sich vor allem gegen die Allgemeine Sicherheitsverordnung 2 (GSR2) der EU, die Assistenzsysteme, Seitenairbags und umfassende Crashtests vorschreibt. Laut Insidern erhöhen diese Vorgaben die Kosten pro Fahrzeug um bis zu 1.400 Euro – für viele Kleinwagenhersteller ein wirtschaftlicher K.o.

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    Der chinesische Hersteller BYD bietet seinen neuen Dolphin Surf bereits ab unter 20.000 Euro an – rund 5.000 Euro günstiger als vergleichbare Modelle wie der neue Renault 5. Während BYD auf volle Ausstattung inklusive großem Touchscreen setzt, drängen europäische Hersteller nun auf einen regulatorischen Rahmen, der günstigere Modelle mit abgespeckter Sicherheit möglich macht. Francois Provost von Renault bezeichnete Kleinwagen als "Wachstumsbereich, den man derzeit nicht ignorieren kann und darf".

    Gleichzeitig warnt Matthew Avery vom Sicherheitsinstitut Euro NCAP: "Die Vorstellung, dass kleine Stadtautos nicht in Unfälle auf Autobahnen verwickelt würden, ist Unsinn." Kleinere Autos mit weniger Sicherheitsmerkmalen könnten künftig nur noch zwei oder drei Sterne erhalten – was für viele Firmenkunden ein Ausschlusskriterium wäre. Die Chinesen hingegen erhielten durchweg fünf Sterne.

    Auch BYD selbst widerspricht der Argumentation. "Es sind nur Ausreden", sagte Emmanuel Bret, stellvertretender Leiter von BYD France. Sein Unternehmen werde weiterhin bezahlbare Modelle anbieten, die sämtliche EU-Vorschriften erfüllen. "Lassen Sie die Kunden wählen."

    Die EU-Kommission prüft derzeit, ob eine neue Klasse – genannt "M0" oder "E-Car" – sinnvoll wäre. Eine Entscheidung dürfte nicht leichtfallen: Sicherheit, Industriepolitik und Wettbewerb treffen aufeinander.

    Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion



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    Verfasst vonRedakteurGina Moesing
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