Experte im Interview
Hellmeyer zum Handelsstreit: Ein bisschen Deal ist besser als gar kein Deal
Die jüngste Zollvereinbarung zwischen den USA und China sorgt für kurzfristige Entspannung – doch ist sie wirklich ein Wendepunkt im geopolitischen Machtkampf? Fragen an Folker Hellmeyer.
- Kurzfristige Entspannung, aber keine dauerhafte Lösung.
- China handelt aus Eigeninteresse, nicht aus Freundschaft.
- Abkommen ist Symbolpolitik, kein Handelsfrieden in Sicht.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Hellmeyer, Chefvolkswirt der Netfonds AG, dämpft die Erwartungen an den vermeintlichen Durchbruch bei den Verhandlungen: "Ein Gamechanger? Jain." Für die kommenden sechs Monate herrsche zwar Ruhe an der Handelsfront, etwa bei seltenen Erden – aber die strukturellen Konflikte blieben bestehen.
China akzeptiert trotz ungleicher Zollsätze weiter den Handel mit den USA – aus Eigeninteresse, wie Hellmeyer betont. Die wahren Motive beider Seiten seien pragmatisch, nicht freundschaftlich: "Die USA handeln, wenn ihre eigene Politik zum Bumerang wird."
Das aktuelle Abkommen sei vor allem Symbolpolitik – und ein Signal an die Märkte, nicht an die Geschichtsbücher. Sein Fazit: Ein kompletter Handelsfrieden ist nicht in Sicht. Aber: "Ein bisschen Deal ist besser als kein Deal." Anleger sollten die Einigung als taktische Atempause sehen – nicht als Fundament einer neuen Weltordnung.
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Moderation: Martin Kerscher, Text: Julian Schick
