ROUNDUP

    217 Aufrufe 217 0 Kommentare 0 Kommentare

    Thyssenkrupp und Salzgitter setzten Umbau zu Grünstahl fort

    Für Sie zusammengefasst
    • Thyssenkrupp und Salzgitter setzen auf grüne Stahlproduktion.
    • ArcelorMittal stoppt Projekte wegen fehlender Wirtschaftlichkeit.
    • IG Metall kritisiert ArcelorMittal als kurzsichtig und falsch.
    ROUNDUP - Thyssenkrupp und Salzgitter setzten Umbau zu Grünstahl fort

    DUISBURG/FRANKFURT (dpa-AFX) - Anders als Konkurrent ArcelorMittal wollen die deutschen Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel und Salzgitter ihre Projekte zur klimaschonenderen Produktion weiterverfolgen. "Wir halten an unserem Plan fest, die erste Direktreduktionsanlage in Duisburg fertigzustellen", teilte ein Sprecher von Thyssenkrupp Steel auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Man bewege sich mit dem Projekt jedoch "an der Grenze der Wirtschaftlichkeit".

    Salzgitter will seine drei kohlebefeuerten Hochöfen nach und nach durch Anlagen ersetzen, die zunächst mit Erdgas und später mit grünem Wasserstoff laufen. Daran halte das Unternehmen auch fest, betonte eine Firmensprecherin.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu ThyssenKrupp AG!
    Short
    11,44€
    Basispreis
    0,74
    Ask
    × 14,63
    Hebel
    Zum Produkt
    Blatt
    Long
    10,17€
    Basispreis
    0,75
    Ask
    × 14,43
    Hebel
    Zum Produkt
    Blatt
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Der internationale Konzern ArcelorMittal hatte am Donnerstag bekanntgegeben, in seinen Werken in Bremen und Eisenhüttenstadt nun doch nicht auf eine Stahlproduktion ohne Einsatz von Kohle umstellen zu wollen. Dies wurde mit der fehlenden Wirtschaftlichkeit einer CO2-reduzierten Stahlproduktion begründet. Dafür wären große Mengen Wasserstoff nötig, der günstig aus Ökostrom erzeugt werden müsste. ArcelorMittal verzichtet mit dem Projektausstieg auf 1,3 Milliarden Euro bereits genehmigte Fördermittel.

    Projekte bei Thyssenkrupp und Salzgitter werden fortgesetzt

    Beim größten deutschen Stahlproduzenten Thyssenkrupp Steel hat der Bau der neuen Anlage bereits begonnen. Das Unternehmen soll insgesamt rund zwei Milliarden Euro Fördergelder vom Bund und vom Land NRW dafür erhalten. Die Anlage zur klimaschonenderen Stahlproduktion soll bis 2030 zwei Hochöfen ersetzen. Sie soll zunächst mit Erdgas, später dann mit Wasserstoff betrieben werden.

    Eine Sprecherin der Salzgitter AG sagte, die Umsetzung der ersten Stufe des Umbaus sei "bereits sehr weit fortgeschritten und wird wie geplant weiter vorangetrieben". Beim drittgrößten deutschen Stahlkonzern läuft der Umbau seit Ende 2023. Die erste Anlage soll 2027 in Betrieb gehen.

    Salzgitter investiert mehr als zwei Milliarden Euro, davon eine Milliarde Euro, die Bund und Land zuschießen. Bis 2033 will das Unternehmen komplett auf grünen Stahl umstellen.

    Die Entscheidung von ArcelorMittal, seine Umbaupläne in Bremen und Eisenhüttenstadt vorerst auf Eis zu legen, bezeichnete die Salzgitter-Sprecherin als deutliches Signal dafür, dass die Rahmenbedingungen für Transformationsprojekte verbessert werden müssten. Jetzt komme es darauf an, den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft zu intensivieren und die Strompreise auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zu senken.

    IG Metall hält Ausstieg von ArcelorMittal für kurzsichtig und falsch

    Die IG Metall kritisierte ArcelorMittal scharf. "Diese Entscheidung ist strategisch kurzsichtig, unternehmerisch falsch und mit Blick auf die Beschäftigten wie auch auf die gesamtgesellschaftlichen Folgen in höchstem Maße unverantwortlich", sagte Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der Gewerkschaft.

    Der klimaneutrale Umbau der Stahlindustrie sei ein Jahrhundertprojekt. Es gehe um die Zukunft von tausenden Arbeitsplätzen in Bremen und Eisenhüttenstadt. Die Beschäftigten hätten sich darauf eingelassen, die Politik stelle Förderungen in Milliardenhöhe bereit und der Strompreis bewege sich in die richtige Richtung. "Die Einzigen, die die Nerven verlieren und wackeln, sind die Manager von ArcelorMittal", kritisierte Kerner. Die Bundesregierung müsse umgehend einen Krisengipfel für die Stahlindustrie einberufen./tob/DP/he

     

    Zusätzliche Unternehmensinformationen zur ThyssenKrupp Aktie

    Die ThyssenKrupp Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +2,19 % und einem Kurs von 19,57 auf Tradegate (20. Juni 2025, 15:23 Uhr) gehandelt.

    Auf 7 Tage gesehen hat sich der Kurs der ThyssenKrupp Aktie um +20,08 % verändert. Der Gewinn auf 30 Tage beträgt +20,95 %.

    Die Marktkapitalisierung von ThyssenKrupp bezifferte sich zuletzt auf 6,75 Mrd..






    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP Thyssenkrupp und Salzgitter setzten Umbau zu Grünstahl fort Anders als Konkurrent ArcelorMittal wollen die deutschen Stahlhersteller Thyssenkrupp Steel und Salzgitter ihre Projekte zur klimaschonenderen Produktion weiterverfolgen. "Wir halten an unserem Plan fest, die erste Direktreduktionsanlage in …