Anleger ziehen Mittel ab
Cathie Wood und ARKK legen ein Comeback hin – doch der Hype ist vorbei
Obwohl Cathie Woods Top-Aktie Tesla in diesem Jahr kräftig verloren hat, steht ihr Innovation Fonds so gut da wie seit Jahren nicht mehr.
- ARK Innovation ETF 2025: 15% Plus, über S&P 500.
- Skepsis bleibt: Short-Seller und Abflüsse belasten Fonds.
- Anleger wechseln zu Krypto und gehebelten ETFs.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Für Anleger des ARK Innovation ETF von Star-Investorin Cathie Wood gab es in den vergangenen Jahren nicht viel zu lachen. Nachdem Wood und ihre Tech-ETFs während der Covid-19-Pandemie eine spektakuläre Performance hingelegt hatten, folgte zwischen 2021 und 2022 ein dramatischer Rückgang. Auch in den folgenden Jahren konnte Wood den S&P 500 nicht schlagen. Die KI-Rallye und den kometenhaften Aufstieg von Nvidia verpasste sie größtenteils.
Doch 2025 könnte sich das Blatt wieder wenden. Der Flagschiff-Fonds ARKK liegt 15 Prozent im Plus und damit deutlich vor dem S&P 500. Auf 12-Monatssicht konnte der ETF sogar über 50 Prozent gewinnen. Todd Sohn, Senior ETF-Strategist bei Strategas, äußerte sich gegenüber Bloomberg dennoch skeptisch gegenüber der langfristigen Performance: "Wahrscheinlich sind viele Investoren, die 2020 und 2021 einstiegen, noch immer von den Kurseinbrüchen betroffen. Einige haben vielleicht schon in andere Bereiche wie Krypto oder gehebelte Einzeltitel-Fonds gewechselt."
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Ein weiterer Grund für die anhaltende Skepsis sind die Short-Seller. Laut Ihor Dusaniwsky von S3 Partners setzen viele Marktakteure auf Short-Positionen, um ihre Long-Positionen in großen Technologiewerten abzusichern. Trotz der volatilen Entwicklung einiger Tech-Werte wie Tesla, Roblox und Coinbase, die sich von den Tiefs der Handelskriege erholten, bleibt das Vertrauen in ARKK fragil.
Trotz der jüngsten Kursgewinne einiger ARKK-Holdings wie Circle, Palantir und Roblox bleibt der Fonds insgesamt hinter den Erwartungen zurück. Tesla hat 2025 bislang rund 20 Prozent verloren. Im zweiten Quartal legte die Aktie eine beeindruckende Aufholjagd hin. Aber Anleger bleibe skeptisch und nehmen anscheinend lieber Gewinne mit.







Dennoch erlebte ARKK in dieser Woche den größten Abzug von Mitteln seit 2022, mit über 840 Millionen US-Dollar an Abflüssen in diesem Jahr. Der Fonds verzeichnete fünf Wochen in Folge Netto-Rücknahmen. Laut Daten von S3 Partners liegt das Short-Interesse bei rund 37 Prozent des Free Float – ein Höchstwert, der selbst die Pandemie-Höhen übertrifft.
Laut Athanasios Psarofagis von Bloomberg Intelligence ist es nicht nur die schlechte Performance, die Investoren von ARKK abhält. Die Möglichkeit, selbst konzentrierte Wetten auf einzelne Aktien wie Nvidia oder Tesla zu setzen, hat den Markt verändert: „Mit gehebelten und inversen ETFs für fast alle Top-Holdings von ARKK können Anleger die Strategie ohne aktives Management nachahmen oder sogar verbessern“, erklärt Psarofagis.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
