Kursziel 90 Euro
Milliarden für Deutschlands Infrastruktur: Diese Aktie kennt kein Halten mehr
Die Bundesregierung investiert Milliarden in die Infrastruktur. Davon profitieren auch viele kleine Unternehmen wie der Schienenlogistiker Vossloh. Die Aktie erwacht nach einem Jahrzehnt der Verluste aus dem Tiefschlaf.
- Deutschland investiert in Infrastruktur, Vossloh profitiert.
- Vossloh-Aktie verdoppelt, Analysten setzen auf Kauf.
- Umsatzwachstum über 5% bis 2030, Sateba-Übernahme.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer
Zwischen Janaur und Anfang Juni hat sich der Kurs der Vossloh-Aktie glatt verdoppelt, stieg auf ein neues Mehrjahreshoch von 80 Euro, bevor die Rallye anschließend eine kleine Verschnaufpause einlegte. Nach einem positiven Analystenkommentar legten die Papiere in der vergangenen Woche wieder zu.
Analyst Leon Mühlenbruch von MWB Research bleibt optimistisch und hat die Aktie auf "Kaufen" gesetzt, mit einem Kursziel von 90 Euro – ein Niveau, das zuletzt 2011 erreicht wurde. Mühlenbruch erwartet, dass die Geschäftsentwicklung im zweiten Halbjahr an Fahrt gewinnt. Er prognostiziert ein jährliches Umsatzwachstum von mehr als 5 Prozent bis 2030. Zudem bezeichnet er Vossloh als "sicheren Hafen" für Anleger.
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Weiteren Schub für die Aktie könnten Großaufträge aus dem Ausland bringen, wie Jefferies-Analyst Martin Comtesse betont: "Trotz des Kursanstiegs der Aktie im letzten Jahr sind wir der Meinung, dass längerfristig noch Potenzial vorhanden ist, da die jüngsten Projektgewinne, beispielsweise in Marokko, Halo-Effekte unterstützen und weitere internationale Mandate in Aussicht gestellt werden."
Auch die Deutsche Bank hebt nach einer Investorenkonferenz den Daumen und erhöht das Kursziel auf 85 Euro. Mit einem für 2025 erwarteten KGV von 19 ist die Aktie aktuell günstig bewertet im Branchenvergleich. Hinzu kommt eine Dividende die zuletzt zweimal in Folge angehoben wurde (Dividendenrendite: 1,5 Prozent).









Das Unternehmen profitiert aktuell von den Hoffnungen auf das beschlossene deutsche Infrastrukturpaket und wird als Gewinner des Schienenverkehrsmarkts, insbesondere im boomenden Verteidigungssektor, gehandelt. Vossloh zeigt weiterhin solide Wachstumszahlen, besonders in Deutschland, das 14 Prozent des Jahresumsatzes 2024 ausmacht.
Die Sauerländer erwarten für ihr deutsches Geschäft eine jährliche Wachstumsrate von rund 10 Prozent in den kommenden Jahren, auch wenn positive Auswirkungen des deutschen Infrastrukturpakets erst ab dem Geschäftsjahr 2027 sichtbar werden könnten. Die Übernahme des französischen Betonschwellen-Herstellers Sateba, die fast abgeschlossen ist, wird Vossloh zur Nummer 3 weltweit in dieser Nische machen.
Für 2025 prognostiziert Vossloh einen Umsatzanstieg von 6 Prozent und ein EBIT-Wachstum von 9 Prozent. Langfristig strebt das Unternehmen organisches Umsatzwachstum von mehr als 5 Prozent und eine EBIT-Marge im zweistelligen Bereich bis 2030 an. Inklusive Sateba erwartet Vossloh einen Umsatz von 1,475 bis 1,575 Milliarden Euro und ein EBIT von 140 bis 155 Millionen Euro.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
